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Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht

Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht

Titel: Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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Leute unterwegs, zwei schlurften in entgegengesetzte Richtungen durch den Regen, einer saß im niedrigen Eingang eines zugenagelten Billiganwalt-Büros, las einenasse Zeitung und pfiff vor sich hin. Es klang viel zu fröhlich für die Umgebung.
    Der unbekümmert pfeifende Mann irritierte mich, und ich merkte nicht gleich, dass er sich genau dort befand, wo ich hinwollte. Das baufällige Haus selbst hatte keine Hausnummer, ich erkannte es nur an der Nummer des Tattoostudios daneben.
    Ich hielt am Straßenrand und ließ den Motor weiterlaufen. Irgendwie musste ich in diese Bruchbude gelangen, aber wie stellte ich das an, ohne dass der Typ mich bemerkte? Ich könnte in der nächsten Seitenstraße parken und von hinten reingehen … Aber dort waren vielleicht noch mehr Leute. Oder über das Dach? War es dafür dunkel genug?
    Â»Hey, Lady«, rief der Typ.
    Ich ließ das Fenster herunter, als könnte ich ihn nicht hören.
    Der Typ legte seine Zeitung beiseite, und jetzt, da ich ihn sehen konnte, überraschte mich seine Kleidung. Unter dem langen abgerissenen Mantel war er ein bisschen zu gut angezogen. Kein Wind wehte den Duft seiner Kleider herüber, doch der Glanz seines dunkelroten Hemdes ließ auf Seide schließen. Seine krausen schwarzen Haare waren zerzaust, aber seine dunkle Haut war glatt und ebenmäßig, die Zähne weiß und makellos. Ein Widerspruch.
    Â»Es ist vielleicht besser, wenn Sie den Wagen nicht hier stehenlassen, junge Dame«, sagte er. »Sonst ist er möglicherweise nicht mehr da, wenn Sie wiederkommen.«
    Â»Danke für die Warnung«, sagte ich.
    Ich stellte den Motor ab und stieg aus. Vielleicht konnte ich die nötigen Informationen von meinem pfeifenden Freund schneller bekommen, als wenn ich in das Haus einbrach. Ich spannte meinen großen grauen Regenschirm auf – nicht dass esmich ernsthaft kümmerte, ob das lange Pulloverkleid aus Kaschmir, das ich trug, nass wurde. Aber so würde ein Mensch sich verhalten.
    Der Mann blinzelte mich durch den Regen an, dann machte er große Augen. Er schluckte, und ich hörte sein Herz schneller schlagen, als ich auf ihn zuging.
    Â»Ich suche jemanden«, begann ich.
    Â»Ich bin jemand«, sagte er lächelnd. »Was kann ich für Sie tun, schöne Frau?«
    Â»Sind Sie J. Jenks?«, fragte ich.
    Â»Ach so«, sagte er. Sein erwartungsvoller Ausdruck schwand, er schien zu verstehen. Er stand auf und sah mich mit schmalen Augen an. »Was wollen Sie von J?«
    Â»Das ist meine Angelegenheit.« Außerdem hatte ich keine Ahnung. »Sind Sie J?«
    Â»Nein.«
    Wir sahen uns lange an, er musterte mein perlgraues maßgeschneidertes Etuikleid von oben bis unten. Schließlich blieb sein Blick an meinem Gesicht hängen. »Sie sehen nicht aus wie die üblichen Klienten.«
    Â»Wahrscheinlich gehöre ich auch nicht zu den üblichen Klienten«, gab ich zu. »Aber ich muss ihn so bald wie möglich sehen.«
    Â»Ich weiß nicht, was ich jetzt machen soll«, gestand er.
    Â»Warum verraten Sie mir nicht erst mal, wie Sie heißen?«
    Er grinste. »Max.«
    Â»Freut mich, Sie kennenzulernen, Max. Und warum verraten Sie mir jetzt nicht einfach, was Sie für die üblichen Klienten machen?«
    Sein Grinsen verwandelte sich in ein Stirnrunzeln. »Na ja, Js übliche Klienten sehen überhaupt nicht so aus wie Sie.Solche wie Sie kommen normalerweise nicht in den Laden hier. Die fahren direkt zu seiner schicken Kanzlei im Wolkenkratzer.«
    Ich nannte die andere Adresse, die ich hatte, und ließ es wie eine Frage klingen.
    Â»Ja, genau da«, sagte er, jetzt wieder argwöhnisch. »Wieso sind Sie nicht dahin gegangen?«
    Â»Ich habe diese Adresse bekommen – aus sehr zuverlässiger Quelle.«
    Â»Wenn Sie etwas Gutes im Schilde führen würden, wären Sie nicht hier.«
    Ich schürzte die Lippen, ich konnte noch nie gut bluffen, aber Alice ließ mir keine große Wahl. »Vielleicht führe ich ja nichts Gutes im Schilde.«
    Max’ Gesicht nahm einen entschuldigenden Ausdruck an. »Hören Sie …«
    Â»Bella.«
    Â»Gut. Bella. Hören Sie, ich brauche diesen Job. J bezahlt mich ziemlich anständig dafür, dass ich die meiste Zeit hier nur rumhänge. Ich würde Ihnen ja gern helfen, wirklich, aber – und das ist jetzt natürlich rein theoretisch, okay?

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