Beim Naechsten klappt s bestimmt - Roman
dick.«
Puh, aber ich habe Hunger, was tun?
Das Klingeln meines Handys lenkt mich von diesen nichtigen Gedanken ab.
»Hallo, Monica, hier ist Max, erinnerst du dich an mich?«
Ich verabscheue unangemessene Ironie.
»Ich glaube schon.«
»Ich habe gestern mit Lilly über dich gesprochen, sie fragt sich, wann du wieder bei ihr aufzutauchen gedenkst.«
»Bald, Max, bald, keine Sorge.«
»Mit bald meinst du noch in diesem Jahr?«
»Ich meine noch heute Nachmittag!«
»Oh, das haut mich um, ich bin beeindruckt, darf ich freundlicherweise erfahren, welche Überraschung du für uns bereithältst?«
»Da es eine Überraschung sein soll, wäre es doch schaden, sie vorzeitig zu verraten, meinst du nicht?«
»Wohl wahr, was bedeutet, dass ich in banger Erwartung auf Lillys Anruf warten werde, mit dem sie mich benachrichtigt - glaub mir, ich werde keine Ruhe finden, bevor ich es weiß!
»Schon gut, Max, ich werde dich nicht enttäuschen.«
»Da bin ich sicher!«
Ich betrete einen großen Laden mit Vollkornzeugs und anderen komischen Sachen und komme mit einem gigantischen Sandwich, belegt mit Pute, Algen und Rucola, sowie einem Keks mit Zimt und Rosinen wieder heraus. Auf der Packung steht, dass er Magnesium und Kalium enthält, und das brauche ich jetzt dringend.
Ist gar nicht so übel, wenn man den ersten Impuls, alles wieder auszuspucken, unterdrückt. Schmeckt zwar nicht ganz so lecker wie Mayonnaise und dafür mehr nach Gips, aber ich denke, ich werd’s überleben.
Leider kostet es das Doppelte eines normalen Sandwichs.
Ich setze mich an einen Tisch in der dazugehörigen Kaffeebar und beobachte mich selbst wie durch eine Glasscheibe.
Ich sehe eine junge Frau, die über dreißig Jahre lang etwas Unerreichbarem hinterhergerannt ist und ab und zu glaubte, es gefunden zu haben: etwas, das so unentbehrlich ist wie die Liebe, zerbrechlich wie das innere Gleichgewicht, einzigartig wie das Gefühl, geliebt zu werden.
Doch dieser Zustand hielt immer nur kurze Zeit an, dann war ich wieder am Ausgangspunkt, und meine Kraft ist nun allmählich erschöpft, ich habe es satt, ins Leere zu laufen.
Ich habe keine Lust mehr, um Liebe zu betteln, mich anzustrengen, um alles richtig zu machen, das brave Mädchen zu sein, das immer seine Hausaufgaben erledigt, denn am Ende interessiert das niemanden.
Ich bin wieder so weit wie zuvor.
Allein.
Es bleibt mir nichts anderes übrig, als es mit Lilly aufzunehmen, denn schlimmer kann es eigentlich nicht mehr werden, oder?
Kapitel 13
»So, Sie sind also schwanger …«
Das hört sich seltsam an aus ihrem Mund, etwa wie: »Treten Sie hinter die gelbe Linie zurück.«
»J-ja.«
»Schön«, sagt sie und fährt fort, Papiere zu unterschreiben und in ihrem Filofax zu blättern. »Und?«
»Und … na ja, Sie haben gesagt, ich soll etwas tun, mit dem ich mich selbst verblüffe, und das hat mich nicht wenig verblüfft, glauben Sie mir. Das kam wirklich aus heiterem Himmel, mein Leben hat sich total verändert. Ich bin alleinstehend, kurzum, es scheint mir keine geringe Sache zu sein, in einem Dschungel wie New York ein Kind zu bekommen und aufzuziehen, ohne jemanden, der einem beisteht! Das ist in meinen Augen ziemlich … mutig. Ich dachte, ich könnte eine regelmäßige Kolumne schreiben, in der ich über den Fortgang der Schwangerschaft berichte, vielleicht sogar einen Blog …«
Lilly hüstelt und legt anschließend eine effektvolle Pause ein.
»Wollen Sie damit sagen, Ihre verblüffende Idee besteht darin, ein Kind zu bekommen und einen Blog zu führen?«
Es klingt wie: »Überprüfen Sie bitte auch den Öl- und Wasserstand.«
»Ja, das wäre originell, finde ich.«
Lilly legt ihren Füller hin und verschränkt die Hände. Okay, jetzt geht es los. Wenn ich schnell aufstehe, kann ich vielleicht noch dem Aschenbecher entgehen, den sie gleich nach mir werfen wird.
»Hören Sie zu, Monica, Sie sind mir sympathisch, wirklich. Sie amüsieren mich mit Ihren komischen Einfällen, nur dass die Leute hier alle arbeiten, verstehen Sie? Niemand kann Zeit mit Gags verschwenden.«
Ich nicke ergeben.
»Glauben Sie im Ernst, es ist etwas Besonderes, in Ihrem Alter ein Kind zu bekommen? Schwangerschaft ist ein
natürliches Ereignis, das alle Säugetiere betrifft, nicht nur Sie. Auch meine Hunde bekommen Nachwuchs. Und was Ihre Idee mit dem Blog angeht, so wäre sie gar nicht so dumm, wenn Sie … lassen Sie mich überlegen … J. Lo, Angelina oder Britney hießen. Aber Sie, wer
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