Beiss noch einmal mit Gefuehl
eine ahnte voraus, was der jeweils andere brauchte. Meine Lust steigerte seine und umgekehrt. Schließlich erreichten wir in einem Augenblick absoluter Ekstase gemeinsam den Höhepunkt.
Schweißgebadet und etwas außer Atem lächelte ich Sebastian an. „Du hast mir gefehlt“, sagte ich.
Er grinste von einem Ohr zum anderen. „Willst du noch mal?“
Wie hätte ich so einem charmanten Angebot widerstehen können?
Irgendwann nach Mitternacht schliefen wir völlig erschöpft und miteinander verschlungen ein. Obwohl ich nach so viel körperlicher Ertüchtigung eigentlich tief und fest hätte schlafen müssen, warf ich mich unruhig hin und her und hatte merkwürdige Träume. Irgendwann glaubte ich, wach geworden zu sein und Parrish im Dunkeln vor dem Bett stehen zu sehen. Nur wusste ich, dass es ein Traum sein musste, denn Hausgeist Benjamin hätte Parrish niemals hereingelassen. Außerdem trug er ein T-Shirt von Sebastian mit dem Schriftzug McGovem for President. Parrish würde eher richtig sterben, als sich in so etwas Unmöglichem zu zeigen.
„Daniel“, sagte ich leise zu der Erscheinung.
Er beugte sich über mich und gab mir einen Kuss, der nach Spinnweben und Erde schmeckte.
„Hübsches T-Shirt“, spottete ich und machte schlaftrunken das Peace-Zeichen.
Der zweite Kuss war viel schöner als der erste und ließ mich in angenehme Träume abtauchen. Dabei hatte ich jedoch auch so einen wachen Moment, in dem ich mir wünschte, ich hätte mehr Kontrolle über mein Unterbewusstsein, um diese Küsse die ganze Nacht über immer wieder durchspielen zu können.
Ich spürte die kühle Berührung von Parrishs Lippen sogar noch, als ich am nächsten Morgen in der Küche meinen Kaffee trank. Während Sebastian fröhlich einen Song von Hank Williams mitsang, der im Radio lief, ging ich in den Garten, „um mir ein bisschen die Beine zu vertreten“.
Erst als ich die Einfahrt erreichte, fiel mir die Grube auf dem Friedhof auf. Jemand hatte ein rechteckiges Loch von der Größe eines Sarges gegraben - wahrscheinlich einer von Parrishs Blutspendern. Wäre der Traum nicht gewesen, hätte ich wohl Panik bekommen und befürchtet, dass sich jemand mit seiner Leiche davongemacht hatte, doch so wusste ich, was los war.
Parrish hatte die Stadt verlassen.
-ENDE TEIL 2-
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