Beißen fuer Anfaenger (komplett)
mich.«
»Schwachsinn. Jeder weiß, dass er bis über beide Ohren in dich verknallt ist.« Ben hielt weiter auf mich zu. Seine Miene war ausdruckslos, doch seine Augen schimmerten in einem warmen Goldbraun.
»Kurt und Karl haben ein Techtelmechtel mit Absinthe«, konterte ich und setzte noch ein paar Schritte zurück.
»Das spielt keine Rolle. Sie könnten sich trotzdem zu dir hingezogen fühlen und du dich zu ihnen.«
»Peter ist alt genug, um mein Vater zu sein.«
Ich kollidierte mit der Tür, die zu dem winzigen Schlafzimmer am Ende des Wohnwagens führte.
Ben legte die Hände an meine Schläfen und beugte sich vor, bis sein Atem wie eine sanfte Liebkosung über mein Gesicht strich. Obwohl ich stinksauer auf ihn war, schlug mein Magen vor Freude einen Purzelbaum, weil Bens Augen diesen Ausdruck angenommen hatten, den sie immer zeigten, wenn er mich küsste. »Wie könnte ein sterblicher Mann einem so wunderschönen, verführerischen Mädchen wie dir widerstehen?«
»Ich interessiere mich nicht für sterbliche Männer.« Mein Atem ging in kurzen Stößen, als er sich noch näher heranlehnte. Ich legte die Hand an seine Brust und ließ seine Gefühle in mich hineinströmen.
Sag mir, dass ich mich für eine andere außer dir interessiere
, befahl er, und zur Antwort ließ ich meine Lippen über seine gleiten und schlang die Arme um ihn, bis wir uns so fest aneinanderschmiegten, dass ich nicht mehr sagen konnte, wo ich aufhörte und er anfing.
Vielleicht habe ich ein wenig überreagiert
, räumte ich ein, als seine Zunge über meinen Mundwinkel zuckte. Früher hatte ich Zungenküsse eklig gefunden, aber mit Ben war es anders. Es war aufregend und wundervoll, und er schmeckte wie der würzige Glühwein, von dem meine Mutter mich vergangenes Weihnachten hatte kosten lassen. Mein ganzer Körper wurde von einer Hitzewelle erfasst, als ich seinen Kuss erwiderte, fest entschlossen, ihm zu zeigen, dass ich seine Ehrlichkeit honorierte.
Und?
Okay, ich verstehe, worauf du hinauswillst. Es würde mir nicht gefallen, wenn du jedes Mal eifersüchtig wärst, sobald ein anderer Mann in meiner Nähe ist. Darum werde ich mich um Gleichgültigkeit bemühen, falls Desdemona dir noch mal auf die Pelle rückt
.
Seine Lippen lächelten an meinen.
Trotzdem könntest du ihr verbieten, dich anzutatschen! Was würde es schaden?
Er rückte ein Stück von mir ab und lachte. »Ach, Fran, du bist ein nie versiegender Quell der Heiterkeit.«
»Ja, so bin ich nun mal. Die gute alte lustige Fran … oh. Hallo, Mom.«
Das Gesicht meiner Mutter hinter Bens Schulter war ganz Wut und Empörung. Er löste sich von mir und drehte sich halb zu ihr um.
Sie pfefferte ihre Tasche mit den Wicca-Utensilien auf den Boden und durchbohrte Ben mit den Augen. »Ich dachte, wir hätten eine Abmachung!«
Ben senkte betreten den Kopf. »Ich muss mich entschuldigen. Fran war böse auf mich, und ich habe versucht, die Dinge wieder ins Lot zu bringen.«
»Eine Abmachung?«, fragte ich und leckte über meine Unterlippe. Ich konnte Ben noch immer schmecken, und meine Beine fühlten sich plötzlich an, als wären sie aus Wackelpudding. »Was denn für eine Abmachung?«
»Sollte das noch einmal vorkommen, lässt du mir keine andere Wahl«, verkündete meine Mutter eisig. Mit verschränkten Armen trat sie zur Seite, um den Weg zur offenen Tür freizumachen.
Ben wandte sich mir noch einmal kurz zu und streichelte meine Wange.
Gute Nacht, süße Fran. Schlaf schön
.
»He, warte mal eine Sekunde! Ben! Du musst nicht gehen.«
Er nickte meiner Mutter zu und wünschte ihr ebenfalls eine gute Nacht, dann verließ er ohne einen weiteren Blick zu mir den Wohnwagen und schloss die Tür.
»Welche Abmachung?«, schleuderte ich ihr entgegen, so frustriert, dass ich Mühe hatte, nicht zu brüllen.
»Ich habe dir schon einmal gesagt, dass ich ihn nicht in unserem Wohnwagen dulde.« Sie schnappte sich ihre Tasche und stolzierte an mir vorbei in Richtung Schlafzimmer. »Ich werde nicht zulassen, dass du dich in Gefahr bringst.«
»In Gefahr?« Ich folgte ihr zu ihrer Tür. »Sprichst du von Ben? Welche Gefahr könnte mir von ihm drohen? Ich bin seine verflixte Auserwählte!«
»Er ist ein Mann!«, fauchte sie und kam zu mir zurück. »Mir ist nicht entgangen, wie er dich ansieht, aber ich werde ihm nicht erlauben, dich auf diese Weise zu benutzen.«
Meine Mutter ist übergeschnappt
, informierte ich Ben.
Sie sorgt sich um dich.
Hat sie dir verboten, unseren
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