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Beiss noch einmal mit Gefuehl

Beiss noch einmal mit Gefuehl

Titel: Beiss noch einmal mit Gefuehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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lauschten uns wie gebannt und schienen die Bierbecher, die sie in den Händen hielten, völlig vergessen zu haben. Jemand in einem schwarzen Spitzennachthemd, das erheblich zu dünn für viereinhalb Grad war, fragte: „Mann, ist das so ’ne Art Live-Action-Rollenspiel?“
    Toll, jetzt hatten wir auch noch Zuschauer.
    In diesem Moment griffen die Zombies an.

 

    S CHLÜSSELWÖRTER :
    D ULDSAM UND OPFERBEREIT
     
    Zwei Zombies attackierten Sebastian aus unterschiedlichen Richtungen. Er hatte sie zwar beobachtet, war aber trotzdem nicht auf die Tritte gefasst, die sie ihm im Sprung verpassten.
Übermenschliche Kraft hatte mit Gleichgewichtssinn und Reaktionsvermögen offenbar nichts zu tun, denn Sebastian ging zu Boden. Und zwar richtig.
    Es gab Applaus und Gejohle; manche Leute buhten auch. Die Menge teilte sich in zwei Lager. Unterdessen drückten Sebastians Widersacher sein Gesicht in den matschigen Rasen. Ich musste etwas unternehmen. Aber was? Auch mich umzingelten mehrere Zombies.
    Der zunehmende Mond stand bleich am sternenklaren Nachthimmel. Der kalte Wind wehte mir den Geruch von brennendem Papier und faulem Laub ins Gesicht. Die Zeit blieb stehen, als Lilith sich erhob. Ich spürte das silberne Band zwischen Sebastian und mir und die Energie, die von Körper zu Körper floss.
    Mo wich einen Schritt zurück.
    Nun gelang es Sebastian, seine Widersacher mühelos abzuschütteln. Er kam zu mir und ergriff meine Hand, und ich spürte, wie Lilith wieder stärker wurde. Hitze durchströmte meine Adern.
    „Ooooh!“, machten die Zuschauer wie beim Feuerwerk am Nationalfeiertag.
    Plötzlich segelte aus dem dunklen Himmel eine Krähe herab. Sie griff im Sturzflug den Zombie an, der mir am nächsten war, und verhinderte seinen Angriff mit lautem Kampfgeschrei.
    William kam mit erhobenem Stock auf uns zu. Der Rocker mit dem Lederkilt stürzte sich auf ihn und warf ihn wie ein Profi-Wrestler zu Boden. William konnte offenbar gar nichts mehr schrecken. Er wand sich unter dem schweren Kerl und verpasste ihm mit dem Metallgriff des Stocks einen Schlag auf den Kopf. Der Rocker ließ von ihm ab, setzte sich hin und betastete seine Stirn. „Verdammt, das hat wehgetan, du Idiot! Das ist doch nur ein Spiel!“
    Ich drückte Sebastians Hand. Es wurde Zeit, William diesen Loa auszutreiben, bevor noch mehr Leute verletzt wurden. Seit dem großen, heiklen Ritual, bei dem Lilith sich aufgespalten hatte, ließ ich immer nur einen Teil IHRER Energie heraus, und Hand in Hand mit Sebastian hatte ich das Gefühl, IHRE Kräfte noch viel besser dosieren zu können.
    Ob das tatsächlich stimmte, wusste ich natürlich nicht. Die ganze Sache konnte in einem Blutbad enden, wenn wir nicht vorsichtig waren. Das Letzte, was ich wollte, war ein weiteres Halloween-Massaker, für das ich verantwortlich war.
    William stand auf und wandte sich uns zu. Mit meinem magischen Blick konnte ich den Loa sehen, der sich wie eine gelbe Schlange um seinen Körper wand und ihn beherrschte.
    Instinktiv zwängte ich die Finger meiner freien Hand zwischen Williams Brust und den Loa, der ihn gefangen hielt, und zog kräftig an ihm. Er fühlte sich zwar nachgiebig und elastisch an, leistete aber erheblichen Widerstand. Ich ließ Sebastian los, um den Loa mit beiden Händen greifen zu können. William war so überrascht, dass er gar nicht reagierte, und Sebastian packte ihn am Handgelenk und begann, die Enden der schlängelnden Gliedmaße des Loa zu lösen. Da er mit seiner Methode mehr Erfolg zu haben schien als ich, folgte ich seinem Beispiel. Außerdem hielten wir William auf diese Weise an beiden Armen fest, und er konnte uns weder entkommen noch nach uns schlagen.
    Als ich merkte, dass Williams Körper auch als Kanal für Liliths Energie fungierte, die zwischen Sebastian und mir hin- und herfloss, versuchte ich, einen weiß glühenden Energiestrom ganz gezielt auf den Körper des Loa zu lenken. William zuckte zwar heftig, aber der Teil des Loa, den ich getroffen hatte, verschmorte zischend und zerfiel zu Asche.
    Sebastian lächelte mich an und schickte mir einen Energiestrahl zurück. Es war wie ein elektrischer Schlag, gleichzeitig aber auch ein angenehmes Gefühl. Ich feuerte noch einmal, und Sebastian schickte die Energie wieder zurück. William zuckte und krümmte sich, als hätte er einen Anfall.
    Ich nahm vage den Applaus der Umstehenden wahr. Dazu ertönten Beifallsrufe wie „Coole Special Effects!“
    Es dauerte nicht lange, bis der Loa die Flucht

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