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Beißen fuer Anfaenger (komplett)

Beißen fuer Anfaenger (komplett)

Titel: Beißen fuer Anfaenger (komplett) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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genesen würde. »Ja, wahrscheinlich ist es nur eine. Aber Auren? Mehrzahl? Ich dachte, man hätte nur eine.«
    »Das ist ein weit verbreiteter Irrglaube. Unter den richtigen Umständen kann man bis zu fünf Auren haben, doch die meisten Menschen weisen lediglich drei auf. Warst du noch nie in der Aurafotografie-Bude?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich wollte es nie wirklich wissen.«
    Sie hob fragend eine Braue. »Ich verstehe. Nun, ich werde dir die Mühe ersparen, indem ich dir gleich hier verrate, dass deine innere Aura weiß ist, was für Reinheit und Keuschheit steht. Deine mittlere Aura ist blau und weist somit auf eine Unzufriedenheit in deinem Leben hin, während deine äußere Aura rot leuchtet. Alles zusammengenommen, bedeutet das, dass du ein reines Herz hast und am Beginn des Pfades der Erleuchtung stehst, doch all deine Energien konzentrieren sich derzeit ganz auf das Problem, das dich belastet.«
    »Tesla«, sagte ich seufzend.
    »Ach ja, dein Pferd wurde gestohlen.« Sie nickte weise und neigte die flache schwarze Spiegelschale, um hineinsehen zu können. »Lass uns Sir Edward konsultieren und herausfinden, was er über Tesla weiß.«
    Als meine Mutter mich vor einem Monat zum Gothic-Markt geschleift hatte – und uns für ein halbes Jahr dazu verpflichtet hat, mit ihm zu reisen –, hatte ich den schweren Fehler begangen, Tallulah zu fragen, warum sie keine Kristallkugel benutzte, so wie jedes andere normale Medium. Bei der Erinnerung an ihre Reaktion überlief mich noch immer ein Frösteln. Sie hatte mich mit einem Blick taxiert, der mich festnagelte, und mit dem Hauch eines Akzents konstatiert: »Ich bin
nicht
normal. Normal ist für geringere Menschen.«
    Obwohl ich mit »normal« nicht so sehr auf Kriegsfuß stand wie sie, ließ sich nicht bestreiten, dass sie sich rundum wohl in ihrer Haut zu fühlen schien. Jetzt beobachtete ich, wie sie leise summend und sich sachte wiegend in die Schale starrte. Es verblüffte mich immer wieder, wie normal jemand äußerlich erscheinen konnte, obwohl in ihm unglaublich faszinierende Fähigkeiten schlummerten.
    »Sir Edward ist bei uns«, verkündete sie plötzlich in einer Art Singsang.
    »Oh, gut. Guten Tag, Sir Edward.«
    Ein leiser Windhauch driftete an mir vorbei. Ich spürte eine Gänsehaut, obwohl ich wusste, dass Sir Edward ein guter Geist war.
    »Er freut sich, dich zu sehen, allerdings fällt auch ihm auf, dass etwas dich beunruhigt, und das behagt ihm nicht.«
    »Das tut mir leid. Ich werde versuchen, etwas weniger … äh … beunruhigt zu wirken.«
    Der Sir-Edward-Windhauch strich sanft über mein Gesicht. »Er will dir bei deinem Problem helfen. Was würdest du ihn gern fragen?«
    »Ich möchte wissen, wo Tesla ist. Wer ihn gestohlen hat und warum und ob es ihm gut geht.«
    Die Brise, die mich streichelte, flaute für einen Moment völlig ab, dann rauschte sie mit solcher Kraft an mir vorbei, dass sie mein Haar verstrubbelte.
    »Oh«, machte Tallulah, ihre Augen umwölkt und blicklos, während sie weiter in die Schale starrte, um ihre Trance aufrechtzuerhalten.
    »Oh?«, wiederholte ich.
    »Ja. Sir Edward ist ganz außer sich. Seine Worte ergeben keinen Sinn. Hab einen Moment Geduld, während ich mich mit ihm austausche.«
    Ich saß stumm da und sah zu, wie sie in die Schale stierte. Das einzige Geräusch im Wohnwagen kam von Wennie, der bäuchlings ausgetreckt neben ihr schnarchte.
    »Aaaah«, seufzte Tallulah gedehnt, bevor sie sich blinzelnd aus ihrer Trance löste. Sie stellte die Schale ab und schaute mich bekümmert an.
    Allen guten Vorsätzen zum Trotz traten mir die Tränen in die Augen. Etwas stimmte nicht mit Tesla. Ich wusste es instinktiv. »Ist mein Pferd verletzt?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    Ich schluckte den großen Knoten in meiner Kehle runter und krächzte das nächste Wort. »Tot?«
    »Nein, Fran, weine nicht. Ich weiß nicht, wie es um Tesla steht – Sir Edward konnte ihn nicht sehen.«
    »Er konnte es nicht?« Schnüffelnd wischte ich mir mit dem Handrücken ein paar hinterhältige Tränen aus dem Gesicht. »Wieso konnte er ihn nicht sehen? Ich dachte, Sir Edward wäre ein Späher oder so etwas.«
    »Er ist ein Geistführer, was bedeutet, dass er sich auf der Akasha-Ebene befindet und alles sehen kann, aber deinen Tesla konnte selbst er nicht finden.«
    »Warum nicht?« Ich fühlte mich ein bisschen besser, obwohl meine Besorgnis weiter rasant anstieg.
    »Er sagt, die Vision von Tesla war blockiert, verborgen von einem

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