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Belladonna

Belladonna

Titel: Belladonna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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hatte.
    «Erzählen Sie mir von Ihren Mädchen», sagte Moon. «Ich spreche von Sara.»
    Jeffrey ballte die Fäuste bei der Erwähnung von Saras Namen.
    Wright lehnte sich zurück und leckte sich die Lippen. «Das war jedenfalls mal 'ne enge Muschi.» Er grinste. «Sie war gut zu mir.»
    Moons Stimme klang gelangweilt. Sie hatte derartige Verhöre oft genug geführt und war nicht mehr schockiert. Sie fragte: «War sie das?»
    «Sie war so süß.»
    Moon drehte sich um und lehnte sich mit dem Rücken gegen das Drahtnetz. «Sie wissen, was dort, wo sie wohnt, los ist, nehme ich an. Sie wissen, was den Mädchen zugestoßen ist?»
    «Ich weiß nur, was ich in der Zeitung gelesen hab», sagte Wright achselzuckend. «Sie werden mich doch wegen der Pistole nicht hinter Gitter schicken, oder, Boss? Ich musste mich schützen. Ich hatte Angst um mein Leben.»
    «Reden wir erst von Grant County», schlug Moon vor. «Danach unterhalten wir uns dann über die Waffe.»
    Wright betastete sich das Gesicht und sah sie forschend an. «Sind Sie auch ehrlich zu mir?»
    «Aber natürlich doch, Jack. Wann bin ich mal nicht ehrlich zu Ihnen gewesen?»
    Wright schien seine Möglichkeiten abzuwägen. Soweit Jeffrey es beurteilen konnte, gab es nichts zu deuteln: Zusammenarbeit oder Gefängnis. Aber er konnte sich trotzdem vorstellen, dass Wright das Gesicht nicht ganz verlieren wollte.
    «Das, was man mit ihrem Wagen gemacht hat», sagte Wright.
    «Was denn?», fragte Moon.
    «Das Wort auf ihrem Auto», erläuterte Wright. «Das war ich nicht.»
    «Das waren Sie nicht?»
    «Ich hab's meinem Anwalt gesagt, aber der meinte, es wäre egal.»
    «Jetzt ist es aber nicht egal, Jack», sagte sie mit genau dem richtigen Maß an Bestimmtheit im Ton.
    «Ich würde so was auf kein Auto kratzen.»
    «Fotze?», fragte sie. «Auf der Toilette haben Sie sie aber doch so genannt.»
    «Das war was anderes», sagte er. «Das war in der Hitze des Augenblicks.»
    Darauf reagierte Moon nicht. «Wer hat es denn eingeritzt?»
    «Das weiß ich nicht», antwortete Wright. «Ich war den ganzen Tag im Krankenhaus und hab gearbeitet. Ich wusste ja nicht mal, was sie für einen Wagen fuhr. Hätte ich mir aber natürlich denken können. So war sie nämlich, tat immer so, als wär sie was Besseres.»
    «Darauf gehen wir jetzt nicht weiter ein, Jack.»
    «Verstehe», sagte er und senkte den Blick. «Tut mir Leid.»
    «Wer, meinen Sie, hat ihr Auto so verunziert?», fragte Moon. «Jemand aus dem Krankenhaus?»
    «Jemand, der sie kannte und wusste, was für ein Auto sie fuhr.» «Vielleicht ein Arzt?»
    «Keine Ahnung.» Er zuckte mit den Achseln. «Möglich.» «Sie machen mir hier nichts vor?»
    Er reagierte überrascht auf die Frage. «Scheiße, nein, tu ich nicht.»
    «Sie glauben also, jemand aus dem Krankenhaus könnte das Wort in den Lack ihres Autos gekratzt haben. Und warum?»
    «Vielleicht war jemand wütend auf sie.»
    «Hat sie oft Leute wütend gemacht?»
    «Nein», sagte er und schüttelte heftig den Kopf. «Sara war eine nette Frau. Sie hat immer mit allen geredet.» Er schien vergessen zu haben, dass er gerade noch behauptet hatte, Sara sei eingebildet gewesen. Wright fuhr fort: «Sie hat mich auf dem Flur immer begrüßt. Sie müssen wissen, nicht nur oder so was Ähnliches, sondern: . Die meisten Leute, die sehen einen, sehen einen aber dann doch nicht. Wissen Sie, was ich meine?»
    «Sara ist eine nette Frau», sagte Moon, weil sie nicht wollte, dass er zu sehr abschweifte. «Wer würde denn ihren Wagen so zerkratzen?»
    «Kann sein, dass jemand wegen irgendwas sauer auf sie war?»
    Jeffrey legte die Hand auf die Scheibe und spürte, wie sich seine Nackenhaare sträubten. Moon schien ebenfalls hellhörig zu werden.
    Sie fragte: «Weswegen?»
    «Ich weiß nicht», antwortete Wright. «Ich sag ja nur, dass ich das nicht auf ihren Wagen gekratzt hab.» «Da sind Sie ganz sicher?»
    Wright musste schlucken. «Sie haben doch gesagt, für das hier vergessen Sie die Pistole?»
    Moon sah ihn erbost an. «Kommen Sie mir nicht so, Jack. Ich habe Ihnen im Voraus gesagt, das sei der Deal. Also, was haben Sie für uns?»
    Wright schielte zum Spiegel. «Das ist alles, was ich weiß. Dass ich ihren Wagen nicht zerkratzt hab.» «Und wer war es dann?»
    Wright zuckte die Achseln. «Ich hab doch gesagt, das weiß ich nicht.»
    «Meinen Sie, derselbe Kerl, der ihren Wagen zerkratzt hat, macht auch diese Sachen in Grant County?»
    Wieder

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