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Belisla Piraten 01: Piratenjunge

Belisla Piraten 01: Piratenjunge

Titel: Belisla Piraten 01: Piratenjunge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Bernhard
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Musketen aufs Land gerichtet.  
    Johannes hörte hinter sich eine Stimme »Zwei Schuss! Zielen! Lunten bereit?« Es kam irgendeine Antwort von unter Deck, die Johannes nicht hörte und dann rief die Stimme: »Feuer!« und zwei der Kanonen krachten wieder los.  
    Das Schiff machte einen kleinen Ruck und einen Moment später fiel der große Palmenbaum vor dem Hotel auf die zwei Polizeiautos, ein fantastischer Schuss. Die Polizisten fingen an über den Palmenstamm zu klettern, aber das dauerte alles viel zu lange.  
    Das Piratenschiff drehte sich schneller und nahm an Fahrt auf, der Wind füllte die Segel mehr und mehr. Die drei verbleibenden Mitglieder der Familie Gordon standen am Steg und sahen fassungslos dem fliehenden Boot nach.   
    Johannes stand an der Reling. Alles war schnell gegangen, dass er nicht einmal richtig Angst haben konnte. Ein Pirat hielt ihn an den Schultern, über Bord springen war nicht möglich. Johannes sah den Steg, Mama, Papa, Amelia, die Insel kleiner werden. Das Piratenschiff wurde schneller und schneller, es konnte einem fast ein wenig schwindelig werden, und dann war der Moment gekommen, an dem das Land und der Himmel langsam miteinander verschmolzen, ein Strich am Horizont, dann nur eine Ahnung, dann blau an blau. Das war das Meer, das war der Himmel. Nur Meer und Himmel.  

Kapitel 10 – Auf See

    Johannes hatte damit gerechnet auf dem Schiff in einer Gefängniszelle zu landen; in einer Art Kerker unter Deck, mit Gitter und Eisenketten zum Fesseln. So hatte er es zumindest in irgendwelchen Piratenfilmen gesehen. Aber es kam anders: der schwarze Anführer der Bande brachte Johannes unter Deck in eine Kajüte mit zwei Etagenbetten links und rechts der Tür und einem kleinen Bullauge in der Bordwand ohne Glas und ohne Gitter. Es roch nach Seeluft und feuchtem Filz, aber nicht unangenehm. Johannes drehte sich um, doch zu seinem Erstaunen war er alleine in der Kajüte, sein Bewacher war verschwunden. Nach ein paar Augenblicken kehrte er zurück und ließ auf der oberen linken Koje eine Feldflasche mit Wasser und einen Tontopf zurück. Wiederum nach ein paar Augenblicken kam er mit einer Hose und einem grob gestrickten Pullover zurück. Johannes schaute an sich herab und stellte fest, dass er tatsächlich nur mit Badeshorts und einem dünnen T-Shirt bekleidet war. Er schlüpfte in Hose, statt mit Gürtel wurde sie mit einem Band zugezogen. Dann in den Pullover, der wirklich schön warm war — Johannes merkte erst jetzt, wie durchgefroren er war. Und wie hungrig! Mittagessen war eine Weile her gewesen. Er öffnete den Tontopf und fand ein Stück Brot, etwas harten Käse, der ähnlich wie Parmesankäse roch und verschiedene getrocknete Früchte, von denen Johannes Mangofrucht und Rosinen erkannte. Aber in der Not aß der Teufel Fliegen, dachte Johannes und fing an abwechselnd Brot, Käse und Frucht zu essen. Das Wasser schmeckte nicht gerade wie frisch aus dem Hahn, war aber erträglich.  
    Johannes legte sich auf die obere Koje, weil er von dort am besten aus dem kleinen Bullauge blicken konnte. Die See wogte im Abendlicht. Es gab sicherlich eine Methode, wie man anhand der Sonne herausbekam, in welche Richtung das Schiff segelte. Je nach Uhrzeit war Süden links oder rechts der Sonne. Jetzt war es natürlich echt blöd, dass Johannes nicht besser in Erdkunde war. Oder hätte er das in Physik lernen sollen?  
    Aus der Entfernung, über das Rauschen des Wassers und des Windes hinweg hörte Johannes Stimmen. Gespräche, lautes Lachen und vereinzelt den Ansatz von Liedern. Feierten die Piraten eine Party nach ihrem Raubzug?
    Johannes fühlte eine Mischung aus Angst und Aufregung. Wobei die Angst langsam Unsicherheit wich. Die Piraten hatten ihn bisher gut behandelt und warum sollte sich das ändern? Vielleicht lag es daran, dass ihm dieses Schiff und die Besatzung bekannt aus seinen Träumen vorkamen? In seiner Koje auf dem schwankenden Piratenschiff hatte er vor seinen Entführern weniger Angst als vor dem merkwürdigen Obstverkäufer oder den gescheiterten Marktplatz-Entführern von Marks Rock. Daher hatte er keine echte Angst. Aber nicht zu wissen was jetzt passieren würde, das machte Johannes Magen flatterig.  
    Dann musste Johannes plötzlich lächeln. Das war klasse: keine Schule mehr. Egal wie die Sache hier ausging, der Schulbeginn und die Mathearbeit am Dienstag nach den Ferien waren auf jeden Fall verpasst.  

    Der schwarze Anführer kam nach einiger Zeit zurück, in der

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