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Beiss noch einmal mit Gefuehl

Beiss noch einmal mit Gefuehl

Titel: Beiss noch einmal mit Gefuehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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durchdringend mit seinen stahlgrauen Augen an und sagte: „Wir schaffen das schon.“
    „Ich bin diejenige, hinter der das FBI her ist“, sah ich mich genötigt festzustellen, obwohl ich seine Solidarität sehr zu schätzen wusste.
    „Meine Teuerste, nach Lage der Fakten bin ich dein Komplize oder zumindest ein Mitwisser oder Helfershelfer.“ Als ich verwirrt die Stirn runzelte, fügte er hinzu: „Garnet, wir haben sie in meinem Van zum Lakewood-Friedhof gefahren. Das Beweismaterial, das die Ermittler zusammengetragen haben, macht mich genauso tatverdächtig wie dich.“
    „Welches Beweismaterial? Du bist ein Vampir.“
    „Schon, aber ich habe auch Haare und Haut und Fingernägel. Ich hinterlasse Fußabdrücke. Meine Kleidung verliert Fasern. Die Reifen meines Wagens machen Spuren. Ich kann von Passanten beobachtet werden. Ich bin nicht so magisch, dass ich mich den Naturgesetzen entziehen kann.“
    Komisch. Irgendwie hatte ich gedacht, das könne er. „Glaubst du wirklich, sie suchen auch nach dir?“
    Parrish ließ mich los und kippte den Kopf erst auf die eine, dann auf die andere Seite, um seine Nackenmuskulatur zu lockern, wie Männer es häufig taten, wenn es um etwas Unangenehmes ging. „Ich bin mir ziemlich sicher, auch wenn man dich etwas leichter mit dem Tod der Agenten in Verbindung bringen kann als mich. Diejenigen, die uns als Paar kannten, dürften wahrscheinlich wissen, dass du am Abend vor den Morden mit mir Schluss gemacht hast. Offiziell waren wir nicht mehr liiert. Natürlich sind die meisten Leute tot, die uns gut kannten; die Mitglieder deines Zirkels. Aber angesichts der Tatsache, dass ich dir hierher gefolgt bin, ist es nicht besonders schwer, zwei und zwei zusammenzuzählen.“
    Ich schüttelte den Kopf. Ich hatte nur zur Hälfte mitbekommen, was Parrish gesagt hatte, denn nach „Morden“ hatte mein Gehirn nicht mehr weitergearbeitet. Als ich das Wort laut wiederholte, spürte ich, wie mir die Knie zitterten.
    Parrish führte mich zu einem Stuhl und stützte mich beim Hinsetzen. Dann kniete er sich vor mich und umfing mein Gesicht mit seinen kalten Händen. „Das hätte ich nicht sagen sollen. Vergib mir!“
    „Aber im Grunde war es Mord, nicht wahr?“
    Parrish grinste mich schief an. „Die einen töten aus Notwehr, die anderen töten Leute und saugen ihnen das Blut aus. In dieser Hinsicht bin ich wohl kaum ein verlässlicher Moralkompass, meine Liebe.“
    „Und was soll ich jetzt machen?“
    „Erstens sollst du nicht in Panik geraten“, entgegnete er. „Wir wissen gar nicht genau, was diesen FBI-Mann umtreibt. Es ist immerhin möglich, dass er gar keine handfesten Beweise hat und nur versucht, uns aufzuscheuchen.“
    Ich nickte. Dominguez hatte gesagt, ich sei vorläufig nicht tatverdächtig.
    „Zweitens sollst du immer daran denken, dass du nichts Unrechtes getan hast. Du hast dich lediglich der Notwehr schuldig gemacht. Dein einziges Vergehen ist, dass du so reagiert hast, wie jeder vernünftige Mensch reagieren würde: Du hast dich und dein Leben verteidigt. Du hast diesem Menschen nichts zu gestehen.“
    „Aber..."
    Parrish legte sanft seinen Zeigefinger auf meine Lippen. „Hör auf mit dieser Grübelei, Garnet. Was geschehen ist, ist geschehen. Wenn du ständig Zweifel und Bedenken hast, bist du geliefert. Du musst an deine Unschuld glauben!“
    Ich nickte zögernd. Was Parrish sagte, klang eigentlich recht vernünftig, doch so ganz überzeugt war ich nicht.
    Er hielt meinen Kopf fest und zwang mich, ihm in die Augen zu sehen. „Du bist unschuldig, Garnet. Hundertprozentig. Lilith hat die Morde begangen, nicht du. Ich verlange nicht von dir, etwas zu glauben, das nicht wahr ist. Es war nicht deine Schuld!“
    War es auch nicht, oder? Ich war nur das Gefäß, das Lilith benutzt hatte, das war alles.
    „Ja“, sagte ich mit etwas mehr Überzeugung. „Ich habe SIE nicht gebeten, jemanden zu töten.“
    Parrish musterte mich prüfend. Dann nickte er zufrieden und ließ die Hände sinken. „So ist es brav. Alles wird gut. Du hast keinen Grund, dir Sorgen zu machen.“
    Ich machte mir trotzdem welche. Mir ging das Beweismaterial nicht mehr aus dem Kopf, das Parrish angesprochen hatte. „Und was ist mit dir?“, fragte ich. „Was willst du jetzt unternehmen?“
    Parrish zuckte mit den Schultern, stand auf und lehnte sich gegen den Kühlschrank. „Wenn die Bullen auf der Bildfläche erscheinen, tauche ich normalerweise ab.“
    Ich nickte. Doch im selben Moment

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