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Beim Naechsten klappt s bestimmt - Roman

Titel: Beim Naechsten klappt s bestimmt - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Federica Bosco
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ich habe keine Anrufe angezeigt bekommen … Gestern war ich noch unterwegs, vielleicht sind sie im Äther verloren gegangen.«
    »Den Äther hast du wahrscheinlich geschnüffelt, zusätzlich zum Klebstoff, um dich zuzudröhnen! Ruf sofort Lilly Horowitz an, die ist stinksauer. Man hat dich bereits gestern erwartet, du bist jetzt nicht mehr im schottischen Hochland und kannst dir keine Extravaganzen mehr erlauben. Du bist in New York, ich weiß nicht, ob du das schon bemerkt hast, jedenfalls hast du mich bis auf die Knochen blamiert, und das, nachdem ich mir ein Bein für dich ausgerissen habe. Ich habe dich als aufgeweckt und zuverlässig beschrieben, Mann, wie ich das schon bereue! Geh jetzt hin und entschuldige dich, sag, dass du eine Vollidiotin bist, und wenn sie dich rauswerfen, sieh zu, wie du zurechtkommst, okay? Ruf mich nur an, wenn ein Wunder passiert!«
    Klick.
    Er hat mir noch nicht mal Zeit gelassen, um von der Entführung meines Flugzeugs zu erzählen, die jedoch geheim
gehalten wurde, um keine Panik in der Bevölkerung auszulösen …
    Auf dem Boden zwischen den Resten meines Abendessens sitzend, breche ich in Tränen aus, dann nehme ich eine Weißbrotscheibe, die so groß ist wie mein Gesicht, und bestreiche sie mit einer Bulimie auslösenden Menge an Erdnussbutter.
    Comfort food.
    Ich atme tief durch und wähle die Nummer von Lillys Handy in der Hoffnung, dass es ausgeschaltet ist.
    Doch sie meldet sich nach dem ersten Klingeln mit einem herrischen »Lilly Horowitz«.
    »Lilly? Guten Tag, hier spricht Monica.« Spannungspause in Erwartung einer Kaskade jiddischer Beschimpfungen.
    »Monica …« Sie lässt meinen Namen eine Weile in der Luft schweben, bis ihr die Erleuchtung kommt, dann fährt sie in eisigem Ton fort: »Ich versuche seit zwei Tagen ununterbrochen, Sie zu erreichen.«
    Sie klingt kühl und gleichgültig und scheint zugleich zu sagen: »Falls nicht mindestens Ihre halbe Familie auf brutale Weise umgekommen ist, fangen Sie erst gar nicht an zu erklären, wo Sie gewesen sind.«
    »Ich weiß, Lilly, entschuldigen Sie bitte, es tut mir sehr leid, Sie können sich nicht vorstellen, was mir passiert ist …«
    »Nein.«
    »Ich bin erst heute angekommen, das Flugzeug hatte wahnsinnige Verspätung, und die Wohnung, die ich gemietet hatte, war nicht da, wo sie sein sollte. Sie hat sich irgendwie in Luft aufgelöst, und dann hat man mir auch noch das Handy geklaut …«

    Schweigen.
    Dann: »Sie sind gestern Abend um 19.25 Uhr mit Delta Airlines auf dem JFK gelandet, wir haben nachgefragt.«
    »Ach so, stimmt, das war ja schon gestern, der Jetlag macht mich ganz konfus, aber dann hat man mir das Handy gestohlen, und ich habe den halben Tag auf der Polizeistation verbracht wegen der Anzeige. Da waren Typen, das glaubt man nicht, es ist ganz anders als im Fernsehen, wissen Sie?«
    Wie ärgerlich, diese Frau trägt nichts zum Fortgang des Gesprächs bei und macht dauernd diese Pausen, um den Gesprächspartner zum Reden zu bringen. Genau so, wie es in allen Ratgebern für erfolgreiche Kommunikation steht.
    »Monica, während wir diese überflüssige Unterhaltung führen, bin ich dabei, vier Fotoshootings, eine Kampagne zugunsten des Adoptionsrechts für Homosexuelle sowie eine Party im neuen Flügel des Guggenheim zu organisieren.«
    Ich gebe auf.
    »Okay, Lilly, ich hab’s kapiert. Ich war einfach todmüde, habe gefressen wie ein Scheunendrescher und bin dann auf dem Sofa umgekippt.«
    »Gut, wann werde ich die Ehre haben, Sie zu sehen?«
    »Muss nur noch duschen, dann komme ich.«
    »Sie haben eine halbe Stunde Zeit, sonst brauchen Sie sich gar nicht herzubemühen.«
    O nein, eine Szene wie in Der Teufel trägt Prada hat mir gerade noch gefehlt; Filme sind nur schön, solange sie Filme bleiben. Jetzt putze ich mir die Zähne, nehme ein Taxi, fahre dorthin, schlage ihr die Faust ins Gesicht und fliege mit dem Delta-Flug um 13.50 Uhr wieder ab.

Kapitel 3
    Siebzehn Minuten später stehe ich vor der Redaktion von Vanity Fair am Times Square, zusammen mit rund einer Million Touristen.
    Es wäre sogar noch Zeit für einen warmen Bagel … okay, okay, lieber nicht.
    Ich betrete den Glaspalast, nenne meinen Namen am Empfang, erhalte nach mehreren Telefonaten einen Besucherpass und fahre ins oberste Stockwerk hinauf, von dem aus man einen atemberaubenden Blick hat.
    Es herrscht ein solches lautes Durcheinander aus klingelnden Telefonen und überall herumflitzenden Menschen, dass man glauben könnte, hier

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