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Belladonna

Belladonna

Titel: Belladonna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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dulden konnte.
    Sie erhob sich, fühlte sich steif, fühlte Schmerz, fühlte Zorn. Sie würde alles Schöne, das sich in ihre Landschaft geschlichen hatte, ausreißen. Sie würde alles zermalmen, das dies lichte Unkraut nährte, diese verdammten Strömungen, die sie nicht vollständig vernichten konnte, ganz gleich, wie oft sie an den Wurzeln zerrte.
    Zeit, wieder den Weltenfresser aufzusuchen. Es schenkte ihr ein grausames Vergnügen, das verbleibende flackernde Licht zu nutzen, etwas Begehrenswertes zu erschaffen und zuzusehen, wie Er versuchte, dazuzugehören. Versuchte, zu den Kreaturen zu passen, die Er einst hatte vernichten wollen.
    Buh, huh, buh, huh, kleiner Weltenfresser. Belladonna hat etwas Besonderes für dich. Gift in einer schönen Schachtel.
    Oder vielleicht einfach nur etwas Schönes. Die Herzen in dieser Landschaft würden sich gegenseitig in Stücke reißen, um etwas wahrhaft Schönes zu besitzen. Oder Schmackhaftes. Oder Begehrenswertes.
    Sie lachte, und der Klang zog wie ein Pesthauch über die Landschaft.
    Doch als sie sich bereit machte, das Lager zu verlassen, das sie in einem Garten aufgeschlagen hatte, der vor langer Zeit von einem Mädchen zurückgelassen worden war, blieb sie stehen und lauschte.
    Einen Moment lang war ihr, als höre sie Musik. Doch dann war da nur der Wind.
     Sebastian rieb sich den Nacken, um den Schmerz zu lindern.
    Michael steckte seine Flöte in die Tasche und ignorierte die Steifheit in den Händen - und fragte sich, wie lange sie durchgehalten hatten, bis keiner von ihnen mehr in der Lage war, die Anstrengung noch aufrechtzuerhalten.
    »Was denkst du?«, fragte Sebastian schließlich. »Ist etwas geschehen?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Michael erschöpft. »Ich weiß es nicht.«
    Sebastian stand auf und streckte sich. Dann sah er Michael an. »Dann werden wir es wohl morgen wieder versuchen.«
    »Das werden wir wohl.«
    Er ging mit Sebastian auf die feste Brücke zu, die den Inkubus in die Heiligen Stätten und auf den ersten Schritt seiner Heimreise bringen würde. Wieder alleine, blieb er vor dem Beet am Haus stehen - und lächelte.
    »Es ist etwas geschehen«, flüsterte er. »Es ist wirklich etwas geschehen.«
    Die Knospe an seiner kleinen Herzenshoffnung war erblüht, und eine weitere Knospe begann bereits zu wachsen.
     

Kapitel 34
    Michael drehte sich halb um, als er das forsche Klopfen an der Küchentür vernahm, doch bevor er sich vom Herd abwenden konnte, war Sebastian schon drinnen und verschloss die Tür vor dem Wind und dem feuchten Wetter.
    »Bei dir regnet es.« Sebastian stellte den Henkelkorb auf den Tisch, dann zog er seinen Mantel aus und hängte ihn auf einen Haken an der Tür.
    »Nicht der beste aller Tage, um es mit der Musik zu versuchen«, sagte Michael, »aber hier ist ein Regenschirm. Wir können uns ja eine kleine Weile darunter stellen.«
    »Na, wenn das nicht kuschelig wird.« Sebastian rieb sich die Hände, als versuche er, sie aufzuwärmen. »In Aurora regnet es nicht.«
    In diesen Worten lag eine Botschaft. »Ich mache Tee«, sagte Michael. »Wenn du Kaffee willst …«
    »Koche ich mir selbst welchen«, schloss Sebastian und nahm ein paar Gegenstände aus dem Henkelkorb.
    »Das kann ich doch machen«, sagte Michael, der sich fühlte, als sei seine Gastfreundschaft in Frage gestellt worden.
    »Nein«, sagte Sebastian bestimmt. »Kannst du nicht.«
    Ach so. Es war also nicht seine Gastfreundschaft, die hier in Frage gestellt wurde, sondern seine Fähigkeit eine - laut Sebastian - annehmbare Tasse Kaffee herzustellen.
    »In Ordnung«, grummelte Michael. »Dann mach ihn eben selbst.«
    »Ich habe zwei Gläser von Tante Nadias Suppe, und Lynnea hat ein paar belegte Brote gemacht.«
    Bestechung. Und da es eine weit bessere Mahlzeit abgeben würde als alles, was er selbst zusammengesucht hätte, holte er einen Topf aus dem Schrank, um die Suppe aufzuwärmen, und legte dann zwei Gedecke auf den Tisch.
    »Es sind jetzt schon ein paar Tage, Michael«, sagte Sebastian, nachdem er die Kaffeebohnen gemahlen und das Wasser aufgegossen hatte. »Ich konnte der Frage, wo ich jeden Tag hingehe, nicht mehr ausweichen. Also habe ich Lynnea erzählt, wohin ich gehe - und das hat wiederum dazu geführt, dass ich ihr erzählt habe, warum.«
    Michael schöpfte die Suppe in Schüsseln, während Sebastian die belegten Brote auf Teller legte. »Und sie hat es Nadia erzählt.« Was das Essen erklärte.
    »Es hat ihnen wieder Hoffnung geschenkt - und

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