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Beim Blick in deine Augen

Beim Blick in deine Augen

Titel: Beim Blick in deine Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick
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kritisierte.
    „C…Constantine“, stotterte Laura. „Ich … nun, ich dachte eigentlich nicht, dass du hier sein würdest.“
    „Was für eine unerwartete Freude es sein muss“, murmelte er sarkastisch, aber seine Augen ruhten auf dem Kind, und er war sich bewusst, wie schnell sein Herz schlug. „Hallo, Alex.“
    Alex sah mit einem verwirrten Gesichtsausdruck zu seiner Mutter auf. „Wer ist das, Mum?“
    Constantine ging in die Hocke, um mit dem Jungen auf Augenhöhe zu sein. Normalerweise scherte er sich nicht drum, was für einen Eindruck er machte – die Leute konnten ihn so nehmen wie er war oder es lassen. Seine gleichgültige Einstellung war der Tatsache geschuldet, dass andere Männer immer seine Freundschaft suchten, während Frauen nur zu bereitwillig seine Geliebten wurden. Aber jetzt wurde ihm bewusst, dass sein Herz so aufgeregt schlug, weil er so etwas wie Sorge empfand. Ich will, dass er mich mag, dachte er entschlossen. Er muss mich mögen.
    „Mein Name ist Constantine Karantinos“, sagte er freundlich. „Und ihr werdet im Haus meines Vaters wohnen.“
    Alex nickte, als wäre das nichts Ungewöhnliches, und Laura nahm an, dass er nach diesem anstrengenden Tag wohl auch klaglos akzeptiert hätte, jetzt gleich zum Mond zu fliegen. „Ist es ein schönes Haus?“
    „Oh, es ist ein sehr schönes Haus“, antwortete Constantine mit einem nachsichtigen Lächeln. „Mit einem großen Swimmingpool.“
    Alex blinzelte. „Du meinst, nur für uns?“
    „Nur für uns“, erwiderte Constantine ernst.
    Alex kaute auf seiner Unterlippe, so wie er es immer tat, wenn er sich Sorgen machte, und Lauras Herz zog sich zusammen, während sie ihn beobachtete. „Aber ich kann nicht gut schwimmen“, sagte er.
    „Dann werden wir es dir beibringen“, sagte Constantine.
    „Würde dir das gefallen?“
    Alex nickte, die großen dunklen Augen weit aufgerissen. „Ja, sehr!“
    „Dann lass uns jetzt einsteigen.“ Constantine half dem Kind auf den Rücksitz und schnallte es an, bevor er zurücktrat, um Laura vorbeizulassen. Erst jetzt bemerkte er, dass Schatten unter ihren grauen Augen lagen und dass ihre blasse Haut fast durchscheinend war vor Erschöpfung.
    „Du siehst müde aus“, stellte er beinahe erschrocken fest.
    „Ja“, erwiderte Laura und dachte, dass müde ein viel zu schwaches Wort war – sie fühlte sich körperlich und geistig am Ende. Um die Wahrheit zu sagen, hatte sie seit ihrem Treffen mit Constantine im Grapevine keine Nacht mehr durchgeschlafen – und außerdem einige von Sarahs Schichten übernommen, um für die Zeit vorzuarbeiten, in der sie nicht da sein würde. „Es war eine lange Woche.“
    Einen Moment lang – nur einen Moment – spürte Constantine einen Anflug von Mitleid, doch er verdrängte das Gefühl hastig.
    „Dann setz dich um Himmels willen endlich ins Auto und entspann dich“, sagte er rau. Kurz danach fuhren sie los.
    „Lebst du am Meer?“, fragte Alex schüchtern, als sie bereits eine Weile unterwegs waren. Constantine, der vorne am Steuer saß, wandte sich kurz zu ihm um.
    „Kein Ort auf der Insel ist weit davon entfernt“, antwortete er. „Und wenn du Glück hast, dann siehst du vielleicht sogar eines der Karantinos-Schiffe vorbeifahren.“
    Das Staunen in Alex’ Stimme war deutlich zu hören. „Du meinst echte Schiffe?“
    Constantine lachte. „Ja. Sehr echt. Und sehr groß.“
    „Das würde ich gerne“, sagte Alex sehnsüchtig und kaute dann wieder auf seiner Unterlippe, so wie er es unbewusst von seiner Mutter übernommen hatte. „Aber Mum muss doch arbeiten, oder? Und sie sagt, ich darf niemandem im Weg sein.“
    Es entstand ein unangenehmes Schweigen. Constantine fixierte Laura mit einem zornigen Blick im Rückspiegel, ganz offensichtlich erbost darüber, seinen Sohn so reden zu hören. Laura wäre am liebsten im Erdboden versunken.
    „Du musst dir um die Arbeitszeiten deiner Mutter keine Sorgen machen“, erklärte er abrupt. „Denn ich weiß, sie möchte gerne, dass du dich amüsierst.“
    „Ich will nur nicht, dass sie sich ausgeschlossen fühlt“, meinte Alex loyal, und Laura hätte weinen können. Eigentlich sollte sie ihn beschützen und nicht umgekehrt.
    „Natürlich musst du dir von Constantine alle seine Schiffe zeigen lassen“, beharrte sie sofort.
    „Ich habe hier gelebt, als ich in deinem Alter war“, erzählte Constantine beiläufig.
    „Wirklich?“ Alex seufzte. „Hast du ein Glück.“
    Etwas in der sehnsüchtigen Art, wie

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