Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht
so.«
Max fluchte leise. »Verheiratet. Keine Chance.«
Ich lächelte.
»Mafia?«
»Nein.«
»Diamantenschmuggel?«
»Bitte! Sind das die Leute, mit denen Sie normalerweise zu tun haben, Max? Vielleicht sollten Sie sich einen neuen Job suchen.«
Ich musste zugeben, dass ich meinen Spaà an der Sache hatte. Abgesehen von Charlie und Sue hatte ich noch nicht viel mit Menschen zu tun gehabt. Es war lustig zu sehen, wie er sich abstrampelte. AuÃerdem freute ich mich darüber, dass es mir gar nicht schwerfiel, ihn nicht umzubringen.
»Sie haben sicher irgendein groÃes Ding laufen. Groà und übel«, sagte er nachdenklich.
»Nein, überhaupt nicht.«
»Das sagen sie alle. Aber wer braucht sonst schon neue Papiere? Oder kann Js Preise bezahlen, sollte ich besser sagen. Naja, geht mich ja auch nichts an«, sagte er, dann murmelte er wieder verheiratet vor sich hin.
Er gab mir eine völlig andere Adresse zusammen mit einer groben Wegbeschreibung, dann sah er mir ebenso argwöhnisch wie bedauernd nach, als ich davonfuhr.
Inzwischen war ich auf fast alles gefasst. Irgendeine James-Bond-Schurken-mäÃige Hightech-Behausung hätte gut gepasst. Deshalb dachte ich, Max hätte mir eine falsche Adresse gegeben, um mich auf die Probe zu stellen. Oder vielleicht lag die Behausung unter der Erde, unter dieser öden Einkaufsmeile, die sich in dem netten Familienviertel an einen bewaldeten Hügel schmiegte.
Ich fuhr auf einen freien Parkplatz und blickte auf ein geschmackvolles, dezentes Schild mit der Aufschrift Jason Scott, Rechtsanwalt .
Innen war die Kanzlei beige mit selleriegrünen Akzenten, harmlos und unauffällig. Nirgends roch es nach Vampir, und meine Nervosität legte sich ein wenig. Ein Aquarium war in die Wand eingelassen und am Empfangsschalter saà ein hübsches Blondchen.
»Guten Tag«, sagte die Frau. »Was kann ich für Sie tun?«
»Ich möchte zu Mr Scott.«
»Haben Sie einen Termin?«
»Nicht direkt.«
Sie lächelte leicht überheblich. »Dann kann es eine Weile dauern. Nehmen Sie doch noch eine Weile Platz, während ich â¦Â«
April!, krächzte die herrische Stimme eines Mannes aus dem Telefon auf ihrem Tisch. Ich erwarte Mrs Cullen sofort.
Ich lächelte und zeigte auf mich.
Schick Sie sofort rein. Verstanden? Es ist mir egal, ob es gerade passt.
In seiner Stimme lag noch etwas anderes als Ungeduld. Stress. Furcht.
»Sie ist gerade gekommen«, sagte April, sobald sie etwas sagen konnte.
Was? Dann schick sie rein! Worauf wartest du?
»Sofort, Mr Scott!« Schnell stand sie auf und wedelte mit den Händen, als sie mich durch einen kleinen Flur führte; sie fragte mich, ob ich Kaffee oder Tee oder etwas anderes wollte.
»Bitte sehr«, sagte sie, als sie mich durch die Tür in ein hypermodernes Büro führte, mit Schreibtisch aus massivem Holz, Waschtisch und allem Drum und Dran.
»Mach die Tür hinter dir zu«, befahl eine kratzige Tenorstimme.
Während April sich schnell zurückzog, betrachtete ich den Mann hinter dem Schreibtisch. Er war klein, hatte eine Glatze und einen Bauch, ich schätzte ihn auf Mitte fünfzig. Er trug einen roten Seidenschal zu einem blauweià gestreiften Hemd, sein marineblaues Jackett hing über der Stuhllehne. Er zitterte, sein Gesicht hatte eine ungesunde breiige Farbe, und SchweiÃperlen standen ihm auf der Stirn; ich stellte mir vor, wie sich unter dem Rettungsring ein Magengeschwür versteckte.
J riss sich zusammen und erhob sich schwankend von seinem Stuhl. Er streckte mir über den Schreibtisch hinweg die Hand hin.
»Mrs Cullen. Was für eine Freude, Sie zu sehen.«
Ich ging auf ihn zu und schüttelte ihm einmal schnell die Hand. Er zuckte kurz vor der Kälte zurück, wirkte aber nicht sonderlich überrascht.
»Mr Jenks. Oder soll ich lieber Scott sagen?«
Er zuckte wieder zusammen. »Ganz wie Sie möchten.«
»Wie wärâs, wenn Sie mich Bella nennen und ich sage J?«
»Wie alte Freunde«, stimmte er zu und tupfte sich mit einem Seidentaschentuch über die Stirn. Er bot mir einen Stuhl an, dann setzte er sich. »Darf ich fragen, ob ich heute endlich Mr Jaspers reizende Frau kennenlerne?«
Ich überlegte einen Moment. Der Mann kannte also Jasper, nicht Alice. Kannte ihn und hatte offenbar Angst vor ihm. »Seine Schwägerin.«
Er schob
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