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BELLAGIO -- Roman (German Edition)

BELLAGIO -- Roman (German Edition)

Titel: BELLAGIO -- Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bia May
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wieder im Hotel ankamen, war es schon fast dunkel. Und Ela hatte wieder Lust auf Leo.
    Doch dieser hatte ihr nur formvollendet die Hand geküsst. „Zieh heute Abend dein schönstes Kleid an, Liebste.“ Dabei sah er ihr tief in die Augen. „In einer Stunde treffen wir uns unten in der Lobby.“  
    Oh Gott, dass hatte sie ja ganz vergessen. Würde er wirklich seine Ankündigung wahr machen? Den Heiratsantrag? Ela wankte in ihr Zimmer. Ihr wurde etwas schlecht. Was sollte sie nur antworten?
    Wollte sie mit Leo den Rest ihres Lebens verbringen? Konnte sie so etwas Endgültiges einfach so und so schnell entscheiden?
    Andererseits... allein war sie jetzt lange genug gewesen. Und sie kannte einige Paare, die lange zusammen gewesen waren, jahrelang, bevor sie geheiratet hatten. Und nach ein paar Jahren war trotzdem alles aus. Das war auch keine Garantie.  
    Sie schob den Gedanken an die große Frage weg. Sie würde auf ihr Bauchgefühl hören, wenn er sie wirklich fragte. Jetzt würde sie sich erst einmal duschen, sich schick machen und das Ritual genießen. Egal wie es auch kommen würde, ihr einziges Ziel war, diesen Abend in vollen Zügen zu auszukosten.
    Das hatte sie gelernt. Das Glück musste man genießen, so lange man es hatte. Auch wenn es nur ein Hauch war. Nicht an nachher, nicht an morgen denken. Als sie mit Alex zusammen war damals, war ihre Lieblingsbeschäftigung gewesen, sich ihre gemeinsame Zukunft auszumalen, die Zukunft, die sie mit ihm haben würde. Wo sie wohnen würden, wie sie die Wohnung einrichten würde, wie wohl ihre Kinder aussehen würden... vielleicht hatte Alex genau das Angst gemacht. Sie hatte gerne in der Vorstellung von sich selbst und Alex als Paar geschwelgt. Immer von ‚wir’ geredet: ‚Wir machen dies, wir machen das’. Sich und ihn in das ‚Wir-Korsett’ gezwängt. Nichts mehr für sich selbst geplant, hatte sich hingegeben, sich aufgegeben in der Beziehung mit Alex.
    Das würde sie auf jeden Fall nicht mehr machen. Ela war erwachsen geworden. Sie würde sie selbst bleiben, auf jeden Fall.
    Nun war sie fertig. Ihre Haare waren jetzt elegant und kunstvoll hochgesteckt. Sie hatte es schon immer geliebt, komplizierte Hochsteckfrisuren zu machen. Alle ihren Freundinnen und sogar ihre Mutter als sie noch lange Haare gehabt hatte, liebten es, sich von Ela frisieren zu lassen. Sie konnte alles, vom modernen, einfachen Knoten angefangen, über elegante Innenrollen, bayerischen Flechtfrisuren hin bis zu komplizierten Rokokofrisuren. Mit falschen Haarteilen oder ohne, ganz egal, wie es gerade kam.
    Heute Abend hatte sie sich selbst im Stil der großen Hollywooddiven frisiert und geschminkt. Eine elegante Hochsteckfrisur war es, aus der lockige Strähnen hervorragten und eine Locke rund und satt seitlich in die Stirn frisiert war. Die Augenpartie und die extrem langen Wimpern nur mit Wimperntusche geschminkt, so dass ihre dunklen Augen riesig aussahen. Auf die Lider hatte sie nur einen Hauch von hellem Glitzerlidschatten gegeben, der im gedämmten Licht toll schimmern würde. Knallrote Lippen. Sie musste nur aufpassen, dass die Farbe nicht auf den Zähnen landete.
    Und dann ihr Kleid. In dem würde sie sich selbst in sich verlieben. Sie drehte sich vor dem Spiegel. Teure Sachen hatten einfach einen ganz anderen Schnitt. Zauberten die Schwachpunkte einfach weg. Ärmellos, ein langer weißer Einsatz, schwarz umrandet, der von ihren Schultern bis zur Taille herab lief, tief ausgeschnitten, darunter dann ein roter spitz zulaufender Streifen, alles endete in einem engen schwarzen Rock, der allerdings vorne und hinten in engen Quetschfalten mittig aufsprang, die mit zartem durchsichtigem schwarzen Chiffon unterlegt waren. Bewegte sie sich nicht, hatte sie eine kurvenförmige rassige Figur. Bewegte sie sich, sprangen die Falten fast mädchenhaft auf. Darunter hatte sie die ganz hellen schwarzen halterlosen Strümpfe. Die Krönung allerdings waren ihre roten hohen Lackpumps, die ideal zu dem breiten roten Lackarmreif passten. Filmreif.        
    „Wow.“
    Ela war sich sicher, dass sie noch nie in ihrem ganzen Leben so schön ausgesehen hatte.
     
     

X Y Y
     
     
     
     
     
    Alex hatte die Nebentreppe genommen, damit er nicht zufällig in Gabi rennen würde. Dann hatte er sich ganz tief in eine dunkle Ecke neben der Treppe gesetzt. Hier musste jeder vorbei, hier würde er auf jeden Fall sehen, wenn Ela da war, ohne selbst gesehen zu werden.
    Er hatte die niedliche Verkäuferin

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