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Belisla Piraten 01: Piratenjunge

Belisla Piraten 01: Piratenjunge

Titel: Belisla Piraten 01: Piratenjunge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Bernhard
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in sein Telefon, dabei hatte er ein sorgenvolles Gesicht. Ganz im Gegensatz übrigens zu den meisten Touristen, die in der Annahme waren, dass es sich um eine Piratenshow handelte.  
    Vier der Kanonen feuerten gleichzeitig. Das Schiff erzitterte vom Rückstoß und der Rauch der Kanonen verdeckte den Blick auf das Boot für einige Sekunden. Als Stadtkind war Johannes selbstverständlich Straßenlärm und Baulärm gewohnt, nicht zu reden von den gigantischen Feuerwerken, die es zu Sommerfesten und Sylvester gab. Der Kanonenschuss vom Museum ein paar Tage zuvor, war beeindruckend gewesen. Aber der vierfache Knall von feuernden Kanonen, gefolgt von vier Explosionen aus dem Hotelkomplex war tatsächlich ohrenbetäubend. Mit einem Schlag hatte Johannes das Gefühl, dass er einen dicken Kopfhörer aufhatte. Er wollte Amelia etwas sagen und hörte seine eigenen Worte von ganz weit weg. Vom Hotel stieg weißer und schwarzer Rauch auf, die Kanonen hatten die Mülleimer zerschossen. Plastikteile, Essensreste, Papierfetzen und Tüten flogen durch die Luft, die Hotelwand hatte Schäden. Der Rezeptionist war wenige Meter auf seinem Moped gefahren und war von dem Explosionsdruck von seinem Gefährt gerissen worden, stand aber wohl unverletzt gleich auf und lief zu Fuß weiter.   
    Alles duckte sich und selbst die Hotelgäste merkten, dass die Pirateneinlage vielleicht doch ernst war.   
    Papa und Mama waren aufgesprungen und duckten sich über Amelia und Johannes.   
    Vier der Piraten waren auf die Strandgruppe zugelaufen, alle trugen altertümliche Pistolen in der einen und krumme Säbel in der anderen Hand. »Nach oben gehen, nach oben gehen, nicht hier bleiben...« riefen sie und die verstörte Schar an Badegästen war vom Lärm und den Explosionen benommen, dass sie nur langsam reagierten. Einer der Piraten feuerte seine Pistole auf einen Sonnenschirm und die gelben Stofffetzen regneten wie Konfetti auf die Strandgruppe herab.   
    »Nach oben, zum Hotel, schnell, schnell,« riefen sie wieder und die Touristen inklusive der Familie Gordon setzten sich in Bewegung.  
    Johannes und Amelia trotteten zwischen Mama und Papa zur Terrasse des Hotels. Beim Hochschauen sah Johannes durch den Rauch der angeschossenen Hotelseite, dass einer der Piraten auf das Dach geklettert war und mit einem langen Messingfernrohr abwechselnd in verschiedene Richtungen schaute.  
    Die zweite Piratengruppe hatte mittlerweile das Hotelpersonal und die restlichen Hotelgäste auf der Terrasse zusammengetrieben. Ein paar Personen hielten sich die Ohren, aber es schien keine ernsthaft Verletzten zu geben. Man hörte vereinzeltes Jammern, viel Weinen von kleineren Kindern und auch von einigen Erwachsenen.   
    Die Piraten fingen an, die Brieftaschen, Telefone und Armbanduhren der Gäste einzusammeln. Zwei der Piraten hatten Stoffsäcke in der Hand und gingen herum. Papas Armbanduhr und Mamas Strandportemonnaie verschwanden im Sack. Johannes hatte ein paar Geldscheine in der Tasche vom Eis holen, traute sich aber nicht in die Hosentasche zu greifen. Aber die Piraten waren ohnehin an den Erwachsenen interessiert.  
    Währenddessen hatte Johannes die Gelegenheit, die Piraten näher zu studieren. Sie sahen aus wie aus einem Film, nur dass die Hosen und Hemden nicht ganz pluderig und rüschig waren, etwas weniger kitschig als in Hollywood. Die meisten der Piraten auf der Terrasse trugen normale Hemden oder T-Shirts, dazu schwarze grobe Leinenhosen mit »Hochwasser« und einfache Segeltuchschuhe an den Füssen. Auf dem Kopf hatten sie Kopftücher oder Baseball Kappen und bei einigen traten Barthaare an der Seite der Maskierung hervor. Dadurch, dass alle Piraten auf das Dunkelste braun gebrannte Haut hatten, konnte Johannes das Alter nur anhand der grauen Barthaare schätzen. Weißer Bart gleich »alt«, weiß gesprenkelter Bart gleich »mittelalt«, schwarzer Bart gleich »jünger«, ohne Bart gleich »am jüngsten«.  
    Ein Pirat sah komplett anders aus als die anderen, und Johannes vermutete, dass er der Anführer war, obwohl er nicht wie ein Piratenkapitän aussah. Er war afrikanischer Herkunft und nicht schokoladenbraun oder hellbraun, wie viele der Bewohner von Belisla, sondern tiefschwarz, fast blau. Darüber hinaus war er vollständig in schwarz gekleidet und daher stachen seine goldenen Ohrringe und der glänzende Säbel besonders hervor. Er überragte die anderen Piraten um eine Kopfhöhe, stand kommandierend und sah den anderen zu, blickte

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