Bella und der geheimnisvolle Wüstenprinz
Die Schulter ist gerichtet, und ansonsten gibt es hauptsächlich Schnitte, Prellungen und Quetschungen zu beklagen. Nichts davon ist lebensbedrohlich. Sie hat ein leichtes Sedativum bekommen und schläft jetzt.“
„Sie ist in vollem Galopp von Batals Rücken gestürzt!“ Nie würde er diesen Moment vergessen. Selbst, als er dachte, Hassan läge am Boden, hatte sein Herz einen Schlag ausgesetzt. Dann zu entdecken, dass es Bella …
„Es ist tatsächlich ein Wunder, dass sie überlebt hat“, erwiderte Omar ruhig. „Die Menschen reden von nichts anderem. Nicht nur, dass ein Hengst von Batals Ruf für eine Frau gestoppt und sie mit seinem Körper beschützt hat. Er geht auch noch vor ihr auf die Knie, um sie wieder aufsteigen zu lassen. Es war wirklich ein erstaunliches Spektakel.“
Zafid schüttelte den Kopf. „Ich kann es immer noch nicht fassen, dass sie die ganze Zeit auf Batal geritten ist. Und ich habe es nicht einmal gemerkt!“
„Sie hat uns alle an der Nase herumgeführt, Eure Hoheit.“ Das klang durchaus anerkennend. „Hätten Sie gewusst, dass es Miss Balfour ist, wären Sie sicher eingeschritten, und dann hätte Batal nicht gewonnen. Nachdem Kamal verletzt war, gab es niemanden außer ihr, der ihn reiten konnte. Sie ist wirklich eine sehr tapfere, junge Frau.“
„Sie ist waghalsig und verantwortungslos“, widersprach Zafid heiser und schauderte bei dem Gedanken, was alles hätte passieren können.
Als er hinter sich ein Geräusch hörte, drehte er sich um und sah eine Menge ängstlicher Gesichter im offenen Türrahmen. Vorneweg sein Bruder Rachid, dahinter seine Schwester Sahra, Yousif und mindestens fünfzehn weitere Palastangestellte.
„Gibt’s irgendwelche Neuigkeiten?“, fragte Rachid für alle.
„Nein, sie schläft.“
„Wir sind alle schrecklich besorgt, sogar Batal“, behauptete Yousif mit schiefem Grinsen. „Er will sie unbedingt sehen.“
„Und ich ihn …“, meldete sich eine dünne Stimme vom Bett her.
Alle schauten in die gleiche Richtung und sahen zu, wie eine totenblasse Bella sich bemühte, um aus den Kissen hochzukommen.
„Nicht bewegen!“, rief Zafid scharf, doch sie ignorierte ihn und strich sich mit unsicherer Hand eine widerspenstige blonde Strähne aus der Stirn.
„Ich muss mich aber hinsetzen“, beharrte sie störrisch und strahlte über das ganze Gesicht, als sie ihre besorgten Besucher erkannte. „Hi“, begrüßte sie alle glücklich.
Zafid spürte einen heftigen Stich in seinem Herzen. Sie hatte in der kurzen Zeit offensichtlich eine Menge Freunde gewonnen.
„Du warst einfach fantastisch!“, lobte Rachid heiser, durchquerte den Raum mit zwei großen Schritten und zog Bella in eine vorsichtige Umarmung, ohne auf Zafids Erlaubnis zu warten. „Was für eine Frau!“
Erschrocken über den fast unbezwingbaren Drang, seinen Bruder am Kragen zu nehmen und von ihr wegzuziehen, knirschte Zafid lautlos mit den Zähnen, während die ganze Besuchertruppe ins Krankenzimmer drängte. Überwältigt von so viel Lob und sichtbarer Zuneigung, schnitt Bella ein unbehagliches Gesicht.
„Geht es Batal gut?“
„Er ist unheimlich stolz auf sich“, behauptete Yousif strahlend. „Er hält sich offenbar für einen Superhelden und wird in Zukunft sicher noch unerträglicher sein!“
Bella lächelte schwach und ließ sich erschöpft in die Kissen zurückfallen. Eine Wange war von einer langen Schramme verunziert, und Zafid wusste, dass sie von Kopf bis Fuß höllische Schmerzen haben musste. Doch sie beklagte sich mit keinem Wort.
„Wenigstens haben wir Amira gerettet“, murmelte sie glücklich und schloss die Augen. Bereits in der nächsten Sekunde riss sie sie allerdings wieder auf, weil es plötzlich totenstill im Raum war. „Was ist? Wir haben doch gewonnen, oder?“
„Du hast gewonnen, und alles andere zählt nicht“, sagte Zafid, aber Bella beachtete ihn gar nicht und musterte die betretenen Gesichter der anderen.
„Was ist los? Sagt es mir endlich!“, forderte sie erregt.
„Du bist eine Frau …“, brummte Yousif. „Und die Preisrichter sagen, dass Batal disqualifiziert wird, weil eine Frau kein Rennen reiten darf.“
„Was?“ Ungeachtet ihres Zustands schoss Bella im Bett hoch, fiel aber gleich wieder wimmernd zurück. „Zafid, das darfst du nicht zulassen! Du bist doch der Scheich! Batal ist der Sieger! Er … er hätte auch gewonnen, wenn ein Affe auf seinem Rücken gesessen hätte!“ Entsetzt schlug sie die Hände vors
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