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Belisla Piraten 01: Piratenjunge

Belisla Piraten 01: Piratenjunge

Titel: Belisla Piraten 01: Piratenjunge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Bernhard
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danach ebenfalls eine Wende machen.«
    »Und in dem Moment legte sich dann der Falke wieder auf die andere Seite, um wieder auf einem anderen Kurs zu sein. Und gewinnt mit dieser zusätzlichen Wende wieder kostbare Entfernung«, komplettierte Athena. Vermutlich hätte sie es so gemacht, wenn sie den Falken befehligt hätte. Ob dieses Manöver auf dem Mist von Sankt Steven gewachsen war, oder ob der Gordon Junge diesen Gedanken gehabt hatte? »Erster, wie lange sind wir in Feuerweite?«
    »Bei den derzeitigen Manövern und Geschwindigkeit etwa fünf Minuten. Aber jede Minute führt zu größerer Unsicherheit.«  
    »Fertig machen für abwechselndes Dauerfeuer von backbord und steuerbord. Unsere einzige Chance ist, ihnen viele Kugeln zu verpassen, dass sie durch Schäden verlangsamt werden.«
    »Alle Kanonen besetzen, Batterie steuerbord klar? In den Wind, eigenständig zielen und feuern. Sofort nachladen. Feuer frei!«  
    Die sechs Kanoniere standen mir ihren glühenden Lunten hinter den Kanonen, die Luken wurden hochgerissen. Die Wellen verdeckten die Sicht erneut für wenige Sekunden, dann tauchte der Falke auf. Eine letzte Justierung des Winkels und der Richtung und schnell aufeinander bellten die Kanonen und die Luken gingen wieder zu, um die Gischt bei der nachfolgenden Wende draußen zu lassen. Der Bukanier wendete wieder zurück, um diesmal die Backbordseite Richtung Falken zu drehen. Als zusätzliche Maßnahme schoss der Berg aus der Bugkanone eine Kugel gen Falken.
    Das gleiche Spiel, der Bukanier war voll vor dem Wind, nahm Fahrt auf und die Backbord-Kanonenbatterie feuerte seine Ladung ab, während die Steuerbordbatterie möglichst schnell das Nachladen durchführte. Und wieder ging es auf die andere Seite. Der Armlose Arndt berichtete Athena mit nüchternen Worten die Resultate: »Ein Treffer im Großsegel, ein Treffer am Heck, etwas oberhalb der Wasserlinie. Zwei Minuten in Feuerreichweite.«
    Athena hatte die Anzahl der Schüsse mitgezählt. Der Angriff hatte bisher zwanzig Schuss auf den Falken abgegeben und zwei Treffer erreicht. Keine große Ausbeute.  
    Der Bukanier schaffte es, zwei Breitseiten abzufeuern. Dann machte er sich wieder auf die Verfolgung. Aber er hatte weitere drei bis vier Minuten auf den Falken verloren.  

    »Wir sind getroffen!« Toto bekam Berichte von Bill und Ben, die die Schäden der letzten Treffer kontrollierten. Von den über zwanzig Schüssen in den letzten fünf Minuten hatten zwar die Hälfte ihr Ziel erreicht, aber die Auswirkungen waren bereits zu spüren.
    Bill begann: »Durch die Segeltreffer haben wir ungefähr einen zehntel Teil unserer Segelkraft verloren. Der Abschuss des oberen Teil des Hauptmasts nochmals ungefähr einen zehntel Teil. Damit haben wir gut zwei bis drei Knoten an Tempo eingebüßt!«  
    »Wir laufen langsam voll; die eine Kugel hat die Bordwand achtern, direkt unter der Wasserlinie getroffen. Wenn wir auf Backbord-Bug liegen, werden wir Wasser ziehen! Stopfen ist zum Teil nicht möglich, das Leck liegt leider genau über einer Spante«, erklärte Ben und rannte dann wieder nach unten, um das Stopfen des Lecks zu unterstützen.
    »Kursänderung, Hauptmann? Um vom Backbord-Bug wegzukommen?« Toto schaute zu Sankt Steven.
    Der stand ruhig auf seinem Platz auf steuerbord, kaute auf seiner Pfeife, schaute dann auf Pierre, der mit seinem Lineal und Kompass über dem kleinen Kartentisch auf dem Steuerdeck gebeugt stand. Pierre schüttelte einmal kurz den Kopf. »Nicht weit genug. Wir müssen weiter südlich, sonst verpassen wir Marks Rock.«
    Toto zuckte mit den Schultern, da er keine Lösung hatte, und ließ die Segel optimieren. Von unten hörte man das Gesäge und Gehämmer der Reparaturmannschaft.

    Der Sturm legte sich langsam und die Wellen beruhigten sich wieder. Das Hauptleck war geflickt, dass sie nicht mehr durch einen bestimmten Kurs behindert waren. Ein Teil der Segel war bereits wieder ausgewechselt worden, und laut Pierres Berechnung hatte der Falke wieder einen Knoten an Geschwindigkeit gut gemacht.
    Der Bukanier war aber bedrohlich nahe hinter ihnen. Das andere Schiff als dunkler Umriss zu sehen. Wenn der Bukanier glaubte in Schussweite zu sein, feuerte er, aber in der Dunkelheit war das Zielen unmöglicher als bei Helligkeit.  
    Um Marks Rock nicht zu verpassen, musste der Falke in einem Winkel zum Wind segeln, bei dem der Bukanier schneller war. Die einzige Möglichkeit ihn auf Distanz zu halten, war ein regelmäßiges in den Wind

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