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Belisla Piraten 01: Piratenjunge

Belisla Piraten 01: Piratenjunge

Titel: Belisla Piraten 01: Piratenjunge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Bernhard
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»Dann braucht Patricks keine Bodyguards, sondern Ökoarbeiter. Denk daran, dass der Obstverkäufer, der dich belästigt hat, ständig was von einem Schiff faselte.« Amelia kniff die Augen zusammen und schob sich ihren nassen Haarberg aus dem Gesicht. »Nein, unser Gouverneur hat Angst vor einem Schiff.«  
    Das war ein Punkt, den Johannes nicht kombiniert hatte. Ob seine Träume von dem Segelschiff damit zusammen hingen?
    »Das ist sicherlich spannend. Spannender als der Entführungsversuch sollte der Rest des Urlaubs aber nicht werden«, seufzte Johannes.  
    »Amen!«, meinte Amelia.
    Wenn es eine »Völlig-verschätzt-Skala« von 1 bis 100 gab, lagen die Gordon-Kinder damit bei ungefähr 220.  

Kapitel 9 – Strandpiraten

    Mama und Papa erwähnten mit keinem Wort im weiteren Verlauf des Urlaubs das Thema »Entführung« und den Besuch des Gouverneurs. Tagsüber kickten Johannes und Amelia mit ein paar anderen Touristenkindern Fußball am Strand, lasen Bücher oder hingen ab. Abends gab es in dem nahegelegenen Ferienclub Theater oder Musikveranstaltungen, wobei der Höhepunkt ein Vorsingen mit Beteiligung des Publikums war. Und Papa musste nach Pech mit dem Glückslos auf die Bühne und irgend einen alten Song aus den Achtzigern singen, wobei Mama lachend vom Stuhl fiel und Johannes Cola dabei umwarf. Nun, Amelia und Johannes fanden das eher alles peinlich, aber zumindest gab es ohne Diskussionen eine neue Cola, dass Johannes alles in allem auf anderthalb Colas gekommen war. Kein schlechter Schnitt.  
    Die Tage am Strand wurden von einem Dschungelausflug auf einer anderen benachbarten Insel aufgelockert. »Recht spannend«, meinte Johannes in einer unaufgeregten Postkarte an Richard den Dritten. »Spinnen in Handgröße und zwei bunte Schlangen. Schwere Schritte von irgendeinem großen Tier im Unterholz. Man traut sich gar nicht Pipi an einen Baum oder ins Gras zu machen. Was macht die Atombombe aus dem Chemiebaukasten? Dein Johannes.« Mama strich die letzten Sätze mit einem dicken Filzstift durch, weil bereits eine Marke auf der Karte klebte.
    Die Tage am Strand waren dann irgendwann fast langweilig. Das Hotelpersonal war zwar unfreundlicher als vorher und wenn sie abends zum kleinen Hafendorf von Port Trust spazieren gingen, hatte Johannes das Gefühl, als ob diverse Leute hinter ihrem Rücken mit Fingern auf sie zeigten.  
    Gegen Mittag des zweiten Strandtages kam Johannes vom Eisstand an der Hotelbar und trug die Nachmittagsration für Amelia und sich in Richtung Sonnenschirme. Das Wetter war wieder perfekt: strahlende warme Sonne und ein ständiger kühlender Wind vom Wasser her. Johannes bemerkte zunächst die Ansammlung von Touristen, die mit dem Finger auf das Wasser zeigten und dann sah er das Segelschiff, wie es schnell näher kam. Zwei Masten mit vielen großen weiß-grauen Segeln, windgebläht. Es war aus dunklem Holz, sah ein wenig altertümlich aus, wie aus einem Piratenfilm. Viel Takelage aus dickem Tau und hochgezogene Wanten. Man konnte keine Besatzung erkennen, das Boot segelte lautlos und schnell auf das Ufer zu, dass man denken konnte, es wurde heimlich von einem Motor angetrieben oder von einem Unterwasserkatapult gezogen. 
    Johannes war an den Liegen angekommen und Amelia meinte: »Ob das Schiff jetzt voll auf den Strand läuft?«  
    Johannes konnte den Blick nicht von dem Schiff wenden, welches ihm irgendwie bekannt vorkam. »Bei der Größe und dem Tempo käme es nie wieder runter.«  
    Im letzten Moment, als bereits die ersten Touristen am Ufer anfingen aufgeregt zu rufen und offenbar auf eine Strandlandung spekulierten, machte das Schiff ein waghalsiges Manöver und drehte fast schlagartig in den Wind und stoppte abrupt an der Anlegebrücke für die Ausflugsschiffe. Das Schiff lag seitwärts zur Strandlinie, ein klassisches Segelboot aus dem achtzehnten Jahrhundert, tatsächlich. Und Kanonenklappen an der Seite.
    Mit einem Schlag öffneten sich die Klappen, acht dazugehörige Kanonen fuhren hinaus, und ein Haufen wild gekleideter Gesellen mit schwarzen Tüchern im Gesicht schwangen sich von Bord auf die Landungsbrücke und liefen Richtung Strand und Hotel. Johannes sah, dass das Hotelpersonal panisch in die entgegengesetzte Richtung lief - weg vom Strand. Der Eisverkäufer gestikulierte mit dem Portier, der Mann von der Rezeption schwang sich auf seinen Motorroller und versuchte verzweifelt den Motor anzuwerfen. Der Hoteldirektor stand auf der Terrasse des Hotels und sprach

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