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Beißen fuer Anfaenger (komplett)

Beißen fuer Anfaenger (komplett)

Titel: Beißen fuer Anfaenger (komplett) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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die Scherben in ihre Stofftasche. Doch schließlich machten sie und Ramon es sich auf ihrem Beschwörungstuch bequem, um ebenfalls zu lauschen.
    »Wer ist Asgard?«, fragte ich, als ich mich wieder auf meinen Baumstumpf sinken ließ.
    »Asgard ist ein Ort, keine Person. Genauer gesagt, der Wohnort der Götter. Loki war zu Anfang ein Gott, der stets danach trachtete, Unfug anzustellen. Er machte Witze auf Kosten anderer und bediente sich seiner Verwandlungskünste, um nicht zur Verantwortung gezogen zu werden. Als die Götter Asgard bauten, stellten sie eines Tages fest, dass sie mehr Zaster brauchten, um eine Mauer darum zu ziehen. Loki kam auf die Idee, einen Riesen mit dieser Aufgabe zu betrauen, und er ersann einen Plan, wie er ihn unentgeltlich arbeiten lassen könnte. Er bot dem Riesen die Göttin Freya an, vorausgesetzt, die Mauer würde pünktlich fertig. Zuerst waren die Götter skeptisch, aber Loki versprach, dafür zu sorgen, dass der Riese die Aufgabe nicht rechtzeitig vollendete, sodass die Götter ihn nicht für seine Arbeit entlohnen müssten.«
    »Was für ein Arsch«, bemerkte ich, bevor mir auffiel, dass ich über einen Gott lästerte. »Ähm … ein netter Arsch natürlich.«
    »Nein, er war nicht nett«, widersprach Ljot vehement und schüttelte den Kopf.
    »Der Riese hatte einen Hengst, der ihm half, die Mauer zu errichten. Schließlich war der Riese fast fertig, ihm fehlten nur noch drei Tage bis zum Ziel. Freya tobte vor Wut auf Loki. Da die anderen Götter hinter ihr standen, blieb Loki nichts anderes übrig, als sich in eine Stute zu verwandeln und den Hengst des Riesen wegzulocken. Die Frist des Riesen lief ab, und er war außer sich vor Zorn. Er versuchte, trotzdem Anspruch auf Freya zu erheben, aber Thor gebot ihm Einhalt. Freya konnte Loki nie vergeben, dass er sie auf diese Weise benutzt hat.«
    »Au Backe. Das war aber auch ein hinterlistiger Trick von ihm. Zu wissen, dass der Riese all die Arbeit machen würde, ohne am Ende seinen Lohn zu bekommen. Ich kann Freya nicht verübeln, dass sie stinkig auf ihn ist.« Ich wollte schon hinzufügen, dass man ihn heutzutage in Grund und Boden klagen würde, wenn er so eine Nummer versuchte, doch dann fiel mir wieder ein, dass wir hier von Geschehnissen sprachen, die sich vermutlich vor Jahrtausenden zugetragen hatten. Kein Wunder, dass mein Hirn völlig überfordert war bei der Vorstellung, dass diese nordischen Götter wirklich existierten. So viel zum Thema Mythologie. »Tja, ich freue mich nicht gerade darauf, Loki um seine Unterstützung bitten zu müssen, aber wenn es keine andere Möglichkeit gibt, um euch Jungs nach Walhall zu bringen, dann werde ich eben in den sauren Apfel beißen.«
    Ich stand auf und streckte mich. Obwohl es noch nicht ganz Mitternacht war, fühlte ich mich hundemüde.
    »Wir helfen dir.« Eirik rappelte sich hoch und klopfte sich sorgfältig den Hosenboden ab. »Da du auf Lokis Gunst angewiesen bist, werden wir ihm heute Nacht ein Opfer darbringen, damit er deine Bitte mit Wohlwollen prüft.«
    »Das wäre mal eine nette Abwechslung«, sagte ich und unterdrückte ein Gähnen. »Aber von welcher Art Opfer sprecht ihr? Von Honigwein, wie Tibolt ihn benutzt?«
    »Normalerweise opfern wir einen Sklaven«, erklärte Ljot und spähte durch seine Schwimmbrille, als erwartete er jeden Moment, einen Sklaven aus den Wäldern springen zu sehen, der sich freiwillig meldete.
    »Aber du hast verfügt, dass wir niemanden meucheln dürfen«, sagte Eirik hastig, als ich mich zu ihm umdrehte, um ihm die Leviten zu lesen. »Darum werden wir stattdessen etwas Kleineres opfern.«
    »Wie zum Beispiel?«, fragte ich misstrauisch. »Ihr wollt doch keinen Hasen umbringen, so wie vorhin?«
    »Das Vieh war einen Tick zu sehnig«, moserte Gils und stocherte zwischen seinen Zähnen.
    »Nein, keinen Hasen. Das Opfer muss etwas Erstrebenswertes sein«, sagte Eirik und versuchte, mich zu den Wohnwagen zu scheuchen. Mikaela und Ramon waren bereits abgezogen, um sich für ihre nächste Show bereit zu machen.
    »Was genau?«, ließ ich nicht locker. »Hör auf, mich zu schubsen. Ich gehe nirgendwo hin, solange du mir nicht sagst, was ihr opfern werdet.«
    Mit einem konsternierten Seufzen guckte Eirik zu den Sternen hoch, als hätte er es mit der schlimmsten Nervensäge der Welt zu tun. »Ich hoffe, die nächste Göttin, die uns an sich bindet, besitzt etwas mehr Grips als du. Aber sei unbesorgt, Göttin Fran. Wir werden keinen Sterblichen opfern,

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