Bei Totschlag drücken Sie die #-Taste
passiert?«
»Jemand hat gegen meine Haustür gespuckt!«
»Hm, eklig.«
»Ja, das ist wirklich ekelhaft. Deshalb möchte ich, dass Sie Ihre Kollegen vorbeischicken. Sichern Sie eine Speichelprobe, damit Sie eine DNA-Untersuchung veranlassen können und anhand Ihrer Datenbanken den Täter identifizieren.«
»Ãhm ⦠wie gesagt â Spucken ist ekelhaft, und ich verstehe Ihre Empörung. Aber die Haustür anzuspucken, ist keine Straftat und schon gar kein Kapitaldelikt. Wir sichern da keine Speichelprobe.«
Ãberrascht: »Ach so, Sie sind da gar nicht zuständig!? Welche Behörde muss ich denn da anrufen?«
Gedacht: Das Amt zur Bekämpfung von notorischen Spuckern im Sinne der Massenkriminalität vielleicht.
Ich bringe auch ins Bett
Dienstag, 13:00 Uhr
»Polizeinotruf.«
Eine nuschelnde Männerstimme: »Hallo ⦠Können Schie mir helfen?«
»Ich kann es versuchen. Worum geht es denn?«
»Sch ⦠kann meinen Arzt nicht erreichen.«
»Aber Sie brauchen einen!?«
»Hmmm ⦠schab gestern zu viel getrunken.«
»Ach, ich denke, dann reicht es aus, wenn Sie sich mal ordentlich ausschlafen, hm!?«
»Wirklich?«
»Ganz bestimmt.«
»Hmm ⦠Können Schie mir dabei helfen?«
»Das kriegen Sie ganz alleine hin: ins Bett legen, Bettdecke drüber, und gut ist.«
»Okay. Schie haben ⦠haben mir sehr geholfen.«
»Gute Nacht.«
Eine Frage â¦
»Polizeinotruf.«
Die ruhige Stimme einer Frau mittleren Alters: »Guten Tag. Hören Sie, ich habe da mal eine Frage: Meine Tochter fährt bald in den Urlaub. Soll ich in ihrer Wohnung die Jalousien ganz runter machen oder ein Stückchen auflassen?«
»â¦Â«
Sinnloses Gespräch
»Polizeinotruf.«
Die Stimme eines jungen Mannes; Tonfall und Wortwahl verführen dazu, einen zweistelligen IQ zu unterstellen: »Ssss was los?«
Ich weiÃ, was er will, aber ich habe keine Lust. AuÃerdem werde ich niemanden belohnen, der aus bloÃer Neugier rechtswidrig den Notruf wählt. »Nö.«
Aufklärend: »Aba hier sin Feuerwehr un Polizei un ân Hubschrauber un so.«
»Ach.«
Geduldig: »Ja, ey, wassn los?«
Einsilbig: »Nichts. Und bei Ihnen?«
Verdattert: »Hä? Ja, wie jetzt?«
»Wassn bei Ihnen los?«
Er denkt, ich hätte ihn nicht verstanden. »Nee, nee. Ich mein die Polizei un die Feuerwehr un so. Was machn die so?«
»Arbeiten. Und Sie?«
Aus der Fassung: »Hä? Ja, wie jetzt, ich?«
»Ja, was machen Sie?«
Ich hab ihn, er hat keine Lust mehr. »Ja, äh, hm, also ich leg jetzt auf.«
PS
Ich denke mal, Sie wollen vielleicht auch gern wissen, wassn los war. Jemand war in den Rhein gefallen, und wir haben ihn gesucht.
Metaphern und Vergleiche
»Polizeinotruf.«
Die aufgeregte Stimme eines älteren Herrn: »Ja, ja, kommen Sie mal schnell. Meine Frau, die greift mich hier an.«
»Ihre Frau greift Sie an. Sind Sie verletzt, benötigen Sie einen Krankenwagen?«
Abwehrend: »Nee, nee. Aber Sie müssen mal kommen, Sie müssen sich das hier mal ansehen. Die hüpft hier rum wie ⦠wie ⦠wie ein aufgebrachter Dildo!«
Schmunzelnd: »Wie ein Dildo, ah ja â¦Â« Ich mag Metaphern und Vergleiche. âºEr zog die Waffe so schnell wie ein Blitzschlag im Sommer.â¹ Oder: âºKühl wie ein Gebirgsbach im Winter.â¹ Das sind rhetorische Mittel, mit denen ich etwas anfangen kann, unter denen ich mir auch etwas vorstellen kann. Aber herumhüpfen wie ein Dildo, dazu ein aufgebrachter?
Aufgeregt: »Ja, wirklich, das müssen Sie mal sehen!«
»Ja, das würde ich wirklich gern â¦Â«
Wie bitte???
»Polizeinotruf.«
Die Stimme einer älteren Dame: »Guten Tag. Geben Sie mir bitte die Nummer vom Bürgermeister!«
Seufz. »Das ist der Polizeinotruf. Wenn Sie eine Auskunft brauchen, dann rufen Sie bitte die Telefonauskunft an.«
Ungläubig: »Wie bitte???«
»Hier ist die Polizei. Wenn Sie eine Telefonnummer brauchen, dann müssen Sie die Auskunft anrufen.«
Genervt: »Wie umständlich denn noch? Das kann ja wohl nicht sein. Jetzt habe ich Sie schon mal dran, jetzt sagen Sie mir auch die Nummer!«
Ganz schön dreist, die Gute. »Nee, das mach ich nicht. Ich kümmere mich hier um Notfälle, verstehen Sie das?«
Nicht zu bremsen,
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