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Beim Blick in deine Augen

Beim Blick in deine Augen

Titel: Beim Blick in deine Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick
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sich über ihn erkundigt, während sie ihm den Tee servierte und mit ihm zu Abend aß? Machte dass ihre Bereitwilligkeit, ihre Unschuld einem Mann zu schenken, der eigentlich ein Fremder war, nicht ein bisschen verständlicher?
    Constantine war sein ganzes Leben von Leuten umgeben gewesen, die etwas von ihm wollten – vielleicht war diese Frau nicht anders.
    „Du hast mir gesagt , dass du Jungfrau wärst, aber das muss nicht der Wahrheit entsprochen haben. Und, ja, ich weiß, dass du aufgekeucht hast, als ich in dich eindrang“, sagte er brutal und hielt kurz inne, um zum endgültigen Schlag auszuholen. „Aber das tun die Frauen immer – vielleicht hat es etwas mit meiner Technik zu tun.“ Er zuckte mit den Schultern, als sie die Fingerspitzen an die Lippen legte, und verschloss sein Herz vor ihrer offensichtlichen Qual. „Vielleicht dachtest du, dass eine vorgetäuschte Jungfräulichkeit dir eine Zukunft mit einem Mann sichert, wie du sonst sicher keinem mehr begegnet wärst. Dass ich dann besser über dich denken und dich nicht für eine Frau halten würde, die sofort mit einem Mann ins Bett geht, den sie gerade erst kennengelernt hat.“
    Laura wurde übel. Es war, als wenn er ihre Erinnerungen an ihre gemeinsame Nacht unter seinen Schuhsohlen zu Staub zertreten hätte. „Nun, wenn du das glaubst“, sagte sie und steckte mit zitternden Fingern das Foto zurück in ihre Tasche, „dann gibt es wohl nichts mehr zu sagen, oder?“
    Aber Constantine kam näher, so nah, dass sie seine Körperwärme spüren konnte. Sein Kopf bewegte sich auf sie zu, und seine schwarzfunkelnden Augen sahen sie mit einem so intensiven Blick an, dass sie sich nicht bewegen konnte. Er wollte sie doch sicher nicht …
    Doch, das wollte er.
    Er zog sie an sich, presste ihre zierliche Gestalt gegen seine muskulöse Brust und schloss seine kräftigen Arme um sie. Laura konnte die Hitze seines Körpers fühlen, wo er sie berührte, und wusste, dass sie protestierend aufschreien sollte – aber sie hätte es genauso wenig aufhalten können wie die Erde von ihrer Umlaufbahn um die Sonne.
    Seine Lippen legten sich auf ihre, und obwohl Laura schrecklich unerfahren war, was Männer anging, konnte sie die unterschwellige Wut spüren, die in diesem Kuss lag. Dies war ein Kuss, der mehr mit Zorn als mit Verlangen zu tun hatte. Aber das hielt sie nicht davon ab, darauf zu reagieren – hielt ihren Körper nicht davon ab, vor Begehren in Flammen zu stehen, als habe er eine versteckte Zündschnur entfacht. Er hasst mich , war ihr letzter zusammenhängender Gedanke, als sich ihre Lippen willig unter seinem erfahrenen Mund öffneten.
    Die Zeit schien stillzustehen, während sie engumschlungen dastanden, und erst als Laura einen ungläubigen Laut ausstieß – weil sie einfach nicht glauben konnte, dass sie mit so heißer Leidenschaft auf einen Mann reagierte, der nur Verachtung für sie übrig hatte – ließ Constantine sie so plötzlich wieder los, dass sie sich an der Wand abstützen musste.
    „W…was war denn das?“, stammelte sie.
    Ja, was war das gewesen? Constantine atmete schwer und starrte sie kopfschüttelnd an, als wolle er die Intensität ihres Kusses leugnen. Es war nur Begehren gewesen, versicherte er sich hastig – ein heftiges Begehren, das keine Rücksicht auf die Umstände oder ihre gesellschaftliche Stellung nahm. Aber es war seltsam, dass diese kleine, verbrauchte Kellnerin eine solche Lust in ihm wecken konnte. Und es war auch unpassend – denn es würde seine Position in der Auseinandersetzung um ihre lächerliche Behauptung ganz sicher schwächen, wenn er dieser Lust nachgab.
    Er blickte auf sie hinunter. Sein Herz schlug so heftig in seiner Brust und er spürte ein derartiges Verlangen, dass er einen Moment lang nicht klar denken konnte.
    „Du wirst so schnell wie möglich einen DNA-Test machen lassen“, sagte er heiser.
    Lauras Augen weiteten sich entsetzt. „Aber … Aber …“
    „Aber was?“, unterbrach er sie verächtlich und lachte kurz auf, während die Wirkung des Kusses nachließ und die Wirklichkeit wie ein scharfes Messer in seinen Kopf drang. „Hast du gedacht, dass ich den Jungen als Karantinos-Erben anerkenne – und ihm Zugang zu einem der größten Vermögen der Welt gebe –, nur weil du behauptest, dass er mein Sohn ist, und der Junge eine entfernte Ähnlichkeit mit mir hat?“
    „Aber du hast doch …“
    „Ja, er sieht wie ein Grieche aus“, unterbrach er sie mit einem vernichtenden Blick.

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