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Belisla Piraten 01: Piratenjunge

Belisla Piraten 01: Piratenjunge

Titel: Belisla Piraten 01: Piratenjunge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Bernhard
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kreuzen. Jedes Mal gewannen sie zwanzig, dreißig Meter, verloren aber dann beim darauffolgenden Ausgleichen. Die ständigen Manöver und das Abpumpen des Wassers im Rumpf erschöpften die Mannschaft.  
    »Wie lange?«, fragte Johnny, der mittlerweile anfing zu frieren, da sich Nachttemperatur und durchnässte Kleidung nicht miteinander vertrugen.
    Pierre hatte den Kurs des Falken so gut es ging auf der Karte nachvollzogen. »Nach meiner Berechnung sind wir genau nördlich von Marks Rock. Wenn wir weiter kreuzen, verpassen wir die Insel.«
    Sankt Steven trat heran. »Süden. 180 Grad? Wir machen einen Lauf.« Er schaute nach oben und der Wind kam mittlerweile aus Nord-Ost. »Erster?«
    »Kurs Süd 180 Grad, Segel weiter auslegen.« Toto schaute hinüber. »Wir sollten uns leichter machen, jetzt haben wir jeglichen Windvorteil vergeben.«
    Sankt Steven nickte. »Der Bukanier ist schneller, aber wir können das unvermeidliche vielleicht lange genug hinauszögern. Alle Kanonen über Bord, bis auf eine backbord und eine steuerbord. Wasservorräte bis auf zwei Fass über Bord. Kanonenmunition bis auf zehn Kugeln über Bord. Anker kappen. Erster?«
    »Schlage zusätzlich vor, den Schatz, sonstiges Material und die nicht-aktive Mannschaft ins Heck zu bringen, damit wir besser im Wasser liegen.«
    »So machen!«
    Toto nickte und begann die notwendigen Befehle weiterzugeben.
    »Was bedeutet es einen Lauf zu machen?«. fragte Amelia an Pierre, und Johnny hatte die gleiche Frage auf den Lippen gehabt.
    Pierre erklärte: »Wir fahren so schnell wie wir können, was der Wind hergibt und zwar genau mit der Windrichtung.«
    »Vor dem Wind«, meinte Johnny und erinnerte sich an seine Segellektionen, die zwar erst ein paar Tage her waren aber ihm wie eine Ewigkeit her vorkamen.
    »Das ist der Lauf. Wir sind aber langsamer als der Rote Bukanier. Das heißt, was wir ihm in den letzten Stunden abgenommen haben, wird er jetzt langsam wieder aufholen. Meine Berechnung ist zu ungenau bei diesem Wetter, um sagen zu können, dass wir es wirklich als Erste nach Marks Rock schaffen.«
    Die nächsten Minuten verbrachten die Piraten damit, ihr Boot von unnötigem Ballast zu befreien. »Bringt das wirklich viel«, fragte Amelia, als sie die kostbare Ausrüstung Stück für Stück im Wasser verschwinden sah.
    Pierre nickte. »Wir holen sicherlich eine Stunde an Vorsprung raus. Und wir sind ungefähr zwei Stunden von Marks Rock entfernt. Gegen Morgenanbruch müssten wir die Insel sehen.«

    Und tatsächlich. Die Morgendämmerung setzte ein und die Falken blickten abwechselnd nach hinten, wo der Rote Bukanier bereits fast wieder in Schussweite war, und nach vorn, wo sich langsam erkennbar eine Insel aus dem Dunkelgrau von Wasser und Wolken herausbildete.
    Johnny fragte sorgenvoll: »Ist das Marks Rock?«
    Pierre machte eine neue Peilung und nickte. »Aber es wird verdammt knapp.«
    Toto schaute in die Segel und auf den Kurs. Er und Sankt Steven versuchten, sich ihre Nervosität nicht anmerken zu lassen. »Wie lange?«
    »Der Bukanier ist in fünf Minuten in theoretischer Schussweite.« Ein weiterer Strich mit dem Lineal über die Karte. »In fünfzehn Minuten hat er eine Entfernung erreicht, ab der die Schüsse uns echten Schaden zufügen werden.« Pierre schaute auf einen altertümlichen runden Rechenschieber aus Holz. »Und dreißig Minuten bis zum Hafen von Marks Rock.« Auf der oberen Leiste seines Kartentisches waren verschieden große Sanduhren in kleine Versenkungen eingesteckt. Pierre drehte nacheinander eine kleine und eine mittelgroße Sanduhr um. »Die Zeit läuft!
    »Und uns fehlen fünfzehn Minuten«, murmelte Sankt Steven in seinen Bart.
    Toto blickte kurz auf Johnny, weil der seine Stirn in Falten gelegt hatte. »Du musst schneller nachdenken, Junger Johnny.«
    »Was habe ich euch denn beim Segeln voraus, was ich euch erzählen könnte?«
    »Nicht jede rettende Idee muss mit Segelmanövern zu tun haben.«
    Johnny schaute zurück auf Athenas Roten Bukanier. Und nach vorne. Von hinten kam bestimmt keine Hilfe. Aber könnte von vorne Hilfe alarmiert werden? »Wenn wir jetzt auf Marks Rock mit unseren Kanonen feuern würden, hört man uns dort?«  
    »Vermutlich hört es sich an, wie das Donnern eines Gewitters. In zehn Minuten, wenn wir näher dran sind, können die Inselbewohner einzelne Schüsse heraus hören.« Toto schaute Johnny fragend an.  
    »Mein Plan wäre: wir wecken Marks Rock auf. Die werden denken, dass die Piraten

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