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Beißen für Anfänger 1: Hexenzirkus (German Edition)

Beißen für Anfänger 1: Hexenzirkus (German Edition)

Titel: Beißen für Anfänger 1: Hexenzirkus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister schreibt als Katie Maxwell
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tat er uns den Gefallen, indem er eine Münze aus Sorens Ohr, meiner Augenbraue und seinem Ellbogen zauberte.
    »Wow, das ist echt cool. Kann ich es versuchen?«, fragte ich und streckte ihm meine nackte Hand hin.
    Karl ließ die Münze in meinen Handteller fallen, dabei strichen seine Finger über meine Haut. »Es ist kein schwieriger Trick, aber man braucht viel Übung.«
    Ich machte ein paar unbeholfene Versuche mit der Münze, ehe ich lachend kapitulierte und sie ihm zurückgab. »Ich fürchte, ich tauge nicht zum Magier. Trotzdem danke. Viel Spaß beim Joggen.« Ich blieb eine Sekunde länger als nötig auf Tuchfühlung mit ihm, dann winkte ich ihm nach, als er in Richtung Straße davontrabte.
    »Und?«, fragte Soren, sobald Karl außer Hörweite war.
    Ich pflanzte mich auf eine der Kisten. »Wir können ihn von der Liste streichen. Er fühlt sich kein bisschen schuldig an.«
    Soren hob den Kopf, als sein Vater ihn rief. »Ich muss los.«
    Ich entließ ihn mit einem Winken. »Geh nur. Ich muss sowieso noch etwas für meine Mutter erledigen. Wir sehen uns.«
    »Ja, dann bringe ich dir bei, wie man reitet. Vergiss es nicht.« Er stopfte das Notizbuch in seine Hosentasche. »Außerdem bleiben wir an dieser Sache dran. Uns werden noch mehr Punkte einfallen, keine Sorge.«
    Ich ließ ihn sausen, ohne ihm zu sagen, dass ich mir darüber überhaupt keine Sorgen machte. Mir war nämlich schon ein weiterer eingefallen.
    Punkt sechs: Irgendjemand, der gestern auf der Tanzfläche gewesen war, würde seine Seele dafür hergeben, Ben tot zu sehen, und mein Bauchgefühl sagte mir, dass dieser Jemand und der Dieb ein und derselbe waren … Allerdings standen inzwischen nur noch zwei Verdächtige auf meiner Liste.
    Imogen und meine Mutter.

10
    Heute war unser letzter Tag vor den Toren Kapuvárs. Am nächsten Morgen würden wir zusammenpacken und uns auf den Weg nach Budapest machen, wo wir zehn Tage bleiben wollten. Obwohl meine Mutter und ich erst seit einem Monat dem Markt angehörten, hatte ich entschieden, dass es mir in den kleinen Städten besser gefiel als in den großen. Die kleineren ließen mir mehr Freiheit, sie und die umliegende Umgebung zu erkunden. In den Großstädten wie Stuttgart und Köln dagegen war meine Mutter ziemlich spießig in Bezug auf meine einsamen Streifzüge, was bedeutete, dass ich, um mir die Schlösser und anderes coole Zeug (wie Foltermuseen) ansehen zu können, warten musste, bis sie die Zeit fand, mich zu begleiten.
    Außerdem gab es in den großen Städten viel mehr Menschen als in den kleinen. Man sollte eigentlich meinen, dass man inmitten dichten Getümmels problemlos untertauchen könnte, doch die Erfahrung hatte mich gelehrt, dass ich mich selbst in geschäftigen Metropolen wie Frankfurt oder Köln, umringt von flanierenden, lachenden, quatschenden, küssenden Menschen … immer noch wie ein Fremdkörper fühlte. Ich gehörte nicht dazu, fügte mich nicht ein.
    »Ochsenfrösche mit fetten Warzen obendrauf«, fluchte ich und trat gegen die Plastikbox hinter Elvis’ Wohnwagen. Dann stapfte ich davon, um nachzusehen, ob Imogen schon auf war.
    Ich klopfte an die Aluminiumseite ihrer Tür und steckte den Kopf nach drinnen. »Bist du auf?«
    »Fran! Ja, das bin ich. Wie fühlst du dich?«
    Ich trat ein und setzte mich auf den Drehstuhl ihr gegenüber an den kleinen runden Tisch. Sie trank einen Latte und spielte mit den Überresten eines klebrigen Gebäckstücks.
    »Gut.« Ich linste zu ihrer geschlossenen Schlafzimmertür. »Meine Mutter war heute Morgen noch nicht auf, aber Soren sagt, dass Ben mich letzte Nacht aus dem Hauptzelt getragen hat?«
    Sie nippte mit entspannter, unleserlicher Miene an ihrem Milchkaffee. »Ja, das stimmt.«
    Ich nickte. Die wohlige Dunkelheit, die mich von allen anderen abgeschottet hatte, hatte sich irgendwie nach Ben angefühlt. »Hast du dich gestern Abend gut amüsiert? Es schien, als würde der Glamour bei dir Überstunden machen.«
    Sie seufzte versonnen. »Es war wundervoll, findest du nicht? Und Jan – das ist dieses sexy Muskelpaket – hat mir große Freude bereitet. Er verfügt über ganz außerordentliche Qualitäten. Nach dem Konzert sind wir in einen Club in der Stadt weitergezogen.«
    Ich konnte mir angesichts des durchtriebenen Funkelns in ihren Augen ein Grinsen nicht verkneifen. »Klingt, als hättest du noch mehr Spaß gehabt, als ich dachte. Freut mich, dass du und Jan einen schönen Abend hattet. Irgendwie hab ich das schon geahnt,

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