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Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht

Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht

Titel: Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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küsste mich.
    Es war nicht nur ein hingehauchter Kuss, und meine wilde Vampirleidenschaft traf mich wieder völlig unvorbereitet. Edwards Lippen waren wie eine Droge, die direkt in mein Nervensystem eingespritzt wurde. Sofort hatte ich das Verlangen nach mehr. Ich musste mich sehr konzentrieren, um an das Baby in meinen Armen zu denken.
    Jasper spürte meine veränderte Stimmung. »Hm, Edward, es wäre nett, wenn du sie jetzt nicht unbedingt derart ablenken würdest. Sie muss in der Lage sein, sich zu konzentrieren. «
    Edward wich zurück. »Uups«, sagte er.
    Ich lachte. Das hatte ich am Anfang immer gesagt, schon beim allerersten Kuss.
    Â»Später«, sagte ich, und vor lauter Vorfreude rollte sich mein Magen zu einer Kugel zusammen.
    Â»Konzentration, Bella«, sagte Jasper drängend.
    Â»Ach ja.« Ich versuchte das zittrige Gefühl nicht zu beachten. Charlie, jetzt kam es auf ihn an. Dass ihm nichts zustieß. Wir hatten ja noch die ganze Nacht …
    Â»Bella.«
    Â»Entschuldige, Jasper.«
    Emmett lachte.
    Das Geräusch von Charlies Streifenwagen kam immer näher. Der ungezwungene Moment war vorüber, alle verstummten. Ich schlug die Beine übereinander und übte zu blinzeln.
    Der Wagen hielt vor dem Haus, aber der Motor lief noch eine Weile. Ich fragte mich, ob Charlie wohl genauso aufgeregt war wie ich. Dann erstarb der Motor und eine Tür schlug zu. Drei Schritte über den Rasen, dann acht dumpf hallende Schritte auf der Holztreppe. Noch vier Schritte auf der Veranda. Dann Stille. Charlie atmete zweimal tief durch.
    Er klopfte.
    Ich holte tief Luft, als wäre es das letzte Mal. Renesmee schmiegte sich tiefer in meine Arme und verbarg das Gesicht in meinem Haar.
    Carlisle ging zur Tür. Sein Gesichtsausdruck wechselte von angespannt zu herzlich, wie ein Fernsehprogramm, das umgeschaltet wird.
    Â»Hallo, Charlie«, sagte er und blickte verlegen drein, wie es sich gehörte. Schließlich hätten wir eigentlich in der Seuchenschutzbehörde in Atlanta sein müssen. Charlie wusste, dass wir ihn angelogen hatten.
    Â»Carlisle«, sagte Charlie steif. »Wo ist Bella?«
    Â»Hier bin ich, Dad.«
    Bah! Meine Stimme war so daneben. Außerdem hatte ich den Sauerstoffvorrat fast aufgebraucht. Schnell sorgte ich für Nachschub und war froh, dass Charlies Geruch den Raum noch nicht durchtränkt hatte.
    Charlies verständnislose Miene verriet mir, wie verkehrt meine Stimme war. Als sein Blick mich gefunden hatte, wurden seine Augen groß.
    Ich sah die unterschiedlichen Gefühle in seinem Gesicht aufblitzen.
    Entsetzen. Fassungslosigkeit. Kummer. Verlust. Angst. Argwohn. Und noch mehr Kummer.
    Ich biss mir auf die Lippe. Wie komisch sich das anfühlte. Meine neuen Zähne waren an meiner Granithaut schärfer, als meine Menschenzähne an meinen weichen Lippen gewesen waren.
    Â»Bella, bist du das?«, flüsterte er.
    Â»Ja.« Ich zuckte zusammen, als ich meine Stimme hörte, klingend wie ein Windspiel. »Hallo, Dad.«
    Er holte tief Luft, um sich zu beruhigen.
    Â»Hi, Charlie«, sagte Jacob aus seiner Ecke. »Wie geht’s?«
    Charlie warf Jacob einen wütenden Blick zu, eine Erinnerung ließ ihn schaudern, dann starrte er mich wieder an.
    Langsam kam er durchs Zimmer, bis er nur noch ein kleines Stück von mir entfernt war. Er schaute vorwurfsvoll zu Edward, dann wieder zu mir. Mit jedem Herzschlag strömte die Wärme seines Körpers zu mir.
    Â»Bella?«, fragte er wieder.
    Ich sprach jetzt leiser und versuchte es nicht so melodisch klingen zu lassen. »Ich bin’s wirklich.«
    Er biss die Zähne zusammen.
    Â»Es tut mir leid, Dad«, sagte ich.
    Â»Geht es dir gut?«, fragte er.
    Â»Super, wirklich und wahrhaftig«, sagte ich. »Bin fit wie ein Turnschuh.«
    Und damit war mein Sauerstoff aufgebraucht.
    Â»Jake sagte mir, das sei … notwendig gewesen. Dass du sonst gestorben wärst.« Er sagte es, als glaubte er kein Wort.
    Ich wappnete mich, konzentrierte mich auf Renesmees warmen Körper, lehnte mich haltsuchend an Edward und atmete tief ein.
    Charlie zu riechen, das war so, als würde mir jemand eine brennende Fackel in die Kehle stoßen. Aber es war nicht nur der Schmerz. Es war gleichzeitig ein glühendes Verlangen. Charlie roch köstlicher, als ich es mir je hätte vorstellen können. Die unbekannten Wanderer auf unserer Jagd waren

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