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Beim Blick in deine Augen

Beim Blick in deine Augen

Titel: Beim Blick in deine Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick
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harten Blick seiner dunklen Augen nicht ausgesetzt war, fiel es ihr viel zu leicht, sich von Constantines weicher, tiefer Stimme, in der ein Hauch von Akzent zu hören war, verzaubern zu lassen. Sie strich über ihre plötzlich sensibilisierte Haut und wurde daran erinnert, wie leidenschaftlich ihre Sinne unter seinen Lippen und Händen erwacht waren.
    Entsetzt über die unangebrachte Richtung ihrer Gedanken – schließlich zwang er Alex dazu, sich der Demütigung eines DNA-Tests auszusetzen – setzte Laura sich auf, öffnete die Augen und starrte wütend auf den Computerbildschirm. Reiß dich zusammen, ermahnte sie sich selbst.
    „Hallo, Constantine.“
    „Ah, du hast meine Stimme erkannt“, bemerkte er spöttisch.
    „Schon komisch, nicht? Doch ob du es glaubst oder nicht, die Anzahl der griechischen Männer, die ich pro Tag am Telefon habe, ist überraschend klein.“
    Constantine runzelte die Stirn. Wagte sie tatsächlich, sarkastisch zu sein – ihm gegenüber? Und auch noch unter diesen Umständen?
    „Du weißt, warum ich anrufe?“
    „Ja.“
    „Du stimmst dem DNA-Test zu?“
    Laura umklammerte das Telefon. Welche Wahl blieb ihr?
    „Ich schätze ja.“
    „Gut.“ Constantine lehnte sich in das weiche Leder seines Schreibtischstuhls zurück und blickte über die glitzernde Londoner Skyline. „Ich habe mich erkundigt. Du könntest es entweder bei meinem Anwalt hier in London durchführen lassen – oder er nennt dir eine Praxis bei dir in der Nähe, wenn dir das lieber ist.“
    Laura hörte einen unerwartet sanften, überredenden Unterton in seiner Stimme, und plötzlich war sie froh über ihre Recherche, froh darüber, nicht akzeptieren zu müssen, was der mächtige und selbstherrliche Grieche ihr vorschrieb. Was aus seiner Sicht am vorteilhaftesten für ihn war.
    „Die Anwaltspraxis fällt aus“, erklärte sie ruhig.
    Es entstand ein ungläubiges Schweigen. „Warum nicht?“
    „Weil das alle möglichen rechtlichen Konsequenzen hätte“, sagte sie. „Dieser Test wird durchgeführt, um auf deinen Wunsch hin die Vaterschaft zu klären; es gibt keine Vaterschaftsklage. Also mache ich den Test zu Hause.“
    Wieder Schweigen, diesmal länger. Constantine war nicht davon ausgegangen, dass sie seine Wünsche infrage stellen würde – um ehrlich zu sein hatte er erwartet, dass sie seinen Vorschlag einfach akzeptierte. Weil die Leute sich normalerweise immer seinem Willen beugten. Was dachte sich diese unscheinbare kleine Kellnerin eigentlich dabei, sich gegen ihn aufzulehnen? Er senkte seine Stimme. „Und wenn ich das nicht erlaube?“
    „Ich brauche deine Erlaubnis nicht!“, erklärte sie und weigerte sich, von seiner drohenden Stimme beeindruckt zu sein. „Du bist es, der auf diesem verdammten Test besteht – der mich dazu zwingt, einen Abstrich im Mund meines siebenjährigen Sohnes zu machen. Hast du mal darüber nachgedacht, was ich ihm sagen soll? Wie ich das einem Siebenjährigen erklären soll?“
    „Und darüber hast du nicht nachgedacht, bevor du zu mir gekommen bist?“, gab er zurück.
    Nein, habe ich nicht, dachte Laura verzweifelt. Da war nur dieses überwältigende Gefühl der Ungerechtigkeit in ihr gewesen – weil Constantine vielleicht dabei war, eine andere Frau zu heiraten und mit ihr eine Familie zu gründen, ohne zu wissen, dass er noch einen Sohn hatte, der nichts als Not kannte und sein Leben lang ein Schattendasein führen würde. Sie war außerdem davon ausgegangen, dass er sie erkennen und sich mit wenigstens ein bisschen Zärtlichkeit an ihre gemeinsame Nacht erinnern würde. Und dann war da noch die – wohl wirklich märchenhafte – Hoffnung gewesen, dass der Grieche vielleicht auch ein bisschen stolz darauf sein könnte, einen Sohn zu haben.
    Und es ging auch um dich, oder nicht?, meldete sich die unangenehme Stimme ihres Gewissens. Vergisst du das nicht bei deiner Aufzählung? Du warst unglaublich eifersüchtig auf die Frau, von der du dachtest, er würde sein Leben mit ihr teilen – obwohl du kein Recht dazu hattest.
    „Oder hast du geglaubt, ich würde dir brav einen dicken Scheck ausstellen?“, wollte er wissen.
    Sie wollte gerade zugeben, dass sie überstützt gehandelt hatte, aber seine hasserfüllte Bemerkung ließ sie schweigen. Was für ein unglaublich grausamer Mann er sein konnte! „Ich organisiere den Test“, sagte sie unsicher.
    Constantine hörte das leichte Zittern in ihrer Stimme, und runzelte unwillig die Stirn. Er erinnerte sich an das Foto

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