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Beim Blick in deine Augen

Beim Blick in deine Augen

Titel: Beim Blick in deine Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick
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keinen Sinn“, fuhr er sie an.
    „Nun, ich … ich nehme an, dass dein Vater in seinem Haus in Griechenland Personal beschäftigt?“
    „Natürlich tut er das.“
    „Wie viele Leute?“
    „Ich führe darüber nicht Buch“, knurrte er. Aber sie blickte ihm fest in die Augen, und er seufzte ungeduldig auf. „Es gibt eine Haushälterin und mehrere Leute aus dem Dorf, die aushelfen“, erklärte er widerwillig.
    „Und haben … haben einige von ihnen Kinder?“
    „Keine kleinen Kinder, nein … aber es gibt viele davon im Dorf.“ Er runzelte die Stirn. „Warum zum Teufel willst du das alles wissen?“
    Laura atmete aus. „Ich weiß genau, was wir machen können“, sagte sie leise. „Du beschäftigst mich den Sommer über als Angestellte. Ich kann im Haus deines Vaters arbeiten …“
    „Du willst im Haus meines Vaters arbeiten?“, rief er ungläubig und starrte sie an, als habe sie völlig den Verstand verloren. „Und als was ?“
    Laura hob das Kinn, entschlossen, sich nicht von dem wütenden Ausdruck in seinen Augen einschüchtern zu lassen. „Als das, was du bereits so heftig kritisiert hast – ich kann das Essen servieren. Oder putzen und die Betten machen. Ich kann sogar kochen – obwohl ich keine Drei-Sterne-Köchin bin.“
    „So bescheidene und unterwürfige Ziele!“, kommentierte er beißend. „Welche Frau sollte das wollen?“
    Eine Frau mit Stolz, dachte Laura leidenschaftlich. Und eine Frau mit Würde – oder eher eine, die verzweifelt um ihr seelisches Gleichgewicht rang, das sie jedesmal zu verlieren schien, sobald Constantine in der Nähe war.
    „Dadurch könnte Alex ein paar Wochen lang die Sonne genießen“, fuhr sie fort, und ihre Begeisterung über ihren Plan wuchs. „Wenn er mit anderen Kindern spielt, kann er sogar ein bisschen Griechisch lernen. Es wird ihm guttun, einmal richtige Ferien zu haben – und in dieser entspannten Umgebung kann er dich kennenlernen.“
    Es entstand ein unheilvolles Schweigen, während Constantine über ihre Worte nachdachte. Er war überrascht über die Bescheidenheit ihres Vorschlags. Sie wollte als Bedienstete in sein Haus kommen! Aber vielleicht war es so tatsächlich viel besser – denn würde es das kranke Herz seines Vaters nicht belasten, wenn Constantine ihm plötzlich einen siebenjähriger Enkelsohn präsentierte? Und wäre Laura nicht viel entbehrlicher, wenn sie nur eine Angestellte war und nicht seine Ehefrau? So wurde er sie hinterher ohne eine in der Presse breitgetretene und unerfreuliche Scheidung wieder los, wenn ihre Anwesenheit begann, ihm auf die Nerven zu gehen.
    Er starrte sie an, und es war ihm bewusst, dass ihre dreiste Idee ihn von der wichtigsten Frage von allen ablenkte. „Und wann willst du Alex sagen, dass ich sein Vater bin?“, fragte er leise.
    Mit weit aufgerissenen Augen blickte sie ihn an. „Können wir … können wir damit warten, bis der richtige Moment kommt?“
    Er hörte das zitternde Flehen in ihrer Stimme, und es gelang ihm nicht, es zu ignorieren. „Ich werde nicht ewig warten, Laura“, warnte er.
    „Nein. Nein, das verstehe ich. Wir sagen es ihm, sobald es angebracht ist, das verspreche ich. Oh, danke. Danke, Constantine.“ Sie lächelte ihn erleichtert an, aber der Blick, mit dem er es erwiderte, war eisig.
    „Das ist keine Situation, mit der ich glücklich bin“, knurrte er.
    Wie hart die Jahre ihn gemacht hatten, dachte Laura flüchtig. Er war ein völlig anderer Mensch als jener entspannte junge Mann, der vor all diesen Jahren in ihr Leben hinein- und wieder hinausgesegelt war.
    Und sie selbst? Hatte sie sich auch verändert? Laura kaute auf ihrer Unterlippe. Ehrlich gesagt war diese kurze Zeit der Freiheit und des sexuellen Erwachsens so anders für sie gewesen als alles, was danach kam, dass sie kaum noch wusste, wie es sich angefühlt hatte. Oder vielleicht hatte sie es auch nur verdrängt. Vielleicht war es zu schmerzhaft, sich an ihr damals so sorgloses und unbekümmertes Leben zu erinnern.
    Sie zwang sich, wieder an die praktischen Aspekte zu denken. „Das einzige Problem, das ich sehe, ist die Tatsache, dass ich jemanden brauche, der meiner Schwester in der Bäckerei hilft, während ich fort bin – aber ich nehme an, dass du in der Lage bist, das für mich zu regeln?“
    Das einzige Problem?, dachte Constantine. War sie verrückt? Er sah da noch ein paar mehr.
    „Das kann ich regeln“, erklärte er widerwillig – weil er zum ersten Mal in seinem Leben nicht bekam, was er

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