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Bei schlechten Noten helfen gute Eltern

Bei schlechten Noten helfen gute Eltern

Titel: Bei schlechten Noten helfen gute Eltern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Eichhorn
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darüber informieren, wenn es etwas Auffälliges oder Wichtiges mit Tamara gibt. Wir sind gerne bereit, Ihren Unterricht zu unterstützen. Gibt es etwas, was Sie über Tamara wissen möchten?«
    •   Bringen Sie einen Vertrauensvorschuss ein : So könnten Sie vorgehen: »Ehrlich gesagt, Loredana tut sich mit der Schule eher schwer. Sie macht nicht gerne ihre Hausaufgaben und ging in letzter Zeit auch nicht gerne in die Schule. Wir möchten Ihnen das mitteilen, weil es uns Sorgen macht. Wenn Sie Ideen haben, wie wir ihr mit Schule und Lernen helfen können, sind wir dankbar. Letztes Jahr hat sie sogar ein paarmal wegen der Hausaufgaben geschwindelt, die sie nicht gemacht hatte. Das war für uns alle schwierig. Dürfen wir Sie darum bitten, uns entsprechende Beobachtungen Ihrerseits schnell mitzuteilen?«
    Engagieren Sie sich aktiv für eine gute Zusammenarbeit mit dem Lehrer, selbst wenn das nicht immer einfach ist. Denken Sie daran, dass Sie alle davon profitieren.
    3  Voraussetzungen einer gelingenden Kooperation zwischen Elternhaus und Schule
    Gespräche zwischen Lehrer und Eltern scheitern fast immer dann, wenn sich einer von beiden in den Zuständigkeitsbereich des anderen einmischt. Selbst wenn das gut gemeint sein sollte. Natürlich schätzen Sie es nicht, wenn sich der Lehrer Ihres Kindes in Ihre Familie oder Ihre Erziehung einmischt, indem er Sie beispielsweise darüber belehrt, dass Sie Ihr Kind zu lange fernsehen lassen.
    Genauso wenig schätzt es der Lehrer, wenn Sie ihm Hinweise geben, wie oder was er unterrichten sollte. Lassen Sie Ratschläge an die Adresse des Lehrers am besten weg, selbst wenn sie aus Ihrer Sicht doch mehr als einleuchtend sind.
    Für den Unterricht und dafür, wie der Lehrer seine Klasse managt, ist der Lehrer zuständig. Für Ihre Familie und dafür, wie Sie erziehen, sind Sie zuständig.

Kapitel 9
    Lernen – Was die Wissenschaft verrät
    1  Eltern – Hauptfaktor für Schulerfolg
    Die US-amerikanische Forschung hat schon in den 60er Jahren erkannt, dass die Eltern einen fundamentalen Einfluss auf die Schulleistungen ihrer Kinder ausüben.
    Wie hat man sich das vorzustellen? Immerhin lernen Schüler die meiste Zeit in der Schule und nicht zu Hause. Wie sollen denn die Eltern unter diesen eingeschränkten Umständen das Lernen ihres Kindes beeinflussen können? Und das auch noch fundamental?
    Stellen Sie sich vor, wir lebten in einer Gesellschaft von Jägern. Bereits kleine Kinder dürfen ihre Väter, Onkel, ältere Brüder und andere Jäger auf kleinere Jagdausflüge begleiten. Dabei beobachten sie die Jäger dabei, wie sie ihren Beruf ausüben. Alles, was die Jäger tun, vermittelt den Kindern: Jagen ist keine Fun-Aktivität, sondern ein besonders bedeutungsvoller Vorgang. Das nehmen die Kleinen als Erstes auf. Die Vorbereitung auf die Jagd, der Aufbruch zur Jagd, die Jagd an sich, das Anpirschen oder Warten aufs Wild, die einzigartige Art und Weise, in der sich die Jäger aufs Wild fokussieren – all das vermittelt den Kindern eins: Wir nehmen an einem besonders bedeutsamen Ereignis teil. Wenn dann am Abend am Feuer die Beute den Hunger aller stillt, die Jäger noch einmal die bedeutsamsten Phasen des Jagdgeschehens detailliert Revue passieren lassen, die Ausdauer und Geschicklichkeit der einzelnen Jäger positiv hervorheben und alle Beteiligten andächtig lauschen, dann verstärkt dies noch einmal den Eindruck der Kinder: Hier geht es um die zentralsten Dinge unseres Lebens.
    Ein weiteres Mal nehmen sie intuitiv die besondere Bedeutung der Jagd und des gesamten Geschehens darum herum, wie zum Beispiel das Herstellen eines Wurfspießes, auf. Ein weiteres Mal wächst ihre Identifikation mit den Jägern.
    Diese einzigartige Form von Empowerment versetzt die Kleinen in einen optimalen Aufnahme- und Lernzustand, wie Bildungsforscher sagen würden. Sie sind jetzt so motiviert, dass sie bereit sind, alles, was für die Jagd nötig ist, zu lernen und sogar unter größten Entbehrungen alles zu tun, um selbst erfolgreiche und ruhmreiche Jäger zu werden.
    Eltern, Clan, Sippe – alle tragen wesentlich dazu bei, dass diejenigen, die später einmal für das Schicksal des Clans verantwortlich sein werden, optimale Lernbedingungen vorfinden.
    Und das ist im Prinzip so ähnlich wie elterlicher Einfluss aufs Lernen.
    Selbst wenn diese Kinder das Jagen nicht von ihren Eltern, sondern in einer Jagdschule lernen würden, wären sie jetzt optimal aufs Lernen vorbereitet. Die

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