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Bei null bist du tot

Bei null bist du tot

Titel: Bei null bist du tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johanson
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noch mit Dengler. Nachdem die Zeichnung fertig war, hat sie den Burschen noch mindestens eine halbe Stunde lang so gelobt, dass er sich schon vorkommt wie Graf Koks. Sie meinte, wenn man schon jemanden benutzen muss, dann hat derjenige es wenigstens verdient, sich beim Abschied gut zu fühlen.« Er schaute zu ihr hinüber. »Sie ist … interessant.«
    »Setz sie ins Flugzeug und sorg dafür, dass sie auf schnellstem Weg wieder hierher zurückkommt. Euch ist niemand gefolgt?«
    »Ich bin kein Amateur. Ich werde sie schon sicher auf den Heimweg bringen. Dann sehe ich mich noch ein bisschen um, rede mit ein paar Kontaktleuten und sehe mal, was ich über Wickman in Erfahrung bringen kann. Aber ich nehme kaum an, dass er sich noch in der Gegend aufhält.«
    »Versuch es in Rom. Dort bin ich ihm mal über den Weg gelaufen.«
    »Womöglich ist er inzwischen bei Grozak.«
    »Wir müssen trotzdem so viel wie möglich über ihn wissen. Wenn er derjenige ist, der die Drecksarbeit für Grozak erledigt, dann müssen wir ihn ausschalten.« Er überlegte. »Aber bevor du Luzern verlässt, versuch was darüber rauszufinden, wo sich Donatos Leichnam befinden könnte.«
    »Ist das wichtig? Der Mann ist tot.«
    »Es ist wichtig. Mario trauert um seinen Vater. Er muss ihn irgendwo begraben können.«
    »Also gut, ich kümmere mich darum. Wenn Venable dir sagen konnte, dass sich hier in Luzern schon vor dem Mord an Donato etwas abgespielt hat, dann müsste es hier ein paar Quellen geben, die ich anzapfen kann. Aber ich dachte, du wolltest, dass ich zurück nach Colorado fliege. Andererseits kann ich nicht behaupten, ich hätte schon was über Reilly in Erfahrung gebracht.«
    »Gib Donato zwölf Stunden. Dann kannst du nach Colorado fliegen.«
    »In Ordnung. Wirst du Mario trotz allem weiterhin unter Kontrolle halten können?«
    »Kontrolle? Keine Ahnung. Jedenfalls hat er sich wieder an die Arbeit gemacht. Ich lasse mich überraschen. Sieh zu, dass du die Leiche von dem Alten findest.«
     
    Kurz nach neun Uhr abends traf Jane auf der Burg ein.
    Kaum war sie aus dem Hubschrauber gesprungen, reichte sie Trevor die Zeichnung. »Brenner sagt, es ist Wickman.«
    Er warf einen Blick auf das Porträt und nickte. »Nachdem Brenner mir bestätigt hatte, dass es Wickman ist, habe ich sofort bei Venable angerufen, aber ich werde ihm auch noch die Zeichnung zufaxen. Das hast du fantastisch hingekriegt.«
    Sie schüttelte sich. »Er sieht so vollkommen normal aus. Wie ein Lehrer oder ein Bankangestellter. Unvorstellbar, dass er einen so grausamen Mord begehen konnte.«
    »Genau das macht ihn für seine Kunden so wertvoll. Er ist ein Durchschnittstyp. Wer würde so einen schon für Jack the Ripper halten?« Er fasste sie am Ellbogen und bugsierte sie in Richtung Eingang. »Komm. Du brauchst etwas zu essen, bevor du dich ins Bett legst. Du siehst ziemlich mitgenommen aus.«
    »Ich hab im Flugzeug ein bisschen was gegessen. Brenner hat mir ein Stück Kuchen und ein Sandwich aus dem Café eingepackt. Er meinte, das wäre das Mindeste, was sie ihm für die harte Arbeit hinter dem Tresen geben könnten. Wie geht’s Mario?«
    »Er verwandelt sich in einen Terminator.«
    »Wie bitte?«
    »Heute Nachmittag habe ich zwei Stunden damit zugebracht, ihm beizubringen, wie man mit einer Pistole umgeht. Ich habe ihm gesagt, wenn er nicht unbedingt ein Scharfschütze werden will, soll er vorerst von Gewehren die Finger lassen. Er hat meinen Rat angenommen, aber ich weiß nicht, wie lange ich ihn bremsen kann.«
    »Wozu will er denn –« Sie wusste die Antwort schon. »Nein, Trevor, das kannst du nicht machen. Das wäre genauso, als würdest du einem Kind ein Schießeisen in die Hand drücken.«
    »Da bin ich mir nicht sicher. Er hat Talent.« Er schaute sie an, als sie die Tür öffnete. »Wir haben einen Handel abgeschlossen. Er macht die Übersetzungen fertig, dafür bilde ich ihn zum Terminator aus.«
    »Das ist nicht witzig.«
    »Das finde ich auch nicht. Aber er ist nicht davon abzubringen. Du hast mir gesagt, ich soll dafür sorgen, dass Mario weiter seine Arbeit macht, und das tue ich. Morgen früh fängt MacDuff an, ihm Karate beizubringen.«
    »MacDuff hat sich tatsächlich dazu bereit erklärt?«
    »Widerstrebend. Aber er war mir noch was schuldig.« Er folgte ihr in die Eingangshalle. »Denk doch mal drüber nach. Würdest du an Marios Stelle nicht dasselbe tun?«
    »Einen Mann jagen, der Menschen enthauptet?« Sie atmete tief durch. Ja, keine Frage,

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