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Beißen fuer Anfaenger (komplett)

Beißen fuer Anfaenger (komplett)

Titel: Beißen fuer Anfaenger (komplett) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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Rücksitz von Imogens Wagen unterzubringen.
    »Was genau – oh, nochmals Entschuldigung, Finnvid, ich hatte einen Krampf im Fuß – wollt ihr eigentlich kaufen?«, erkundigte ich mich, als wir den Fahrdamm zum Festland überquerten. Die Stadt Benlös Vessla war nur wenige Minuten entfernt und außerdem recht nett. Es gab hübsche Vororte, ein paar Fußgängerzonen und sogar mehrere Einkaufszentren.
    »Finnvid möchte die Kärleksgrottan besuchen«, antwortete Eirik, bevor er sich zurücklehnte und sich von der Klimaanlage anblasen ließ.
    »Die Kärleksgrottan?«, echote ich.
    »Ja. Das bedeutet Liebesgrotte. Finnvid hat von etwas gehört, das man Gleitmittel nennt. Das will er unbedingt ausprobieren.«
    Ich linste zu Imogen. Sie lief ein bisschen rot an, hielt den Blick jedoch auf die Straße gerichtet und sagte nichts. Ich setzte Finnvids Wunsch auf meine Zu-viel-Information-Liste.
    »Und ich brauche einen neuen Bogen«, nuschelte Isleif hinter mir. »Ich habe in einem Katalog Bilder von modernen Bogen gesehen. Ich möchte einen mit Laservisier. Dann wird mir kein Elch mehr entwischen!«
    »Öhm … ich fürchte, es ist heutzutage nicht mehr erlaubt zu jagen«, sagte ich und kreuzte die Finger, weil ich nicht wusste, ob das tatsächlich stimmte. Ich wollte nur nicht miterleben müssen, wie Isleif eines Morgens einen erlegten Elch ins Lager schleifte.
    »Ist es nicht? Was ist nur aus diesem Land geworden?« Isleif brummte eine Weile in seinen Bart, bevor er hinzufügte: »Dann werde ich mir eben ein neues Jagdmesser besorgen. Ein scharfes, mit einem Kompass im Griff.«
    Soren drehte sich halb zu mir um und schaute mich mit hochgezogenen Brauen an. Ich schüttelte fast unmerklich den Kopf, um ihm zu verstehen zu geben, dass es sinnlos wäre, sich gegen die Jagd zu ereifern, wenn die Zuhörerschaft aus Männern bestand, die ihr Leben lang nichts anderes getan hatten.
    »Und ich will mir einen Gameboy holen«, verkündete Eirik, der sich mit geschlossenen Augen und glückseliger Miene von der eiskalten Luft erfrischen ließ, die aus der vorderen Klimaanlage strömte. »Ich habe viele Touristen mit welchen gesehen. Ich möchte auch winzig kleine Menschen in die Luft katapultieren, so wie sie es tun.«
    Soren kicherte.
    »Klingt ganz, als würdet ihr Jungs eine Weile damit beschäftigt sein, all dieses Zeug zu kaufen.«
    »Kaufen?«, wiederholte Finnvid entrüstet. »Wir kaufen doch nicht. Wir sind Wikinger! Wir plündern!«
    »Plünderungen sind heutzutage ebenfalls verboten«, erklärte Imogen und zwinkerte Finnvid im Rückspiegel zu. »Ihr müsst die Sachen bezahlen, denn sonst wird euch die Polizei in ein sehr kleines Zimmer sperren. Und das ist nicht angenehm.«
    »Ihr habt überhaupt kein Geld?«, fragte ich Eirik, der sich gerade aufgesetzt hatte und aus dem Fenster guckte, während Imogen uns die Hauptstraße hinunterchauffierte.
    Er runzelte die Stirn. »Nein. Wir werden Tauschhandel treiben.«
    Ich nagte an meiner Unterlippe. »Womit?«, hakte ich nach. Ich wollte die Geister auf keinen Fall für immer an der Backe haben, aber ich wünschte ihnen auch nicht, dass sie wegen Ladendiebstahls im Gefängnis landeten.
    »Wir besitzen Gold und Silber«, antwortete Finnvid nonchalant und kurbelte seine Scheibe runter, um den Kopf nach draußen zu stecken.
    »Oh. Nun, das sollte reichen. Also schlage ich vor, ihr Jungs betreibt euren Tauschhandel, während Imogen und Soren mir helfen, ein Kleid auszusuchen. Anschließend fahren wir alle zurück zum Markt, um pünktlich zum Beginn dort zu sein.«
    »Ein Kleid?« Eirik drehte den Kopf zu mir herum und starrte mich an.
    »Für dein Rendezvous mit dem Dunklen?«, wollte Finnvid wissen.
    »Ja, aber –«
    »Wir werden dir helfen, eins auszuwählen. Dieses Date ist sehr wichtig für dich.« Eirik deutete zu einer freien Lücke auf dem Parkplatz. »Wikinger haben einen erlesenen Geschmack. Du kannst unserem Rat vertrauen.«
    »Kann ich das?« Ich entknotete meine Beine und kletterte aus dem Wagen. Mein linker Fuß war eingeschlafen, darum konnte ich wegen des tauben Kribbelns nur hoppeln. »Weißt du … Imogen ist weitaus erfahrener im Aussuchen von Kleidern, und sie hat sich als Erste angeboten, mir zu helfen, darum ist es nur fair …«
    »Pah«, machte Eirik abfällig, ehe er mich am Arm packte und den Bürgersteig entlangzerrte. Die Einwohner von Benlös Vessla benahmen sich ganz fabelhaft: Niemand zuckte auch nur mit einer Wimper beim Anblick der drei Wikinger, die in

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