Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht
ausflippen.«
Jacob grummelte, setzte sich jedoch auf den Beifahrersitz. Renesmee kletterte von meinem Schoà auf seinen.
»Wie geht es dir?«, fragte ich, als ich aus der Garage herausfuhr.
»Was glaubst du, wie es mir geht?«, fragte Jacob schneidend. »Diese stinkenden Blutsauger stehen mir bis hier.« Er sah meinen Gesichtsausdruck, und ehe ich antworten konnte, sagte er: »Ja, ich weiÃ, ich weiÃ. Sie sind die Guten, sie sind hier, um uns zu helfen, sie werden uns alle retten. Und so weiter und so fort. Du kannst sagen, was du willst, für mich sind Dracula I und Dracula II die absoluten Megamonster.«
Ich musste grinsen. Meine Lieblingsgäste waren die Rumänen auch nicht gerade. »Da kann ich dir nicht widersprechen.«
Renesmee schüttelte den Kopf, sagte jedoch nichts; im Gegensatz zu allen anderen fand sie die Rumänen eigenartig faszinierend. Da sie sich von ihr nicht anfassen lieÃen, machte sie sich die Mühe, laut zu ihnen zu sprechen. Sie fragte sie nach ihrer ungewöhnlichen Haut, und obwohl ich Angst hatte, sie könnten gekränkt sein, war ich ganz froh über diese Frage, denn ich war selbst neugierig.
Sie hatten sich über die Frage nicht aufgeregt. Ihre Antwort klang höchstens ein wenig kläglich.
»Wir haben sehr lange still gesessen, Kind«, sagte Wladimir, und Stefan nickte, ohne Wladimirs Satz zu vollenden, wie er es sonst oft tat. »Wir dachten über unsere Göttlichkeit nach. Es schien uns ein Zeichen unserer Macht, dass alles wie von selbst zu uns kam. Beute, Unterhändler und solche, die sich um unsere Gunst bemühten. Wir saÃen auf unserem Thron und hielten uns für Götter. Lange Zeit bemerkten wir nicht, dass wir uns veränderten â dass wir beinahe versteinerten. Den einen Gefallen taten uns die Volturi wohl, als sie unsere Schlösser anzündeten. Stefan und ich versteinerten jedenfalls nicht weiter. Jetzt sind die Augen der Volturi von einer Staubschicht getrübt, während unsere klar sind. Damit sind wir bestimmt im Vorteil, wenn wir sie ihnen ausstechen.«
Von da an versuchte ich Renesmee von ihnen fernzuhalten.
»Wie lange können wir bei Charlie bleiben?«, fragte Jacob in meine Gedanken hinein. Ich merkte, wie er entspannte, als wir uns von dem Haus und all seinen neuen Bewohnern entfernten. Es freute mich, dass ich für ihn nicht richtig als Vampir zählte. Ich war immer noch Bella.
»Eine ganze Weile, ehrlich gesagt.«
Mein Ton lieà ihn aufhorchen.
»Gehtâs hier noch um irgendwas anderes als um einen Besuch bei deinem Vater?«
»Jake, du weiÃt doch, dass du deine Gedanken ziemlich gut im Griff hast, wenn Edward in der Nähe ist?«
Er zog eine Augenbraue hoch. »Ja?«
Ich nickte nur und warf einen Blick zu Renesmee. Sie schaute aus dem Fenster, und ich wusste nicht, ob unser Gespräch sie überhaupt interessierte, aber ich wollte lieber kein Risiko eingehen.
Jacob wartete darauf, dass ich noch mehr sagte, dann schob er die Unterlippe vor und dachte über meine wenigen Worte nach.
Während wir schweigend weiterfuhren, blinzelte ich durch die lästigen Kontaktlinsen in den kalten Regen; noch ein paar Grad kälter, dann hätte es geschneit. Meine Augen sahen nicht mehr ganz so gruselig aus wie am Anfang â nicht länger leuchtend blutrot, eher von einem matten Rotorange. Nicht mehr lange, dann waren sie bernsteinfarben und ich brauchte keine Kontaktlinsen mehr. Hoffentlich regte Charlie sich über die Veränderung nicht zu sehr auf.
Als wir bei Charlie ankamen, grübelte Jacob immer noch über unser abgebrochenes Gespräch nach. Wir sagten nichts, als wir inraschem Menschentempo durch den Regen gingen. Charlie erwartete uns schon, er öffnete die Tür, ehe ich klopfen konnte.
»Hallo, ihr drei! Es kommt mir vor, als hätten wir uns Jahre nicht gesehen! Hey, Nessie! Komm zu Opa! Du bist ja mindestens zehn Zentimeter gewachsen. Und dünn bist du.« Er sah mich böse an. »Kriegst du etwa nicht genug zu essen?«
»Das ist nur der Wachstumsschub«, murmelte ich. »Hallo, Sue«, rief ich über Charlies Schulter. Ein Geruch von Huhn, Tomaten, Knoblauch und Käse strömte aus der Küche; vermutlich roch das für alle auÃer mir lecker. Es roch auch nach frischer Kiefer und Staub.
Renesmee lieà ihre Grübchen sehen. Vor Charlie sprach sie nie.
»Na, dann
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