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Beißen für Anfänger 1: Hexenzirkus (German Edition)

Beißen für Anfänger 1: Hexenzirkus (German Edition)

Titel: Beißen für Anfänger 1: Hexenzirkus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister schreibt als Katie Maxwell
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entzückend bist.«
    Entzückend.
Hmm
. Ich ließ mir das einige Minuten durch den Kopf gehen, während wir, mein Inneres von Wärme und Licht erfüllt, Hand in Hand zur Bude meiner Mutter spazierten. Jemand fand mich entzückend. Das war mal eine nette Abwechslung zu sonderbar.
    Ich winkte meiner Mutter zu, die gerade einer Kundin einen Zauber erklärte. Sie guckte auf ihre Armbanduhr, bevor sie mich mit spitzem Mund taxierte. Ich formte ein
Entschuldigung!
mit den Lippen (wir waren zehn Minuten zu spät) und tat, als würde ich ihre empörte Miene nicht bemerken, als sie sah, dass Ben und ich Händchen hielten.
    »Ich muss mit Imogen sprechen, sobald sie keine Kundschaft hat«, informierte ich Ben, als wir den Mittelgang entlangflanierten. Wir legten einen kurzen Zwischenstopp bei Tesla ein, der, ein Hinterbein auf den Kronrand des anderen Hufs gestützt, ein Nickerchen hielt. Ich tätschelte ihn und wandte mich wieder Ben zu. »Danke für den Ausflug und für … alles andere.«
    Er lächelte mich an, dann glitt sein Blick zu Tesla, der so weit wach wurde, dass er die Anwesenheit potenzieller Leckerli-Geber bemerkte, die es zu beschnüffeln lohnte, um festzustellen, ob sie einen Apfel oder eine Karotte dabeihatten. Das hatten wir nicht, darum kraulte ich ihm zum Trost die Ohren.
    »Ist dir das hier aufgefallen?« Ben nahm meine Hand und zeichnete mit meinem Zeigefinger eine l-förmige Kontur an Teslas Wange nach.
    »Huch«, machte ich und inspizierte Teslas Fell genauer, tastete noch einmal nach der leichten Verdickung. Es war tatsächlich ein L. »Was ist das?«
    »Ein Brandzeichen.«
    Ich zog die Nase kraus. »Meine Güte. Aus welchem Grund würde ihn jemand im Gesicht kennzeichnen?«
    Ben sah mich mehrere Sekunden lang schweigend an, bevor er schließlich antwortete: »Tesla ist ein besonderes Pferd.«
    »Das hat Panna auch gesagt.«
    »Panna?«
    »Das Mädchen, dessen Großvater Tesla gehörte. Ihr zufolge hat er immer wieder erwähnt, dass Tesla ein ganz besonderes Pferd sei.«
    »Das ist er auch. Hast du je von einer Rasse gehört, die man Lipizzaner nennt?«
    Ich schüttelte den Kopf. Obwohl ich Pferde mochte, wusste ich nicht viel über sie. »Hat man ihm deshalb ein L in die Backe gebrannt? Weil er ein Lipizzaner ist?«
    »So was in der Art.«
    »Was ist mit der seltsam geformten Narbe an seinem Hals?«
    »Das ist ein weiteres Brandzeichen. Worüber wolltest du mit Imogen sprechen?«
    »Du hast es ziemlich gut drauf, das Thema zu wechseln, hm?« Ich streichelte Teslas schwarze Nüstern, dann machte ich mich auf den Rückweg zur Hauptgasse. »Bist du reich?«
    Er zog beide Augenbrauen hoch. »Du bist auch nicht schlecht darin, das Thema zu wechseln. Brauchst du einen Kredit?«
    »Nein. Ich wollte bloß wissen, ob du in Geld schwimmst. Du hast nebenbei mal fallen lassen, dass du früher Diener hattest. Heißt das, dass du inzwischen pleite bist oder hast du noch immer massenhaft Kohle?«
    »Man könnte sagen, ich bin gut situiert.«
    »Oh.« Ich wusste, was das bedeutete. Es war eine höfliche Umschreibung für steinreich. »Ist Imogen auch gut situiert?«
    »Ich denke schon. Wieso interessiert dich das?«
    »Sie geht viel shoppen.«
    Ben blieb stehen und fasste nach meinem Handgelenk, damit ich stehen blieb. »Was sollen diese Fragen, Fran?«
    »Ich möchte nur wissen, ob sie massenhaft Kohle zur Verfügung hat, um sie auf den Kopf zu hauen, oder ob sie …«
    »Ob sie was?«
    Ich zögerte. Ben und ich hatten uns gerade erst geküsst; da konnte ich schlecht damit herausplatzen, dass ich seine Schwester verdächtigte, sich an Absinthes und Peters Tresor vergriffen zu haben, um ihre Shoppingtouren zu finanzieren. »Welches braucht.«
    »Ich bin sicher, sie sagt es dir, wenn du sie fragst.«
    »Ja, das denke ich auch. So, jetzt sollte ich mich lieber sputen. Meine Mutter erwartet von mir, dass ich das Handlesen erlerne – nicht dass ich Bock darauf habe, aber sie sagt, ich muss es tun, um für Tesla aufzukommen.«
    Er guckte mich neugierig an. »Tust du immer, was deine Mutter verlangt?«
    Ich lachte. »Ganz und gar nicht. Aber in diesem Fall bleibt mir keine Wahl, denn sonst muss ich ein neues Zuhause für Tesla suchen.« Ich war unschlüssig, ob ich ihm mehr erzählen, ihm erklären sollte, wie verwirrend alles für mich war – dass ein Teil von mir nach Hause zurück wollte, in das normale Leben, das ich mir so sorgsam aufgebaut hatte, während der andere Teil eine mir bislang unbekannte Fran zum

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