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Belladonna

Belladonna

Titel: Belladonna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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Schwester, und sie klang etwas gereizter, als sie fragte: «Und was genau war es, das Sie tun konnten?»
    Jeffrey wollte dazwischentreten, aber Sara warf ihm einen strengen Blick zu, um ihn daran zu hindern. Seine Chance, die Situation zu retten, war vor zehn Minuten gewesen und inzwischen wieder vorbei.
    «Es ging sehr schnell», sagte Sara zu Lena. Widerstrebend,
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    wie nicht zu übersehen war. «Sie bekam bereits Krämpfe.»
    Lena legte Sibyls Hand zurück auf den Tisch. Sie zog das Tuch hoch bis unter das Kinn ihrer Schwester und sagte dabei:
    «Sie sind doch nur Kinderärztin, oder nicht? Was genau haben Sie gemacht, um meiner Schwester zu helfen?» Sie gab Sara keine Möglichkeit, ihrem Blick auszuweichen. «Warum haben Sie keinen richtigen Arzt gerufen?»
    Sara lachte kurz auf, ungläubig. Sie atmete tief ein, bevor sie antwortete: «Lena, ich glaube, Sie sollten sich lieber jetzt von Jeffrey nach Hause fahren lassen.»
    «Ich will aber nicht nach Hause fahren», entgegnete Lena gefasst, beinahe schon in ganz normalem Plauderton. «Haben Sie einen Krankenwagen gerufen? Haben Sie Ihren Freund hier gerufen?» Mit einem Neigen des Kopfes wies sie auf Jeffrey.
    Sara verschränkte die Hände hinter dem Rücken. Sie schien sich mit aller Kraft zusammenzureißen. «Wir werden uns jetzt nicht darüber unterhalten. Dazu sind Sie viel zu erregt.»
    «Ich bin zu erregt», wiederholte Lena und ballte die Fäuste.
    «Sie meinen, ich bin erregt?», sagte sie, diesmal mit lauterer Stimme. «Sie meinen, ich bin zu verdammt erregt, um mit Ihnen darüber zu sprechen, warum Sie verdammt nochmal meiner Schwester nicht geholfen haben?»
    So schnell, wie sie auf dem Parkplatz losgerannt war, stürzte Lena sich jetzt auf Sara.
    «Sie sind Ärztin!», schrie Lena. «Wie konnte sie sterben, obwohl doch eine verdammte Ärztin daneben stand?»
    Sara antwortete nicht, sondern blickte zur Seite.
    «Sie können mir ja nicht einmal in die Augen schauen», sagte Lena. «Oder?»
    Sara änderte ihre Blickrichtung nicht.
    «Sie haben meine Schwester sterben lassen, und Sie können mich verdammt nochmal nicht einmal ansehen.»
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    «Lena», sagte Jeffrey, der jetzt endlich eingriff. Er legte ihr die Hand auf den Arm, wollte sie zurückhalten.
    «Lassen Sie mich los», schrie sie und trommelte mit den Fäusten auf ihn ein. Sie wollte seine Brust bearbeiten, aber er packte ihre Hände und hielt sie ganz fest. Sie ging weiter auf ihn los, kreischte, spuckte und trat um sich. Es kam ihm vor, als hielt e er ein nicht isoliertes Stromkabel fest. Er ließ sie jedoch nicht los, ertrug die Beschimpfungen, ließ sie alles rauslassen, bis sie zusammenbrach und zusammengekauert vor ihm auf dem Boden lag. Jeffrey hockte sich neben sie und hielt sie in den Armen. Sie schluchzte hemmungslos. Als ihm einfiel, nach Sara zu schauen, war diese nirgends mehr zu entdecken.

    Jeffrey zog mit einer Hand ein Taschentuch aus seiner Schreibtischschublade und hielt mit der anderen den Telefonhörer ans Ohr. Mit dem Tuch tupfte er das Blut von den Lippen, als die metallische Version von Saras Stimme ihn aufforderte, auf den Piepton zu warten.
    «He», sagte er und nahm das Tuch vom Mund. «Bist du da?»
    Er wartete einige Sekunden. «Ich wollte mich nur vergewissern, dass es dir gut geht, Sara.» Weitere Sekunden vergingen. «Wenn du nicht abnimmst, komme ich bei dir vorbei.» Er hätte eigentlich erwartet, dass darauf eine Reaktion kommen würde, aber nichts geschah. Er hörte den Anrufbeantworter ablaufen und legte auf.
    Frank klopfte an die Bürotür. «Die Kleine ist auf der Toilette», sagte er und meinte damit Lena. Jeffrey wusste, dass Lena es hasste, Kleine genannt zu werden, aber Frank Wallace wusste nicht, wie er sonst seinem Partner zeigen sollte, dass er Mitgefühl empfand und besorgt war.
    Frank sagte: «Sie hat 'ne fiese Rechte, stimmt's?»
    «Yeah.» Jeffrey faltete das Taschentuch so, dass er eine saubere Ecke benutzen konnte. «Sie weiß, dass ich auf sie
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    warte?»
    «Ich sorge dafür, dass sie keine Umwege macht», erbot sich Frank.
    «Gut», sagte Jeffrey. Und dann: «Danke.»
    Er sah, wie Lena durch den Wachraum ging, das Kinn trotzig in die Höhe gereckt. Als sie in seinem Büro angelangt war, schloss sie in aller Ruhe die Tür hinter sich und ließ sich dann auf einen der beiden Stühle sinken, die ihm gegenüberstanden.
    Sie machte ein Gesicht wie ein Teenager, der zum Direktor gerufen worden war.
    «Tut mir Leid, dass ich Sie geschlagen

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