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Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition)

Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition)

Titel: Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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schmale Goldkette entgegen. Sie hob ihr Haar an, drehte ihm ihren makellosen Rücken zu und wartete, während er die Kette um ihren Hals befestigte.
    »So, fertig.« Er trat einen Schritt zurück.
    »Dann können wir jetzt los!« Honor bedachte sie mit der Art Lächeln, bei dem Cleo das Gefühl bekam, so verführerisch zu sein wie ein plattgefahrener Frosch auf der Landstraße. Dann hob sie die Hand mit den manikürten Fingernägeln und rief:« Bis nachher! Amüsiert euch schön!«
    Johnny und Honor gingen und Clarice wiederholte spöttisch: »Amüsiert euch schön. Tja, wenn ich nur daran gedacht hätte, meine Zeitmaschine mitzubringen.«
    Sie war Ende siebzig, so dürr wie ein Windhund und mit praktisch durchscheinender Haut. Ihre Haare waren grau und zu einem Ballerinaknoten auf dem Hinterkopf verschlungen. Sie trug eine schlichte, weiße Bluse, einen hellgrünen Wollrock und eine dunkelgrüne Strickjacke. Graue Augen, denen nichts entging. Beeindruckende Diamantstecker in den Ohren und eine fette Stahluhr am linken Handgelenk.
    Cleo setzte sich ihr gegenüber. »Das mit Ihrer Schwester tut mir leid.«
    »Danke. Ja.« Clarice nickte kurz und schloss das Buch in ihrem Schoß. Sie nahm die randlose Lesebrille ab und sagte: »Erst Lawrence, dann Barbara. Jetzt ist nur noch eine von uns übrig.«
    »Werden Sie länger hier bleiben?«
    »Nur ein paar Tage. Dann geht es zurück ins Pflegeheim.«
    »Wie ist es dort?«
    »Voller alter Leute. Die andauernd sterben . Ach, wir haben Muskelkater vom vielen Lachen. Die Unterhaltungen sind so was von spritzig.« Clarice seufzte schwer.
    »Wenn es Ihnen nicht gefällt, warum sind Sie dann dort?«, fragte Cleo.
    »Wer weiß. Es war Barbaras Idee, als uns damals das Haus über den Kopf wuchs. Ihr schien es dort zu gefallen. Sie war glücklich im Heim.« Clarice schwieg kurz. »Ich würde es dagegen nicht gerade meine Vorstellung vom Paradies nennen.«
    »Können Sie nicht einfach weg?«
    »Wie? Fortlaufen und beim Zirkus anfangen?« Clarice deutete ein Lächeln an. »Leider bin ich eine hinfällige, alte Schachtel, falls es Ihnen noch nicht aufgefallen sein sollte. Ich habe ein schwaches Herz, schmerzende Gelenke, sehe schlecht, die ganze Palette. O ja, es ist wirklich kein Zuckerschlecken, wenn man alt wird und der eigene Körper in seine Einzelteile zerfällt.« Sie tat das Thema mit einem Achselzucken ab. »Genug von mir und meinen gebrechlichen Knochen. Warum reden wir nicht über etwas Interessanteres? Johnny hat mir erzählt, Sie seien eine Chauffeuse …«
    Die nächsten beiden Stunden verstrichen wie im Flug. Entgegen allen Erwartungen amüsierte sich Cleo prächtig. Clarice mochte eine hinfällige, alte Schachtel sein, aber sie war enorm unterhaltsam, mit scharfem Verstand und spitzer Zunge und obendrein mit einem Sinn für schwarzen Humor. Cleo hatte sich ein wenig vor der Aussicht gefürchtet, einen ganzen Abend in ihrer Gesellschaft zu verbringen, aber jetzt war sie froh, dass sie gekommen war. Clarice stellte ihr viele Fragen und ließ bissige Kommentare ab. Sie sprach auch über ihre Familie und erzählte herrliche Kindheitsgeschichten von Johnny.
    »Einmal kam er zu mir zu Besuch, da war er … ach, sechs oder sieben. Wir fuhren im Auto, als plötzlich eine Maus über meinen Fuß lief. Ich hätte den Wagen beinahe gegen eine Mauer gefahren! Und Johnny sagte: ›Oh, ich hatte vergessen, dass ich Harry noch in meiner Tasche habe. Der arme Harry, wenn wir einen Unfall gehabt hätten, dann hätte er getötet werden können.‹«
    Cleo war ein hoffnungsloser Fall, allein die Erwähnung von Johnnys Namen ließ die Schmetterlinge in ihrem Bauch auffliegen. Sie ignorierte das. »Das wäre mir auch beinahe einmal passiert. Ich hatte einen Kunden auf dem Rücksitz, und wir fuhren über die M5, als er sagte: ›Jetzt bitte keine Panik, Miss Quinn, aber ich muss Sie warnen, dass sich meine Schlange gerade auf Ihren Schaltknüppel richtet.‹«
    »Ha!« Clarice hätte vor Lachen beinahe ihren verdünnten Whisky verschüttet. »Ich hatte einmal einen Arbeitskollegen wie ihn.«
    »Nur dass meiner eine echte Schlange hatte.« Cleo schauderte es angesichts der Erinnerung. »Und ich war mit hundert Sachen unterwegs.«
    Clarice nahm einen Schluck Whiskey und betrachtete sie durch zusammengekniffene Augen. »Quinn … Quinn … das ist interessant. Sind Sie nicht ein paar Monate jünger als Johnny?«
    Cleo nickte. »Ja.«
    »Hmm. Und Ihr Geburtstag ist Ende August?«
    Okay, das war

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