Bei schlechten Noten helfen gute Eltern
lernen.
Lerncoaching ist immer wieder auch kluges Motivieren.
An erster Stelle sind und bleiben Sie Eltern
Sie haben jetzt schon viel zum Thema Lernen und Hausaufgaben gelernt. Das Wichtigste aber ist, dass Sie Ihre Rolle als Eltern behalten und nicht zum Hilfslehrer für Ihr Kind werden! Kurzzeitig mag es wegen Hausaufgaben, Lernen und Schule auch mal Spannungen zwischen Ihnen und Ihrem Kind geben. Das ist normal und noch nicht tragisch, weil diese Themen für manche Kinder quälend und uninteressant sind. Dadurch erhalten sie ein hohes Konfliktpotential. Langfristig gesehen sollten Sie jedoch alles dafür tun, damit die Beziehung zwischen Ihnen und Ihrem Kind nicht unter der Schule leidet.
Wenn alle Stricke reißen
Sie haben alles versucht und trotzdem bleibt die Hausaufgabensituation ein Dauerbrenner, der Ihre ganze Familie belastet. Das soll sich in Zukunft ändern. Was jetzt?
Sie haben folgende Möglichkeiten:
• Sie ziehen sich aus den Hausaufgaben komplett zurück. Ihr Kind erledigt seine Hausaufgaben bei einer Freundin oder einer guten Nachbarin. Im Tausch begleiten Sie deren Kind bei dessen Hausaufgaben. Auch Großeltern können sich für diese Aufgabe sehr gut eignen. Auch wenn Sie die Hausaufgaben delegiert haben, so behalten Sie natürlich trotzdem die schulische Entwicklung Ihres Kindes im Blick.
• Sie wenden sich an eine professionelle Beratungsstelle wie einen schulpsychologischen Dienst oder einen Beratungslehrer aus der Schule Ihres Kindes.
Kapitel 8
Das Lernbündnis Elternhaus – Schule
Stellen Sie sich bitte vor, Sie seien ein Schüler, dem Lernen und Schule richtig lästig sind. Gestern waren die Hausaufgaben mal wieder besonders ätzend. Mit größter Kraft haben Sie einen Teil geschafft, aber dann war wirklich Ihr Akku komplett leer. Sie haben alles in Ihre Schultasche gepackt und darauf gehofft, dass Ihr Lehrer Ihr Versäumnis übersehen würde. Natürlich hat er es gleich bemerkt. Und Ihnen eine Strafarbeit aufgegeben, die Sie auch noch zu Hause unterschreiben lassen müssen. Das hat gerade noch gefehlt. Was, wenn mir jetzt meine Eltern auch noch den Disco-Besuch vom Samstag streichen, fällt Ihnen plötzlich ein? Diese Schreckvorstellung beflügelt allerdings sofort Ihre Phantasie. Ihr Gehirn arbeitet auf Hochtouren. Mit welcher Geschichte könnten Sie sich am besten rausreden? Und schon haben Sie eine Idee. Noch bevor Sie Ihren Eltern von der Strafarbeit berichten, stellen Sie erst mal den Lehrer in ein schlechtes Licht. »Wieder hat heute keiner verstanden«, so beklagen Sie sich bitter beim Mittagessen, »was Schneider in Mathe erklärt hat. Der kann einfach nichts erklären. Dabei hab ich mich so angestrengt und aufgepasst. Dann gibt er Aufgaben auf, die keiner lösen kann. Und regt sich noch auf, weil wir die Aufgaben nicht gemacht haben«, platzt es jetzt echt empört aus Ihnen heraus. Ihre Eltern sind beeindruckt. Das war eine klasse Vorstellung, so Ihre innere Bilanz.
Stellen Sie sich jetzt bitte vor, dass es bei dieser Geschichte um Ihr Kind geht. Auch Kinder mit Lernschwierigkeiten sind nicht auf den Kopf gefallen! Ihr Kind würde Ihnen gegenüber doch wohl kaum zugeben: »Ich hab meine Hausaufgaben gestern nur zur Hälfte gemacht, weil ich zu mehr keine Lust hatte.« Jedes Kind weiß, dass eine solche Version bei Eltern ganz schlecht ankommt. Da ist es doch aus Sicht eines Kindes schon viel besser, zu versuchen, den Eltern eine ganz andere Geschichte aufzutischen. Und die Schuld gleich mal auf den Lehrer zu schieben, ist eine gute Strategie.
Und jetzt? Würden Sie diese Geschichte glauben, wenn Sie sie von Ihrem Kind beim Abendessen hören würden? Warum nicht, denken Sie vielleicht. Woher soll ich wissen, dass sich das ganz anders zugetragen hat. Das können Sie auch nicht wissen. Und der Lehrer Ihres Kindes hat auch keine blasse Ahnung davon, was Ihnen Ihr Kind zu Hause auftischt.
Auch relativ unbedeutende Anlässe können schnell gravierende Folgen haben. Wenn Sie die Geschichte Ihres Kindes glauben, dann kann das
• schnell Ihre Beziehung zu diesem Lehrer beschädigen
• Sie zur Meinung kommen lassen, dass dieser Lehrer schlecht sei.
Dabei war alles erfunden.
Rechnen Sie damit, dass nicht immer alles exakt der Realität entspricht, was Ihr Kind zu Hause über Schule und Lehrer berichtet.
Die meisten Kinder wissen intuitiv, wie sie ihre Eltern beeinflussen können. In diesem Fall wird das Kind versuchen, Eltern und Lehrer auch in Zukunft
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