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Beiss noch einmal mit Gefuehl

Beiss noch einmal mit Gefuehl

Titel: Beiss noch einmal mit Gefuehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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gute Idee, jetzt mit dir allein irgendwohin zu fahren.“
    Ich rechnete schon mit einer anzüglichen Bemerkung über seine Unwiderstehlichkeit oder so etwas, doch er richtete sich auf und gab den Weg zur Tür frei. „Dann warte ich hier auf dich.“
    Ich hob mein Fahrrad hoch, um es nach draußen zu tragen, und Parrish sagte keinen Ton mehr. Er verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich gegen die Wand, die leicht vibrierte, weil die Nachbarn gerade in voller Lautstärke Grateful Dead hörten. Dann senkte er den Kopf und schloss die Augen. In diesem Moment wusste ich, dass er nicht vorhatte, mich zu bedrängen. Er würde weder Fragen noch Forderungen stellen. Er würde einfach hier im Flur warten, bis ich irgendwann wiederkam.
    „Vielleicht ist Izzy ja in Gefahr“, sagte ich. „Mit deinem Motorrad sind wir viel schneller.“
    Ein Motorrad, besonders eins, das so laut ist wie eine Harley, ist nicht das richtige Gefährt für ein Gespräch. Wir fuhren schweigend durch die Nacht, während ich mich an Parrish klammerte und das Gesicht an seine Lederjacke schmiegte, um mich vor dem kalten, schneidenden Wind zu schützen. Es war eine diesige, graue Oktobernacht. Eine dichte Wolkendecke lag über der Stadt und reflektierte ihre gelben Lichter. Die Luft war feucht, als würde es bald zu schneien anfangen. Die Straßenlaternen waren von dunstigen Lichtkränzen umgeben.
    Weil die State Street eine Fußgängerzone war, mussten wir das Motorrad abstellen und die Straße hinauflaufen. Das Café und der Laden waren geschlossen und dunkel. Als ich durchs Fenster in das Café spähte, entdeckte ich keine Anzeichen für einen Kampf. Ich schloss die Ladentür auf. Als ich feststellte, dass Izzy die Alarmanlage wieder aktiviert hatte, war ich sehr erleichtert. Sie hatte den Laden also nicht überstürzt verlassen, weil sie von irgendjemandem bedroht worden war.
    „Alles in Ordnung“, sagte ich zu Parrish und schloss wieder ab. „Sie hat wahrscheinlich nur vergessen, ihren Akku aufzuladen.“
    „Willst du kurz bei ihr zu Hause vorbeischauen - nur, um sicher zu sein?“
    Das wollte ich. Ich wusste zwar, dass Izzy selbst auf sich aufpassen konnte, und die Tatsache, dass sie die Alarmanlage ordnungsgemäß aktiviert hatte, war beruhigend, aber es konnte nicht schaden, kurz nach dem Rechten zu sehen.
    Zehn Minuten später erreichten wir Izzys Haus. Es war ein stylisher Bungalow auf der Mason Street zwischen dem Hoyt-Park und dem Forest-Hill-Friedhof. Ich hatte angenommen, es wäre alles dunkel, doch in der Küche brannte Licht, und ich glaubte, zwei Personen am Tisch zu erkennen.
    Parrish fuhr auf den Gehsteig, aber ich schüttelte den Kopf. Es schien alles in Ordnung zu sein, und außerdem hatte ich meine Handschuhe vergessen, und meine Finger waren eiskalt. Ich wollte nach Hause.
    „Sprich doch kurz mit ihr, dann bist du beruhigt“, sagte Parrish.
    „Es ist fast ein Uhr!“, erwiderte ich, denn in mir schlug die sprichwörtliche Minnesotaer Höflichkeit durch. Ich meine, Izzy und ich telefonierten öfter mal nach Mitternacht miteinander, aber um diese Zeit bei ihr auf der Matte zu stehen, erschien mir nun doch etwas unanständig.
    Parrish stellte den Motor ab. „Mach schon!“
    Ich stieg widerstrebend ab und ging auf den Bungalow zu. Der Rasen davor war mit Raureif überzogen. Auch auf dem Gehsteig glitzerte im Schein der Straßenlaterne ein Hauch von Weiß. Auf der Vorderseite des Hauses war alles dunkel. Die Klingel an der Veranda war kaputt, also ging ich die gepflasterte Einfahrt zur Seitentür hoch. Ich hatte gerade ein paar Schritte gemacht, da schaltete der Bewegungsmelder die Außenbeleuchtung ein, und ich erblickte eine Krähe.
    Sie stand mitten in der Einfahrt und nahm mich prüfend mit einem schwarz glänzenden Auge ins Visier. Dann kam sie mit einem mutigen Hüpfer auf mich zu, wippte einmal mit dem Kopf wie bei einer Verbeugung und schrie mich an. Oder krächzte mich an, aber wie auch immer, ich nahm es auf jeden Fall persönlich.
    Als sie genug geschimpft hatte, flatterte sie davon.
    Da ich zu den Menschen gehöre, die solche Dinge ernst nehmen, sah ich der Krähe aufmerksam nach, als sie im Geäst einer Eiche verschwand.
    Ich schaute zu Izzys Haus. Die Krähe war eindeutig ein Zeichen, aber was hatte es zu bedeuten? War Izzy tatsächlich in Schwierigkeiten? Ich machte noch einen Schritt auf die Tür zu. Die Krähe krächzte ein Mal, sehr laut.
    Allem Anschein nach sollte ich nicht zur Tür gehen, also

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