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Beißen für Anfänger 1: Hexenzirkus (German Edition)

Beißen für Anfänger 1: Hexenzirkus (German Edition)

Titel: Beißen für Anfänger 1: Hexenzirkus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister schreibt als Katie Maxwell
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gehört zu dem Personenkreis, die den Safe angefasst haben. Ich muss feststellen, ob er sich innerlich kalt und verzweifelt fühlt.«
    Kalt. Verzweifelt
. Genau wie die Person, die Ben nach dem Leben trachtete. Mit angehaltenem Atem sann ich einen Moment darüber nach. War es denkbar? Bestand die Möglichkeit, dass der Dieb identisch war mit der Person, die Ben einen Pflock ins Herz stoßen wollte? Aber wo konnte der Zusammenhang sein?
    »Fran? Ist alles okay mir dir? Du bekommst doch nicht wieder einen Anfall, oder?«
    Ich guckte ihn verdrossen an. »Ich habe keine Anfälle!«
    »Meinetwegen, aber du machst mir Angst. Deine Augen sehen ganz komisch aus. Was ist denn los?«
    »Nichts. Ich muss nur kurz nachdenken.« Ich ließ den Blick schweifen, dann schnappte ich mir Sorens Hand und zerrte ihn hinter mir her zu ein paar Plastikboxen, die außer Sichtweite der anderen Wohnwagen hinter Elvis’ Behausung aufgestapelt waren. »Setz dich.«
    Er setzte sich. Dann schaute er mir dabei zu, wie ich auf und ab marschierte, während ich mir einen Reim auf das alles zu machen versuchte. »Ich werde es so angehen wie die Detektive in den Kriminalromanen.«
    Soren fischte ein kleines, schmuddeliges Notizbuch aus seiner Tasche. »Und ich werde als deine treu ergebene rechte Hand fungieren.«
    Ich blieb stehen und warf ihm einen vielsagenden Blick zu.
    »Was denn? Ist das keine gute Idee?«
    »Wir sind nicht in einem Western, Soren. Diese Sache ist ernst.«
    »Du bist der Boss.« Seine offenkundige Euphorie ärgerte mich.
    »Punkt eins«, sagte ich und hob abzählend einen Finger, bevor ich mein Auf- und Abschreiten fortsetzte. »Irgendjemand hat die Markterlöse gestohlen, und das nicht nur einmal, sondern gleich dreimal während der letzten zehn Tage.«
    »Hab ich.« Soren beugte sich über sein Notizbuch und ließ die Zunge zwischen den Zähnen hervorspitzen, während er mitschrieb.
    »Punkt zwei: Sieben Leute haben den Safe berührt – dein Vater, deine Tante, du, Imogen, meine Mutter, Elvis und Karl.«
    »Au Backe!« Soren schaute hoch. »Elvis! Ich wette, der war’s.«
    »Du ziehst voreilige Schlüsse. Treu ergebene rechte Hände tun so was nicht.«
    Seine Lippen formten ein tonloses O. »Entschuldigung.«
    »Punkt drei: Es ergibt keinen Sinn, dass Absinthe oder Peter sich selbst bestehlen und anschließend einen Riesenstunk deswegen machen.«
    »Riesenstunk«, sprach Soren unterm Schreiben mit.
    »Punkt vier: Elvis ist Dämonologe. Dämonen können überall hineingelangen, wenn man es ihnen befiehlt.«
    »Du hast recht.« Sorens Augen begannen zu leuchten.
    »Mit Ausnahme von Dingen, die aus Stahl sind«, ergänzte ich.
    Seine Begeisterung verflog. »Mist. Der Tresor ist aus Stahl.«
    »Exakt. Und darum sehe ich, so gern ich Elvis auch verdächtigen würde, keine Möglichkeit, wie er einen Dämon benutzt haben könnte, um das Geld gegen die Zeitungsschnipsel auszutauschen, die deine Tante gefunden hat.«
    Soren seufzte geräuschvoll. »Ich auch nicht.«
    »Punkt fünf: Dein Vater hat die Kombination zu dem Tresor offen herumliegen lassen, wo jeder sie sehen konnte, aber nur sieben Menschen haben ihn angefasst, folglich sind alle anderen aus dem Schneider.«
    Soren saugte mit nachdenklicher Miene am Ende des abgebrochenen Bleistifts. »Damit kommen nur Imogen, Miranda und Karl infrage.«
    »Ganz genau. Und da Imogen Ben zufolge keine Geldsorgen hat und ich weiß, dass meine Mutter niemals stehlen würde, bleibt nur noch –«
    »Karl.«
    »Spricht da jemand lästerliche Worte über mich?«
    Soren sprang wie von der Tarantel gestochen auf, während ich herumschoss und mich Karl gegenüber fand, der mit einem ärmellosen T-Shirt, einer kurzen Trainingshose und Laufschuhen bekleidet war. Er war des Englischen nicht so mächtig wie der Rest der Truppe, aber ich musste ihm zugestehen, dass er es besser beherrschte als ich die deutsche Sprache.
    »Oh, hallo Karl. Äh …« Ich streifte hinter meinem Rücken verstohlen den Handschuh ab. Soren, der hinter mir stand, machte einen plötzlichen Ausfallschritt nach vorn.
    »Karl, ich wollte Fran gerade deinen Trick mit der Münze demonstrieren – du weißt schon, den, wo du sie jemandem aus der Nase ziehst. Aber ich bekomme es nicht so gut hin wie du. Könntest du es ihr zeigen?«
    Ich blinzelte mehrmals, dann nickte ich. »Oh ja, bitte. Ich würde so gern ein bisschen Magie lernen.«
    Karl machte nicht den Anschein, als würde er einem von uns auch nur ein Wort glauben, trotzdem

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