Beim Leben meiner Schwester
laà die Finger davon, hat dein Körper bei so was ungefähr den IQ einer Fruchtfliege.«
»Es ist so einfach mit ihm, Iz. Als würden wir einfach da weitermachen, wo wir aufgehört haben. Ich weià schon alles über ihn, was ich wissen muÃ, und er alles über mich.« Ich blicke sie an. »Kann man sich in jemanden verlieben, weil man faul ist?«
»Warum gehst du nicht einfach mit ihm in die Kiste und schlägst ihn dir dann ein für alle Mal aus dem Kopf?«
»Weil es«, sage ich, »dann noch ein Stück Vergangenheit mehr sein wird, das ich nicht mehr abschütteln kann.«
»Ich kenne genug Leute, mit denen ich dich verkuppeln könnte.«
»Die haben alle eine Vagina.«
»Du achtest auf die falschen Dinge, Julia. Attraktiv ist das, was jemand in sich hat, nicht die äuÃere Verpackung. Campbell Alexander mag ja toll aussehen, aber er ist wie Marzipanglasur auf einer Sardine.«
»Findest du, er sieht toll aus?«
Izzy verdreht die Augen. »Du«, sagt sie, »bist rettungslos verloren.«
Als es an der Tür klingelt, geht Izzy hin und späht durch den Spion. »Wenn man vom Teufel spricht.«
»Campbell?« flüstere ich. »Sag ihm, ich bin nicht da.«
Izzy öffnet die Tür einen Spalt. »Julia sagt, sie ist nicht da.«
»Ich bring dich um«, knurre ich und gehe hin. Nachdem ich sie beiseite geschoben habe, löse ich die Türkette und lasse Campbell und seinen Hund herein.
»Der Empfang hier wird immer herzlicher und verwirrender«, sagt er.
Ich verschränke die Arme. »Was willst du? Ich arbeite.«
»Gut. Sara Fitzgerald hat uns einen Kompromià vorgeschlagen. Geh mit mir essen, dann erzähl ich dir alles.«
»Ich gehe nicht mit dir essen«, erwidere ich.
»Oh doch, das tust du.« Er zuckt die Achseln. »Ich kenne dich. Und du wirst letztlich nachgeben, weil dein Wunsch zu erfahren, was Annas Mutter gesagt hat, stärker ist als deine Abneigung, mit mir den Abend zu verbringen. Können wir das Ganze nicht einfach verkürzen?«
Izzy muà lachen. »Er kennt dich wirklich, Julia.«
»Wenn du nicht freiwillig mitkommst«, fügt Campbell hinzu, »muà ich leider Gewalt anwenden. Allerdings wirst du Schwierigkeiten haben, das Filet Mignon zu schneiden, wenn deine Hände gefesselt sind.«
Ich wende mich an meine Schwester. »Tu was. Bitte.«
Sie winkt mir zu. »Machâs gut, Katie.«
»Du auch, Hubbell«, erwidert Campbell. »Toller Film.«
Izzy mustert ihn nachdenklich. »Vielleicht besteht ja doch noch Hoffnung«, sagt sie.
»Regel Nummer eins«, sage ich zu ihm. »Wir sprechen über den Fall und nur über den Fall.«
»So wahr mir Gott helfe«, sagt Campbell. »Und darf ich hinzufügen, daà du wunderschön aussiehst?«
»Da, schon hast du die Regel gebrochen.«
Er fährt auf einen Parkplatz am Wasser und stellt den Motor ab. Dann steigt er aus dem Wagen und kommt auf meine Seite, um mir die Tür zu öffnen. Ich blicke mich um, sehe jedoch weit und breit kein Restaurant. Wir sind an einem Yachthafen mit Segel- und Motorbooten, deren honigfarbene Decks in der Spätnachmittagssonne bräunen.
»Zieh deine Turnschuhe aus«, sagt Campbell.
»Nein.«
»Mein Gott, Julia. Wir sind nicht im letzten Jahrhundert. Ich fall schon nicht über dich her, nur weil ich deine FuÃknöchel sehe. Tuâs einfach, ja?«
»Wieso?«
»Weil du im Moment unglaublich verkrampft bist und das die einzige, nicht gegen Sitte und Anstand verstoÃende Methode ist, um dich lockerer zu machen.« Er zieht seine Schuhe aus und versinkt mit den FüÃen in dem Gras am Rande des Parkplatzes. »Aaah«, sagt er und breitet die Arme aus. »Komm schon, Julia. Carpe diem. Der Sommer ist fast vorbei. Genieà ihn, solange es noch geht.«
»Was ist mit Saras Angebot, über das wir sprechen wollten â«
»Darüber können wir auch noch sprechen, wenn du barfuà bist.«
Ich weià noch immer nicht, ob er den Fall angenommen hat, weil er auf den Ruhm scharf ist, auf die Publicity, oder weil er Anna einfach helfen will. Ich möchte gern letzteres glauben, blöd wie ich bin. Campbell wartet geduldig, den Hund an seiner Seite. SchlieÃlich ziehe ich mir Turnschuhe und Socken aus und trete auf den Rasen.
Campbell setzt sich. »Wie lautet Regel
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