Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bella und Edward: Edward - Auf den ersten Blick (German Edition)

Bella und Edward: Edward - Auf den ersten Blick (German Edition)

Titel: Bella und Edward: Edward - Auf den ersten Blick (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
Vom Netzwerk:
stand und dich nicht mehr riechen konnte, war es einfacher, klar zu denken und die richtige Entscheidung zu treffen. Ich stieg zu den anderen ins Auto; sie wussten, dass irgendetwas ganz und gar nicht stimmte, aber ich schämte mich meiner Schwäche zu sehr, um es ihnen zu erzählen. Ich setzte sie in der Nähe unseres Hauses ab und fuhr direkt zu Carlisle ins Krankenhaus, um mich zu verabschieden.«
    Ich starrte ihn verblüfft an.
    »Ich nahm sein Auto – es war vollgetankt, und ich wollte unterwegs möglichst nicht anhalten – und ließ ihm meines da. Ich traute mich nicht, nach Hause zu fahren und Esme unter die Augen zu treten – sie hätte mich nicht so ohne weiteres gehen lassen. Sie hätte versucht, mich zu überzeugen, dass es nicht nötig war …
    Am nächsten Morgen war ich in Alaska.« Er klang so beschämt, als hätte er gerade eine unglaubliche Feigheit eingestanden. »Dort blieb ich zwei Tage bei alten Freunden … doch ich hatte Heimweh. Es schmerzte mich, Esme und den anderen Sorgen zu bereiten. Und in der klaren Bergluft fiel es mir plötzlich schwer zu glauben, dass du so unwiderstehlich sein solltest.Ich redete mir ein, dass es ein Zeichen von Schwäche war, einfach Hals über Kopf davonzulaufen. Schließlich hatte ich schon früher mit Versuchungen zu kämpfen gehabt, zwar nicht in dem Ausmaß, nicht einmal annähernd, aber ich war immer stark geblieben. Wer warst du denn schon? Sollte wirklich irgendein kleines Mädchen« – er grinste mich an – »die Macht besitzen, mich ins Exil zu zwingen? Also kehrte ich zurück …« Er starrte vor sich hin.
    Ich war unfähig zu sprechen.
    »Bevor ich dich wiedersah, traf ich meine Vorsichtsmaßnahmen: Ich jagte und trank dabei mehr als normalerweise. Keine Sekunde lang zweifelte ich daran, dass ich stark genug sein würde, dich wie jeden anderen Menschen auch zu behandeln. Ich war allzu selbstsicher und arrogant.
    Allerdings konnte ich deine Gedanken nicht lesen, was die Sache definitiv erschwerte. Ich musste unbedingt wissen, was du über mich denkst, war es aber nicht gewohnt, dabei solche Umwege in Kauf zu nehmen – in Jessicas Gedanken nach deinen Worten zu lauschen und so. Außerdem sind ihre Gedanken nicht sonderlich originell, und ich war sauer, dass ich dazu gezwungen war. Dazu kam, dass ich nicht wusste, ob du immer meinst, was du sagst. Es war alles extrem ärgerlich.« Er runzelte die Stirn.
    »Du solltest, wenn möglich, mein Verhalten vom ersten Tag vergessen, also versuchte ich ganz normal mit dir zu reden. Ich war sogar ziemlich erpicht darauf, mit dir ins Gespräch zu kommen, weil ich hoffte, dich ein wenig zu durchschauen. Aber von wegen – du warst viel zu interessant, und am Ende war ich einfach nur in deine Mimik vertieft … und manchmal hast du mit deiner Hand oder deinen Haaren die Luft bewegt, und mich traf erneut dieser Duft …
    Na ja, und dann kam der Tag, an dem du fast vor meinen Augen zerquetscht worden wärst. Hinterher legte ich mir eine vollkommen logische Erklärung für mein Eingreifen zurecht: Ich musste dich retten, sonst wäre dein Blut geflossen und nichts hätte mich dann davon abhalten können, uns als das zu entblößen, was wir sind. Aber die Ausrede fiel mir erst später ein. Als es passierte, dachte ich nur: ›Nicht sie!‹«
    Er schloss die Augen, tief versunken in sein Geständnis. Ich hatte begierig an seinen Lippen gehangen, ohne dass mir auch nur einmal der Gedanke kam, dass ich eigentlich Angst haben müsste. Stattdessen war ich einfach nur erleichtert, endlich alles zu verstehen. Und noch etwas: Obwohl er mir eben sein Verlangen nach meinem Blut offenbart hatte, litt ich mit ihm.
    Irgendwann fand ich meine Sprache wieder. »Und im Krankenhaus?«, fragte ich mit schwacher Stimme.
    Er schlug die Augen auf. »Ich war so angewidert von mir selbst! Ich konnte es nicht fassen, dass ich uns tatsächlich in Gefahr gebracht, dass ich mich dir ausgeliefert hatte – ausgerechnet dir! Als hätte ich nicht schon genug Gründe gehabt, dich zu töten.« Wir zuckten beide zusammen, als ihm das Wort entwischte. »Doch es hatte den gegenteiligen Effekt«, fuhr er hastig fort. »Als Rosalie, Emmett und Jasper sagten, dass nun der Zeitpunkt gekommen war, stritt ich mich mit ihnen … so heftig wie nie zuvor. Carlisle war auf meiner Seite, und Alice.« Er verzog das Gesicht, als er ihren Namen nannte – ich hatte keinerlei Vorstellung, warum. »Esme sagte, ich solle tun, was ich tun musste, um hierbleiben

Weitere Kostenlose Bücher