Belladonna
habe», murmelte sie.
«Yeah», erwiderte Jeffrey und hielt das Taschentuch in die Höhe. «Mehr hab ich nur beim Spiel Auburn gege n Alabama abgekriegt.» Sie reagierte nicht, und daher fügte er hinzu: «Und da stand ich auf der Tribüne.»
Lena stützte einen Ellbogen auf die Stuhllehne und lehnte das Kinn in die Hand. «Was für Anhaltspunkte haben Sie?», fragte sie. «Verdächtige?»
«Wir lassen im Moment alles durch den Computer laufen», sagte er. «Morgen früh sollten wir eine Liste haben.»
Sie legte die Hand über die Augen. Er faltete das
Taschentuch, wartete darauf, dass sie etwas sagte.
Sie flüsterte: «Sie wurde vergewaltigt?»
«Ja.»
«Wie schlimm?»
«Das weiß ich nicht.»
«Sie wurde aufgeschlitzt», sagte Lena. «Irgend so ein Jesus-Freak?»
Seine Antwort entsprach der Wahrheit: «Ich weiß nicht.»
«Sie scheinen verdammt wenig zu wissen», sagte sie
schließlich.
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«Da haben Sie Recht», stimmte er zu. «Ich muss Ihnen einige Fragen stellen.»
Lena hob nicht den Blick, aber er sah, dass sie ein Nicken andeutete.
«Hat sie sich mit jemandem getroffen?»
Jetzt sah sie doch auf. «Nein.»
«Irgendwelche männlichen Freunde von früher?»
Ein leichtes Flackern in ihrem Blick, und ihre Antwort kam nicht so schnell wie vorher. «Nein.»
«Sind Sie da sicher?»
«Ja, ganz sicher.»
«Nicht mal jemand von vor Jahren? Sibyl ist - wann war das -
vor ungefähr sechs Jahren hergezogen?»
«Richtig», sagte Lena und klang wieder feindselig. «Sie hat einen Job am College angenommen, um in meiner Nähe sein zu können.»
«Hat sie mit jemandem zusammengelebt?»
«Was soll das heißen?»
Jeffrey ließ das Taschentuch fallen. «Es heißt, was es heißt, Lena. Sie war blind. Ich nehme an, da war sie auf Hilfe angewiesen. Also, lebte sie mit jemandem zusammen?»
Lena schürzte die Lippen, als müsse sie erwägen, ob sie antworten sollte oder nicht. «Sie hatte mit Nan Thomas zusammen ein Haus an der Cooper.»
«Mit der Bibliothekarin?» Das würde erklären, warum Sara ihr in der Bibliothek begegnet war.
Lena sagte mit gedämpfter Stimme: «Ich muss Nan ja wohl auch von dem hier berichten.»
Jeffrey nahm an, dass Nan Thomas bereits Bescheid wusste.
In Grant blieb nichts lange geheim. Dennoch bot er an: «Ich kann es ihr sagen.»
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«Nein», sagte sie und warf ihm einen vernichtenden Blick zu.
«Ich denke, es ist besser, wenn sie es von jemandem erfährt, den sie kennt.»
Was unterschwellig damit gemeint war, entging Jeffrey nicht, aber er entschied sich gegen die Konfrontation. Le na war auf einen neuen Streit aus, so viel war klar. «Ich bin sicher, dass sie bereits etwas gehört hat. Doch Einzelheiten wird sie nicht erfahren haben.»
«Sie wird nichts von der Vergewaltigung wissen, meinen Sie?» Lena wippte nervös mit dem Bein. «Ich ne hme an, ich sollte ihr nichts von dem Kreuz erzählen?»
«Wohl besser nicht», antwortete er. «Wir müssen einige der Details zurückhalten für den Fall, dass jemand gesteht.»
«Den würde ich gern in die Finger kriegen, der ein falsches Geständnis macht», flüsterte Lena. Ihr Bein bewegte sich noch immer.
«Sie sollten heute Nacht nicht allein bleiben», sagte er ihr.
«Möchten Sie, dass ich Ihren Onkel anrufe?» Er wollte nach dem Telefon greifen, aber sie hielt ihn mit einem ‹Nein› davon ab.
«Mir geht es gut», sagte sie und stand auf. «Ich seh Sie dann morgen.»
Auch Jeffrey erhob sich, froh, zu einem Ende zu kommen.
«Ich rufe Sie an, sobald wir was haben.»
Sie sah ihn verblüfft an. «Wann ist die Einsatzbesprechung?»
Er merkte, worauf sie hinauswollte. «Ich werde Sie an diesem Fall nicht mitarbeiten lassen, Lena. Das müssen Sie wissen.»
«Sie verstehen nicht», sagte sie. «Wenn Sie mich nicht daran mitarbeiten lassen, dann hat Ihre Freundin demnächst noch eine Leiche auf dem Tisch.»
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SECHS
Lena trommelte mit der Faust an die Eingangstür des Hauses ihrer Schwester. Sie wollte schon zurück zu ihrem Wagen gehen und ihre Zweitschlüssel holen, als Nan Thomas die Tür öffnete.
Nan war kleiner als Lena, wog aber ungefähr fünf Kilo mehr.
Mit ihren kurzen graubraunen Haaren und dicken Brillengläsern sah sie ganz genau so aus, wie man sich die typische Bibliothekarin vorstellte.
Nans Augen waren verweint und geschwollen. Frische Tränen liefen ihr immer noch über die Wangen. Sie hielt ein zusammengeknülltes Papiertaschentuch in der Hand.
Lena sagte: «Ich nehme an, Sie haben es
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