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Ben Driskill - 02 - Gomorrha

Ben Driskill - 02 - Gomorrha

Titel: Ben Driskill - 02 - Gomorrha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gifford
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den Sie haben konnten. Er hatte an Sie geglaubt und wurde total desillusioniert. Sie können vor Wut schnauben und alles abstreiten, aber wenn Sie nicht – hier und jetzt – Vernunft annehmen, wird alles in den Zeitungen und im Fernsehen sein, weil der Präsident nicht warten kann, bis Sie sich ausgetobt haben. Er muß Sie jetzt runterholen, und das wird nicht hübsch aussehen. Die Anklageschrift ist fertig. Die Generalstaatsanwältin braucht sie nur herauszugeben. Morgen wird der Parteitag eröffnet, und spätestens am Dienstag morgen wird die Wahrheit über Bob Hazlitt in allen Zeitungen stehen und im Fernsehen gesendet werden. Denken Sie darüber nach, Bob. Sie werden verhaftet. Die Anklagen in allen Zeitungen und im Äther. Die Nation und die Welt werden Sie dann nur noch als Kriegsgewinnler sehen – aber der Krieg wurde nur für Heartland geführt, nur für Sie, für die Kontrolle über die Herzen und Seelen der Menschen –, Sie haben nicht auf fremdem Boden Feinde gegen unsere Nation bekämpft. Sie brauchten keinen Mut und keine Tapferkeit im Dienst für das Wohl der Allgemeinheit. Ich frage mich, was die Menschen, die an Sie glauben, sagen würden, wenn sie die Wahrheit wüßten: Daß Sie nur ein Mann sind, der sich – wie so viele vor ihm – rigoros bereichert hat, indem er über die Leichen besserer Menschen gegangen ist.
    Der Mann, der für Sie die Morde erledigt – weiß er, was Sie sind? Weiß er, daß Sie nichts als ein geldgieriges Schwein sind, das die Macht will, über Leben und Tod anderer zu entscheiden? Was ist, wenn Ihr Killer Prinzipien hat? Wäre das nicht die Ironie des Schicksals? Wahrscheinlich ist er verrückt … und glaubt deshalb an Sie und an Ihren Kampf, die Verteidigung der Vereinigten Staaten zu retten, und an Ihren Kampf gegen die Ungläubigen, an Ihren Kampf, die alten Werte, die Amerika für ihn verkörpert, zu schützen, und an Ihren Kampf, Ihren Stiefel fest auf die Nacken der unteren Schichten zu stellen. Was wird er denken, wenn er erfährt, daß Sie nichts anderes wollten als Geld und Macht, daß Sie nur einer der Scheißpolitiker sind, die bereit sind zu morden, um gewählt zu werden? Ist Amerika bereits so weit gesunken? Herrgott … es ist alles so ekelhaft: Sie und Ihre Verbündeten, Männer wie Niles, LaSalle und Sarrabian.«
    Hazlitt betrachtete Driskill lächelnd. Dann blickte er auf die Uhr. »Ihre Zeit ist um, Ben. Ich muß Ihnen sagen, daß Ihr Bluff bei mir nicht zieht. Vielleicht können Sie andere rumschubsen und ihnen Angst einjagen, aber nicht Bob Hazlitt! Geht das nicht in Ihren Schädel? Ich bin ein Krieger. Ich habe für mein Land gekämpft …«
    »Ich an Ihrer Stelle würde es mir noch mal überlegen, Bob.«
    »Ich weiß genau, welchem Kurs diese Nation folgen muß. Ich kann die Zukunft sehen und weiß, was wir tun müssen, um ihr gewachsen zu sein. Und ich habe keinen blassen Schimmer, worüber Sie reden. Killer, die das Land terrorisieren? Blödsinn. Anklageschrift? Mich auf dem Parteitag verhaften? Das bezweifle ich stark. Sie haben Ihre Karten ausgespielt, aber Sie können mich nicht aus dem Spiel bluffen. Ihre Fahrt hierher war umsonst. Wir sehen uns dann in Chicago wieder.« Er nickte dem Leibwächter zu. »Gehen wir, Leutnant.«
    Sie gingen zurück, der Leibwächter dicht hinter ihnen. Da bemerkte Driskill ganz nebenbei:
    »Ach ja, etwas habe ich vergessen zu erwähnen: Es wird eine Anklage wegen Massenmords geben. Bob Hazlitt wird ganz offiziell des Massenmords angeklagt werden.« Driskill lächelte. »Mein Gott, Bob, das reicht wohl, damit Ihnen das Blut in den Adern erstarrt, oder? Soviel ich weiß, suchen sie gerade nach dem entsprechenden Gesetzestext, um diese Anklage abzufassen.«
    »Ich kann es nicht fassen, daß Sie mich immer noch vollquatschen, Driskill.« Insekten summten, Grillen zirpten, wie man es nur auf dem Land hörte. Unsichtbare Wesen bei der Arbeit. »Sie sind erledigt. Sie und der Präsident – ich hatte gedacht, Sie seien hergekommen, um eine Möglichkeit zu besprechen, wie der Präsident aussteigen kann, ohne zu viel Gesicht zu verlieren.«
    »Nein, da haben Sie sich geirrt. Sehen Sie … wir wissen nämlich auch alles über Ihr großes Geheimnis … Gomorrha. «
    »Wie bitte?« Hazlitt blieb wie angewurzelt stehen. Sonnenlicht drang durch das Blätterdach neben dem Fluß. Driskills Sinne arbeiteten auf Hochtouren. Schweiß lief ihm über den Rücken. Das Summen war beinahe ohrenbetäubend. Fliegen schwirrten durch die

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