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Beim Blick in deine Augen

Beim Blick in deine Augen

Titel: Beim Blick in deine Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick
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Weißt du denn gar nichts über Kinder?“
    „Ehrlich gesagt, nein, weiß ich nicht“, fuhr er sie an. „Da mir die Gelegenheit dazu bis jetzt verwehrt wurde!“
    Laura schluckte trocken, während sie überlegte, was sie sagen sollte. Weil sie sehr überzeugend sein musste, wenn sie von ihm Verständnis für ihren Standpunkt erwartete. Einen Mann wie ihn von etwas zu überzeugen, würde nicht einfach sein. Sie musste ihm zeigen, wie das alles auf einen kleinen Jungen wirkte.
    Ihre Stimme wurde weicher. „Alex’ Leben ist hier in England – es ist alles, was er kennt. Denkst du nicht, dass es eine zu große Belastung für ihn wäre, wenn das alles einfach so auf ihn einstürzt? Dass er sein Zuhause und seine Schule verlassen soll? Dass es da jetzt einen neuen Vater gibt, der einfach aus dem Nichts auftaucht und ihn zwingt, ein neues Leben zu beginnen, ohne ihn nach seiner Meinung zu fragen? Was, wenn es in Griechenland nicht klappt?“
    „Wir werden dafür sorgen, dass es klappt“, erklärte er grimmig.
    Und auf eine Art bestärkte seine stolze Beharrlichkeit ihre Entschlossenheit nur noch. Laura hatte plötzlich eine unheilvolle Vision, wie es sein würde, in einer Ehe ohne Liebe mit einem Mann wie Constantine gefangen zu sein. Ein eisiger Schauer lief über ihren Rücken.
    „Für so etwas kann man nicht einfach sorgen“, sagte sie. „Menschen sind keine Puppen, mit denen man spielen und die man manipulieren kann. Ich glaube, dir ist nicht bewusst, was es für ein Kind bedeutet, aus seinem gewohnten Umfeld gerissen zu werden – und in einem fremden Land aufwachsen zu müssen.“
    Constantines Körper spannte sich an, als hätte sie ihn geschlagen. „Nenne Griechenland nie … niemals wieder mir oder meinem Sohn gegenüber ein fremdes Land“, zischte er. „Es ist das Land seiner Vorfahren und hat eine reiche und großartige Vergangenheit. Eine, von der ich ihm erzählen werde.“
    Seine Finger, die sich zu Fäusten geschlossen hatten, entspannten sich langsam wieder, was Laura auf erschreckende Art faszinierte.
    „Ich will Kontakt zu Alex“, fuhr er unerbittlich fort. „Und ich will, dass er seinen Großvater kennenlernt. Diese beiden Dinge sind nicht verhandelbar – wie wirst du das in die Wege leiten, Laura?“
    In diesem Augenblick wurde Laura bewusst, dass sie nicht auf seiner Insel sein musste, um in der Falle zu sitzen. Ihr Schicksal war schon in dem Moment besiegelt gewesen, als sie wieder Kontakt zu ihm aufnahm. Sie konnte die Entschlossenheit auf seinem Gesicht sehen, und ihr wurde klar, dass es keinen Weg gab, seinen Forderungen zu entkommen. Was bedeutete, dass sie ihnen so begegnen musste, wie es für sie und für Alex am Besten war. Und niemand konnte leugnen, dass der Kontakt zum Vater gut für ein Kind war – ganz egal, was sie über diesen Vater dachte.
    Sie faltete die Hände. „Ich glaube, dass es das Beste für Alex wäre, dich … langsam kennenzulernen.“
    „Und wie sollen wir das deiner Meinung nach anstellen?“, wollte er wissen. „Soll ich in diese Bäckerei kommen, in der du arbeitest, und jeden Morgen ein verdammtes Brötchen kaufen?“
    Wenn die Situation nicht so angespannt gewesen wäre, dann hätte Laura fast gelacht, weil die Vorstellung, dass dieser mächtige Grieche in ihren kleinen Dorfladen kam, sowohl bizarr als auch amüsant war. Aber jetzt war nicht die Zeit für Humor; das hier war todernst. Es gab allerdings auch keinen Grund für ihn, so beleidigend über die Art zu sprechen, wie sie ihren Lebensunterhalt verdiente. Als Bäckerin konnte sie sich vielleicht nicht mit einem Topmodel messen, aber es war eine ehrliche Arbeit, und sie war anständig – selbst wenn sie keinen so großen Gewinn abwarf, wie er es offenbar für nötig hielt.
    „Natürlich habe ich es so nicht gemeint“, erklärte sie steif.
    „ Mein Leben und meine Arbeit sind in Griechenland …“
    „Das ist mir bewusst.“ Lauras Gedanken rasten, während sie verzweifelt nach einer Lösung für ihr Dilemma suchte. Doch dann kam ihr plötzlich ein Gedanke. „Die Sommerferien stehen kurz bevor“, meinte sie langsam.
    Constantine hielt inne. „Und was hat das mit unserem Problem zu tun?“
    „Ich könnte nach Griechenland kommen“, erläuterte sie vorsichtig. „Allerdings nicht als deine Frau. Ein so abrupter Wechsel des Lebensstils würde Alex verwirren.“ Sie zögerte. „Es müsste eine Situation sein, die er kennt und in die er sich einfinden kann.“
    „Was du sagst, ergibt

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