Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ben Driskill - 02 - Gomorrha

Ben Driskill - 02 - Gomorrha

Titel: Ben Driskill - 02 - Gomorrha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gifford
Vom Netzwerk:
erreicht. Es war beinahe geschafft. »Sie und er haben Gedanken ausgetauscht, bla, bla, bla, und waren sich plötzlich einig. Aber, Bob, ich brauche das schriftlich, von Ihnen unterschrieben, ehe ich das Recht habe, den Präsidenten anzurufen.«
    Hazlitt rang nach Luft und brachte kein Wort heraus. Der Leibwächter beugte sich besorgt über ihn und wartete.
    »Ist alles in Ordnung?« fragte Driskill.
    Hazlitt stieß ein gequältes Lachen aus. »Warum sollte nicht alles in Ordnung sein? Sie haben mir gerade das Herz herausgeschnitten. Es geht mir hervorragend.«
    »Es ist ein schmutziges Spiel. Niemand hat schmutziger als Sie gespielt. Das ist alles. Sie hätten diesen Gomorrha- Satelliten niemals entwickeln dürfen. Alles andere hätten wir vielleicht zurückhalten und das Risiko des Parteitags auf uns nehmen können.«
    »Ich wurde schlecht beraten«, sagte Hazlitt leise. »Gehen Sie zurück in die Lodge. Ich melde mich.«
    »Sherm Taylor wird verdammt unglücklich sein.«
    Hazlitt schüttelte den Kopf. »Sherm Taylor«, wiederholte er gequält. »Bei Sherm Arschloch Taylor weiß man nie.« Er blickte seinen Leibwächter an. »Leutnant Bohannon, helfen Sie mir hoch.« Er klammerte sich an den Arm des Leibwächters und zog sich langsam hoch. In den letzten paar Minuten war er um Jahre gealtert.
    Driskill sah ihm nach, wie er langsam am Arm seines Wachhunds zurück zur Geburtstagsparty seiner hundertjährigen Mutter ging.
    Alles war ganz anders gekommen, als Bob Hazlitt geplant hatte.

KAPITEL 21
    Driskill wartete im Hotelzimmer. So ganz hatte er noch nicht begriffen, daß sein Plan funktioniert hatte. So viel daran war Bluff gewesen – und ohne Gomorrha und die Schlangenlinie hätte er überhaupt nicht funktioniert. Je intensiver er darüber nachdachte, desto schneller schlug sein Herz. Hatte er es geschafft? Hatte er es tatsächlich geschafft? War Hazlitt erledigt?
    Endlich kamen die Nachrichten. Die angekündigte Rede Bob Hazlitts von der Geburtstagsparty seiner Mutter war ersetzt durch eine Konserve einer Rede, die er vor wenigen Wochen in einem Maisfeld in Iowa gehalten hatte. Driskill hatte leise gestellt und blickte kaum hin. Er wünschte, er könnte das Weiße Haus anrufen und ihnen erzählen, was sich in Backbone Creek ereignet hatte und daß die Schlacht gewonnen war. Aber das Risiko war zu groß, daß die Hazlitt-Leute mithörten. Und man wußte nie, was als nächstes passierte – er bezweifelte es zwar, doch bestand immer die Möglichkeit, daß Hazlitt seine Meinung änderte und ausnutzte, daß Bonners Mannschaft sich in falscher Sicherheit wiegte. Er saß also da und hörte sich die Rede an. Es war das übliche Gewäsch, jetzt Wahlkampfgeschichte – wenn Hazlitt sein Wort hielt.
    Schließlich rief er im St.-Peter’s-Krankenhaus an und erreichte die Schwester, die er schon kannte. Er hörte die Resignation in ihrer Stimme. Die Vorstellung, Elizabeth zu verlieren, war einfach undenkbar; deshalb klammerte er sich verzweifelt an die Hoffnung, daß es nicht geschehen würde. Es durfte nicht geschehen. Sie hatten ein gemeinsames Leben. Es mußte alles gut werden …
    Um dreiundzwanzig Uhr brachte ein Bote die Sendung von Heartland.
    Es war der Mann, den Hazlitt nachmittags Leutnant Bohannon genannt hatte. Es war eine einfache Transaktion. »Mr. Hazlitt hat mich beauftragt, Ihnen auszurichten, daß er morgen nach Chicago fliegt. Er wird versuchen, morgen mit dem Präsidenten Verbindung aufzunehmen, und es ihm persönlich sagen. Doch das hier ermächtigt Sie, dem Präsidenten zu versichern, daß besagtes Schriftstück Mr. Hazlitts Absichten korrekt wiedergibt.« Er übergab Driskill einen Umschlag.
    »Machen Sie schon lange beim Wahlkampf mit?« fragte Driskill.
    »Lange genug, um zu wissen, daß Politik nichts für mich ist.« War das eine humorvolle Anwandlung? Oder nicht? Das Gesicht war ausdruckslos.
    »Ich denke sehr ähnlich. Der Preis ist sehr hoch.«
    »Jawohl, Sir. Darf ich Ihnen sagen, daß ich sehr betroffen war, als ich von dem Überfall auf Ihre Gattin gehört habe.«
    »Das ist sehr freundlich von Ihnen.«
    »Ich bete für sie, Sir.«
    »Vielen Dank«, sagte Driskill. Er blickte dem Mann nach, als er den Korridor hinabging. Es war unmöglich, sein Alter einzuschätzen. Dreißig? Vierzig? Fünfzig? Einer dieser Typen. Er ging ins Zimmer und öffnete den Umschlag.
    Das Schreiben ermächtigte ihn, dem Präsidenten der Vereinigten Staaten mitzuteilen, daß Bob Hazlitt nicht länger die Nominierung

Weitere Kostenlose Bücher