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Beiss noch einmal mit Gefuehl

Beiss noch einmal mit Gefuehl

Titel: Beiss noch einmal mit Gefuehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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meiner grenzenlosen Verblüffung einen raschen Kuss auf den Mund. Dann sagte er: „Sie haben einen Freund beim FBI, auf den Sie sich immer verlassen können, Miss Lacey.“
    „Garnet“, korrigierte ich ihn lächelnd.
    „Garnet“, fügte er sich endlich.
    Mit Mos Festnahme fand die Party ein jähes Ende. Dominguez sammelte noch die Zombies ein, die als Zeugen für die Anklage wegen Drogenbesitzes gebraucht wurden, und ich glaube, meine Nachbarn wurden auch gleich einkassiert. Sebastian und ich verbrachten den Rest der Nacht mit Aufräumen und Saubermachen, obwohl zu meinem Erstaunen auch einige von Parrishs loyalen Blutspendern zum Helfen blieben, darunter Adrian, der Sebastian beim Abschied seine Visitenkarte zusteckte.
    „Wenn du was mit ihm anfängst, werde ich eifersüchtig!“, sagte ich.
    Sebastian betrachtete das Kärtchen einen Moment lang, bevor er es auf mein Bücherregal legte. „Er ist ziemlich attraktiv“, entgegnete er wehmütig. „Aber in vielerlei Hinsicht nicht mein Typ. Zum Beispiel scheint er nicht furchtbar … sagen wir mal ... intellektuell zu sein.“
    „Dir ist es lieber, wenn dein Futter intelligent ist?“
    „Zumindest intelligent genug, um diskret zu sein.“
    Da war natürlich etwas dran. Ich ließ mich auf meine Couch plumpsen, die nach der Party viel unangenehmer roch als vorher. Wir schauten beide Parrishs Sarg an. „Meinst du, er ist wach?“
    Sebastian schüttelte den Kopf. „Er hat mehrere Kugeln abbekommen. Er regeneriert sich noch. So schnell geht das nicht.“
    Ich rieb mir die Augen und stellte fest, dass sie ein bisschen feucht waren. Ich wusste nicht einmal, was ich zu Parrish gesagt hätte, wenn er wach gewesen wäre - außer: „Super Party, was?“ Trotzdem machte es mich traurig, dass ich mich nicht mit ihm austauschen und gemeinsam mit ihm über die ganze Sache lachen konnte.
    „Möchtest du ihm noch etwas sagen? Dann gehe ich raus“, meinte Sebastian.
    „Nein“, entgegnete ich. „Bleib hier.“
    Sebastian setzte sich zu mir, und ich legte den Kopf an seine Schulter. Barney kam unter der Couch hervor und schnüffelte den Boden um den Esstisch ab. Als sie auf einen leckeren Krümel stieß, hörte ich ein zufriedenes Knuspern.
    Draußen ging der Mond allmählich unter. Er sah riesengroß aus und stand dicht über dem Horizont.
    „Letztes Jahr war der Mond fast überhaupt nicht zu sehen“, bemerkte ich. Und dann fing ich plötzlich an zu reden. Ich redete und redete und erzählte Sebastian alles, was in jener Nacht passiert war.
    Er strich mir zärtlich über den Kopf und hörte mir zu.
    Als ich mich ausgesprochen hatte, stand ich auf. „Es gibt noch eine Sache, die ich gern tun würde.“
    Sebastian folgte mir nach oben. Ich nahm Jasmines kaputte Gebetskette vom Altar und steckte sie in meine Tasche. Dann gingen wir nach draußen. Die Dämmerung hatte gerade eingesetzt. Allerheiligen. Der Tag der Toten.
    Wir gingen hinunter ans Ufer des Sees. Die Vögel fingen an zu zwitschern, als der Himmel noch etwas heller wurde. Die rostigen Spielplatzgeräte waren von Tau überzogen, und der Geruch von totem Fisch hing in der Luft. Ich nahm die Gebetskette aus der Tasche und ließ meine Finger ein letztes Mal über die Perlen und Amethyste gleiten. Dann hielt ich sie Sebastian hin. Als er mich fragend ansah, zeigte ich auf den Morast am Rand des Sees, in dem Plastikverpackungen von Snacks und dergleichen herumschwammen. „Ich kann nicht so weit werfen. Sie muss mitten in den See.“
    Sebastian küsste die Kette in meiner Hand und nahm sie mir ab. Er schwang den Arm wie beim Baseball und ließ sie los. Sie flog in hohem Bogen durch die Luft, blitzte kurz im ersten Licht des Tages auf und fiel mit einem Platscher ins dunkle Wasser.
    Ich weinte auf dem ganzen Heimweg, aber es waren Tränen der Befreiung, des Loslassens.
    Am nächsten Tag begruben wir Parrish.
    Sebastian hatte einen Leichenwagen gemietet, der uns in einem gemächlichen Tempo aus der Stadt brachte.
    Ich ärgerte mich über den strahlend blauen Himmel und die puscheligen weißen Schäfchenwolken: Es hätte regnen oder wenigstens bedeckt sein müssen. Wir waren in den morgendlichen Berufsverkehr geraten. Die Pendler rings um uns nahmen den Tod in ihrer Mitte gar nicht wahr.
    Ein Silberreiher stand wie ein weißes Gespenst in einem Entwässerungsgraben und stieg mit langsamen, anmutigen Flügelschlägen in die Luft, als wir an ihm vorbeifuhren.
    Sebastian drückte meine Hand. „Ich muss dir etwas

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