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BELLAGIO -- Roman (German Edition)

BELLAGIO -- Roman (German Edition)

Titel: BELLAGIO -- Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bia May
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bin schon in der Hölle.“
    Ela lachte gehässig. Das reichte noch nicht. Das, was er jetzt Hölle nannte, sollte er erst einmal 15 Jahre lang erleben. Aber dann wäre es auch noch nicht genug, dann hätte er nur so sehr gelitten wie sie. Aber da er schuld war, allein schuld, sollte er mehr leiden. Oben drauf musste noch seine Strafe. „Du bist schon in der Hölle? Gut! Ich hoffe, du bleibst da! Ekelhafte Typen wie dich brauchen wir hier auf der Welt nicht. Geh doch am besten gleich ins Wasser!“ Mit Anlauf stieß sie ihn hart vom Steg hinunter in den See. Dann drehte sich Ela weg. Sie rief ihm über die Schulter noch zu „Ich hoffe, du kriegst einen Herzinfarkt und ersäufst!“
    Dann nahm sie ihre Tasche, die einige Meter hinter ihr auf dem Boden lag, wieder an sich.
    Und rannte zurück zum Hotel.
    Aus dem Wasser heraus rief Alex ihr hinterher „Ela, vergib mir!“
    Ela hörte es noch von Ferne.
    Leise murmelte Alex „Ich liebe dich. Vergib mir.“
     
     
     

X X X
     
     
     
     
     
    Leo wunderte sich langsam, wo Ela blieb. So lange konnte sie doch nicht für ihre Toilette brauchen. Er reckte seinen Hals, um die Halle einsehen zu können.
    Aber da war keine Spur von ihr zu sehen.
    Er stand auf und wanderte langsam hinüber zu den tanzenden Paaren. Sie war nirgends. Plötzlich sah er, wie sie mit aufgelöster Frisur die Treppe hinauf rannte.
    Herr Hölzli kam auf Leo zu. „Ich soll ihnen von der Dame ausrichten, dass sie in 10 Minuten bei Ihnen sein wird. Sie bittet Sie, noch etwas Geduld zu haben. Sie hat mich gerade gebeten, Ihnen das auszurichten.“
    Leo war überrascht. Er wollte Ela hinterher setzen, aber Herr Hölzli geleitete ihn unbarmherzig wieder auf die Terrasse zurück. Leo hatte ein wenig den Eindruck, dass er Ela schützen wollte vor ihm.
    „Darf ich Ihnen etwas bringen, um Ihnen die Wartezeit zu verkürzen?“
„Das kann dann wohl nur ein doppelter Whiskey sein.“   „Kommt sofort, Herr von Rosenbach!“ Herr Hölzli eilte beflissen von dannen, um höchst selbst dem berühmten Gast seinen Whiskey zu bringen.
    Manche Aufmerksamkeiten überließ er eben nicht gerne den Kellnern.
     
     
     

X Y Y
     
     
     
     
     
    Alex watschte triefend aus dem Wasser, das hier am Rand des Sees viel zu flach war, um darin zu ertrinken. Die Pärchen, die auf den Bänken und in den Restaurants saßen, gafften ihn an. Das sah man auch nicht alle Tage, dass einer in voller Montur dem Wasser entstieg.
    Alex rutschte auf den Steinen mehrmals aus, bevor er wieder im Trockenen war. Seine Rippen taten ihm weh. Ela war nicht stark, sie war nicht durchtrainiert, aber die Wut hatte ihr eine unsägliche Kraft verliehen. Alex war sich sicher, dass eine seiner Rippen gebrochen war, zumindest angebrochen. Er war schockiert.
    Nicht darüber, dass sie ihn verprügelt hatte, auch nicht darüber, dass sie ihn ins Wasser gestoßen oder ihn angeschrieen hatte. Er war schockiert darüber, was sie gesagt hatte. Dass sie es nie wieder geschafft hätte, einem Mann zu vertrauen, dass er ihr Leben versaut hätte. Dass sie all diese Jahre unter dieser Art der Trennung gelitten hatte.
    Das hätte er nicht vermutet. Er hatte damals mitbekommen, durch Freunde, dass sie schnell diesen Konrad geheiratet hatte. Damit, dachte er, hatte sie ihn ersetzt, damit, dachte er, wäre nun alles gut, auch für sie. Offensichtlich war das aber nicht so gewesen für Ela. Es tat ihm im Herzen weh, dass es sie bis heute verfolgt hatte, von ihm so brutal verlassen worden zu sein.
    Er ging in seinen klatschnassen Klamotten am Seeufer entlang zum Hotel zurück. Auf dieser Promenade war er damals an jenem Tag mit Ela auch gegangen, Hand in Hand, glücklich. Bevor er Camille getroffen hatte.
    Alex fing an, still vor sich hin zu weinen.     

X X X
     
     
     
     
     
    Ausgezehrt kam Ela auf ihrem Zimmer an. Sie hetzte ins Bad. Ihr war richtig schlecht.
    Sie sah sich im Spiegel: eine wilde Frau mit irren Augen und Tränenspuren im Makeup.
    Sie atmete tief durch und fing mechanisch an, ihre Locken wieder an ihren Platz zu befördern. Nachdem sie damit fertig war, wusch sie ihr Gesicht und legte das Makeup neu auf.
    Während dessen jagten sich die Gedanken in ihrem Kopf. Sie fühlte sich gut. Und sie fühlte sich schal. Sie hatte ihn richtig gehend verprügelt. Ihre Hände und ihre Fingerknöchel waren ganz rot und wiesen leichte Risse auf. Noch nie in ihrem Leben war sie so außer Rand und Band geraten. Bei Chris passierte ihr das manchmal auch,

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