Beim Naechsten klappt s bestimmt - Roman
Quiche sehen.
Und schließlich die unerwarteten …
Morag:
Liebe Monica,
eigentlich hatte ich beschlossen, mich nicht damit zu befassen, aber jetzt habe ich doch meinen Stolz überwunden und Nachforschungen angestellt. Edgar ist vor ein paar Monaten spurlos verschwunden. Niemand weiß etwas über seinen Verbleib, noch nicht einmal sein ehemaliger Teilhaber. Die, die zuletzt mit ihm gesprochen haben, sagen, er sei traurig und niedergeschlagen gewesen. Er habe eine lange Reise unternehmen wollen, aber nicht verlauten lassen, wohin. Indien? Afrika? Eine Seereise? Ziele gibt es leider unendlich viele.
Die Einzige, die möglicherweise etwas Genaueres weiß,
ist, wie gesagt, seine Mutter. Aber ich kann verstehen, wenn du keine alten Wunden aufreißen willst.
Vielleicht zieht er nur herum, um sich selbst zu finden, die klassische Midlifecrisis. Und wenn ihm klar geworden ist, dass es da nichts zu finden gibt, kehrt er zu dir zurück.
Ich glaube, er hat einen großen Fehler gemacht, indem er dich gehen ließ, aber der Mann steckt voller Probleme, und eventuell hat er das jetzt endlich selbst gemerkt.
Ich weiß nicht, ob dir das eine Hilfe ist, vermutlich nicht, aber mehr habe ich nicht herausgefunden.
Falls du sonst etwas brauchst (zum Beispiel Unterstützung bei der Einkommensteuererklärung), ruf mich an.
Großartig, meine Lage ist wirklich glänzend, tiefer kann ich nicht fallen.
Ich setze mich aufs Sofa und schalte den Fernseher ein, aber schon nach einer Sekunde muss ich ins Bad rennen und mich übergeben.
Das hat mir gerade noch gefehlt: Ich muss alle sieben Minuten auf die Toilette. Die übrige Zeit verbringe ich damit, zu kotzen oder in Ohnmacht zu fallen.
»Was ist, hasst du mich jetzt schon?«, sage ich zu meinem Bauch. »An deiner Stelle würde ich mich auch hassen, anscheinend tauge ich noch nicht einmal zum Brutkasten.«
Dann antworte ich Peter:
Lieber Peter,
deine Mail war wie immer ein Geschenk des Himmels für mich, und obwohl ich dich kaum kenne, fühle ich mich dir im Moment näher als jedem anderen Menschen.
Die Art und Weise, wie Tyler von meiner Schwangerschaft
erfahren hat, war wirklich nicht die rücksichtsvollste. Aber ich konnte schließlich nicht ahnen, dass er vor der Tür steht.
Ich habe selbst quasi per Zufall herausgefunden, dass ich schwanger bin. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, und was es noch schlimmer macht, ich weiß nicht einmal, wer der Vater ist. Das klingt, als hätte ich ein wilderes Sexleben als Samantha in Sex and the City !
In Wahrheit habe ich mit einem Mann zusammengelebt, den ich liebte, der aber so gut wie nie mit mir geschlafen hat, weil er immer noch den Erinnerungen an seine vor sieben Jahren verstorbene Frau nachhing. Dann hat mich auf einer beruflichen Reise meine ehemalige große Liebe überrascht, und … Das Ende vom Lied ist, dass der eine sich der Fremdenlegion angeschlossen und der andere das Weite gesucht hat.
Mein dringlichstes Problem ist jetzt, einen Job zu finden, aber wer wird schon eine Frau Anfang dreißig einstellen, die im vierten Monat schwanger ist?
Ich fühle mich nicht gut, meine Fußknöchel sind geschwollen, ich sabbere wie eine Nacktschnecke, und seit gestern habe ich am ganzen Körper ein hartnäckiges Jucken. Morgen Vormittag muss ich jede Menge Tests über mich ergehen lassen, vielleicht findet man dabei heraus, was mir fehlt.
Ansonsten weiß ich überhaupt nicht mehr, was ich essen soll. Denn alles, wovon ich mich bisher ernährt habe, ist mir nun streng verboten. Könntest du mir ein Rezept für absolute Anfänger ohne viel Fett schicken?
Entschuldige bitte mein Gejammer, aber es fällt mir merkwürdigerweise leichter, mich einem Fremden anzuvertrauen,
und wenn ich alles schwarz auf weiß sehe, hilft mir das zu erkennen, wie tief ich mich in den Schlamassel hineingeritten habe.
Ciao
M.
Kapitel 14
Wieder eine schlaflose Nacht - nur zwischen sechs und sieben heute Morgen muss ich wohl eingeschlummert sein.
Während der übrigen Zeit habe ich über eine Lösung gegrübelt und keine gefunden. Ich habe mich herumgewälzt, mich gekratzt und bin immer wieder aufgestanden, um aufs Klo zu gehen.
Das einzig Positive ist, dass ich nicht geheult habe.
Es nützt ja auch nichts zu weinen, und ich brauche jedes Fünkchen vorhandener Energie.
Ich mache mich fertig für die Blutuntersuchungen. Sogar Anziehen ist neuerdings zu einer Herausforderung geworden. Die Jeans passt nicht mehr richtig, sodass ich die obersten beiden
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