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Beißen fuer Anfaenger (komplett)

Beißen fuer Anfaenger (komplett)

Titel: Beißen fuer Anfaenger (komplett) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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nennst, denn wenn ich das wäre, würde ich deinen Arsch verfluchen!«, wetterte Mikaela und stach Tibolt den Finger in die Brust. Sie beachtete mich ebenso wenig wie die beiden Männer.
    »Du hast keine Macht über mich.« Tibolt starrte sie mit schmalen Augen an. »Ich bin ein Druide der fünften Stufe.«
    »Und ich bin die Hohepriesterin von Ashtar«, blaffte sie zurück und versetzte ihm einen weiteren Fingerstich. »Deine Magie kann mir nichts anhaben.«
    »Ähm, Leute? Dürfte ich bitte vorbei?«, haspelte ich.
    »Ich würde meine Magie nicht auf eine Ignorantin wie dich verschwenden.« Tibolt knallte seinen Drink auf den Tisch und marschierte zur Tür. Bei seinen beleidigenden Worten entrang sich Mikaela ein weiteres Keuchen.
    »Tibolt –«, setzte Ramon an, bevor er den Rest verschluckte, weil Tibolt etwas auf Schwedisch zischte, die Tür aufriss und aus dem Wohnmobil stürmte.
    »Oje, das tut mir leid«, murmelte ich, als ich mir die Kette wieder umhängte und mich an der empört dreinblickenden Mikaela vorbeipirschte. »Wir sehen uns später.«
    Sie murmelte ein paar Worte auf Schwedisch, bevor sie mich plötzlich zurückrief. »Nein, Fran, warte! Ich werde dir bei den Geistern helfen.«
    »Echt?« Zögernd, weil ich nicht noch mehr Probleme verursachen wollte, stieg ich wieder in das Wohnmobil.
    »Tibolt ist nicht der Einzige in der Familie mit magischen Fähigkeiten, und da er, obwohl er das Ganze verschuldet hat, sich weigert, dir zu helfen, werde ich es tun.« Sie schaute zu ihrem Mann, der zustimmend nickte. »Zusammen mit Ramon. Wir werden dir helfen, die Geister nach Walhall zu schicken.«
    »Das ist furchtbar nett von euch.« Ich betastete den Valknut. »Aber wie wollen wir das anstellen?«
    »Es ist ganz einfach«, antwortete sie und drängte sich an mir vorbei aus dem Wohnmobil. Ramon und ich folgten ihr. »Du hast doch bestimmt schon mal von den Walküren gehört, oder?«
    »Ja«, bestätigte ich, obwohl ich mich nicht gerade als Expertin auf dem Gebiet der nordischen Mythologie bezeichnen würde. »Ben hat mir neulich abends erzählt, dass es sich um jungfräuliche Kriegerinnen handelt, die auf wilden Rössern über die Schlachtfelder jagen und gefallene Krieger in ein Totenreich namens Walhall geleiten.«
    »Das bringt es ganz gut auf den Punkt. Die Königin der Walküren ist Freya, die Göttin der Liebe.«
    »Wirklich?« Ich wunderte mich, was eine Liebesgöttin mit toten Wikingern zu schaffen haben könnte.
    »Ja. Und genau das ist unsere Lösung.« Sie rannte die Stufen zu ihrem eigenen Wohnmobil hoch, bevor sie Sekunden später mit einer Tasche aus Gobelingewebe wieder auftauchte, das Gefährt umrundete und schnurstracks auf das Waldstück zuhielt, wo ich Ben gefunden hatte. »Kommt mit«, rief sie. »Uns bleibt nicht mehr viel Zeit, bevor unsere zweite Vorstellung beginnt.«
    Ich guckte Ramon fragend an. Er fasste mich am Arm, und gemeinsam hasteten wir Mikaela hinterher.
    »Das ist unsere Lösung? Welche Lösung?«, fragte ich sie, als ich über eine Wurzel stolperte, die ich nicht gesehen hatte. »Du hast doch nicht vor –«
    »Doch.« Mikaela breitete ein Tuch aus, das sie mit einer Schale, einer Kerze und einem kleinen Blumenstrauß dekorierte. »Wir werden Freya beschwören und sie um ihre Hilfe bitten.«

10
    Rums!
    »Ich war auf einer Party!«
    Zack!
    »Einer richtig guten Party!«
    Polter!
    »In Venedig! Der Stadt der Liebe! Da waren vier sterbliche Männer, die sich vor Verlangen nach mir verzehrt haben!«
    Knack. Pling, pling, pling.
    Ich lugte durch die Finger, mit denen ich mir die Augen zuhielt, seit Freya, Liebesgöttin, Kriegerkönigin und offenkundig venezianische Partygängerin ihrem Tobsuchtsanfall freien Lauf ließ. Die klimpernden Geräusche stammten von dem Kristallkelch, den Mikaela als Teil der Beschwörungsrequisiten aufgestellt hatte. Freya zerbrach den Kelch mit den Händen und streute die Scherben vor Mikaelas Füßen ins Gras. Ich musste den Hut vor Mikaela ziehen – es erforderte ziemlichen Mumm, sich einer höllisch angefressenen Göttin zu stellen (die allerdings aussah, als wäre sie einem Modemagazin entsprungen), aber Mikaela zuckte mit keiner Wimper, als Freya sie zur Schnecke machte, weil sie sie beschworen hatte.
    »Göttin Freya, es tut mir leid, dass ich dich stören musste –«
    »Und du, sterbliche Priesterin von Ashtar, was denkst du dir dabei, mich von der
Party des Jahres
wegzulotsen? Habe ich erwähnt, dass Elton John unter den Gästen

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