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Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht

Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht

Titel: Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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Niemand wusste, wie lange unsere Forschungsreise dauern würde.
    Von der längeren Reise hatte ich Charlie noch nicht erzählt, und während Edward und Carlisle weiter diskutierten, überlegte ich, was ich ihm sagen sollte. Wie konnte ich es ihm am besten beibringen?
    Während ich überlegte, schaute ich Renesmee an. Sie hatte sich auf dem Sofa zusammengerollt und schlief tief und fest, ihr Atem ging langsam, ihre wirren Locken waren um ihr Gesicht herum ausgebreitet. Normalerweise nahmen Edward und ich sie mit in unser Häuschen und brachten sie dort zu Bett, aber heute Abend blieben wir noch bei der Familie, Edward und Carlisle waren in die Planungen vertieft.
    Emmett und Jasper planten indessen mit Feuereifer die Jagdmöglichkeiten. Die Gegend am Amazonas bot eine interessante Abwechslung von unserer üblichen Beute. Jaguare und Panther zum Beispiel. Emmett hatte es sich in den Kopf gesetzt, unbedingt mit einer Anakonda zu kämpfen. Esme und Rosalie überlegten, was sie einpacken sollten. Jacob war mit Sams Rudel unterwegs, er bereitete alles für die Zeit seiner Abwesenheit vor.
    Alice bewegte sich – für ihre Verhältnisse langsam – durch das große Zimmer, machte den ohnehin schon makellosen Raum sauber, zupfte an Esmes perfekt arrangierten Sträußen herum. Jetzt rückte sie Esmes Vasen auf der Konsole zurecht. An der Art, wie ihr Gesichtsausdruck wechselte – erst aufmerksam, dann ausdruckslos, dann wieder aufmerksam –, erkannte ich, dass sie in die Zukunft schaute. Erst dachte ich, sie versuchte an den blinden Flecken vorbeizusehen, die Jacob und Renesmee in ihren Visionen von Südamerika hervorriefen, aber da sagte Jasper: »Lass gut sein, Alice; sie geht uns nichts an.« Und schon schwebte eine Wolke aus Gleichmut durch den Raum, still und unsichtbar. Alice hatte sich also wieder Sorgen um Irina gemacht.
    Sie streckte Jasper die Zunge heraus, dann nahm sie eine Kristallvase mit weißen und roten Rosen und wandte sich zur Küche. Eine der weißen Rosen war ein winziges bisschen welk, doch Alice schien auf äußerste Perfektion bedacht, als wollte sie sich so von ihren ausbleibenden Visionen ablenken.
    Ich schaute wieder zu Renesmee, und deshalb sah ich es nicht, als die Vase Alice aus den Fingern glitt. Ich hörte nur die Luft an dem Kristall entlangzischen, blickte schnell hoch und sah gerade noch, wie die Vase am Rand des marmornen Küchenbodens in zehntausend Diamantscherben zersprang.
    Als die Kristallsplitter mit einem misstönenden Klirren in alle Richtungen sprangen, waren alle vollkommen still, aller Augen waren auf Alice’ Rücken gerichtet.
    Mein erster, völlig widersinniger Gedanke war, dass Alice uns einen Streich spielte. Denn es war einfach ausgeschlossen, dass Alice die Vase aus Versehen fallen gelassen hatte. Ich selbst hätte quer durch den Raum flitzen und die Vase mühelos auffangen können, wäre ich nicht davon ausgegangen, dass Alice es tun würde. Und wie hatte sie ihr überhaupt aus den Fingern gleiten können? Aus ihren so sicheren Fingern …
    Ich hatte noch nie gesehen, dass ein Vampir etwas versehentlich fallen gelassen hätte. Noch nie.
    Und dann drehte Alice sich zu uns um, so schnell, dass die Bewegung unsichtbar war.
    Ihr Blick war halb hier und halb in der Zukunft, die Augen weit aufgerissen, starr, sie füllten ihr schmales Gesicht aus, bis sie es zu überfluten schienen. Ihr in die Augen zu schauen, war, als säße man in einem Grab und schaute hinaus; ich fühlte mich begraben in dem Schrecken und der Verzweiflung ihres Blicks.
    Ich hörte, wie Edward nach Luft schnappte; es war ein brüchiger, halb erstickter Laut.
    Â» Was ist? «, knurrte Jasper und sprang mit einem unglaublich schnellen Satz zu ihr, wobei er das Kristall unter seinen Füßen zertrat. Er fasste sie an den Schultern und schüttelte sie heftig. Sie schien in seinen Händen leise zu klappern. » Was ist, Alice? «
    Emmett tauchte am Rand meines Blickfeldes auf, er hatte dieZähne gebleckt und schaute schnell zum Fenster, als rechnete er mit einem Angriff.
    Von Esme, Carlisle und Rosalie kam nur Schweigen, sie waren genauso erstarrt wie ich.
    Jasper schüttelte Alice wieder. »Was ist ?«
    Â»Sie kommen hierher«, flüsterten Alice und Edward gleichzeitig, wie aus einem Mund. »Alle.«
    Stille.
    Ausnahmsweise einmal war ich die Erste, die

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