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Ben Driskill - 02 - Gomorrha

Ben Driskill - 02 - Gomorrha

Titel: Ben Driskill - 02 - Gomorrha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gifford
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verband ihn über Washington mit Ellery Larkspur. »Benjamin! Der verlorene Sohn ist zurückgekehrt. Komm rauf!«
    »Komm du runter, und laß deine Beziehungen für mich spielen. So wie die Kerle sich aufführen, könnte man meinen, irgendein Prominenter würde hier wohnen. Ich brauche Ausweispapiere. Ich will mich in der gesamten Stadt bewegen können, okay?«
    »Wie immer ist deine Bitte eine meiner leichtesten Übungen.« Larkspur lachte leise. »Sag mir jetzt, wo du bist.«
    Zehn Minuten später kam Larkspur durch die Lobby. Riesige Pharaos blickten auf die Menschen herab. Er sah in seinem hellen Leinenanzug so perfekt und makellos aus wie an jenem Tag, als er Driskill an der Union Station in Washington abgeholt hatte, um ihn zu dem ersten Gespräch mit dem Präsidenten zu fahren.
    »Wo hast du gesteckt?«
    »Im Himmel.«
    »Was soll das heißen?«
    »Iowa.«
    »Ha! Das ist doch dieser komische Staat, wo die Parteiausschüsse vor den Wahlen Politiker umbringen lassen.«
    »Umwerfend komisch! Unser Messerheld hat versucht, mich in Saints Rest zu ermorden. Wie gefällt dir das, Larkie? Vierundzwanzig Stunden nachdem er Rachel Patton und Elizabeth aufgelauert hat. Wie konnte er wissen, wohin ich gefahren bin?«
    »Heutzutage gibt es Millionen von Möglichkeiten«, spottete er. »Offensichtlich hat er jede Menge Unterstützung – technisch gesehen.« Sie waren im Aufzug, auf dem Weg nach oben.
    »Ist die Bande komplett?«
    »Hmm. Na ja, Landesmann und Ellen sind im zwanzigsten Stock, einen unter mir und der Präsidentensuite. Der Vize ist im zehnten untergebracht, wo er niemanden stört. Wir haben ein paar Redenschreiber, PR-Leute, die meisten für die Kommunikation Verantwortlichen … na ja, die üblichen Verdächtigen. Mac, selbstverständlich. Die hängen jetzt alle in Macs Suite herum und versuchen sich zu erinnern, was sie zu tun vergessen haben.«
    »Wie sieht es deiner Meinung nach aus, Larkie?«
    »Alle Meinungsumfragen der Delegierten ergeben, daß wir verdammt nahe an einer Pattsituation stehen. Hazlitt gewinnt Delegierte, aber es geht wie bei der chinesischen Folter. Langsam. Alles liegt bei den Unentschiedenen, und wir üben soviel Druck aus, wie wir können. Die LVCO-Sache hängt wie Senfgas über dem Schlachtfeld. Wir haben einen neuen Fairweather-Spot über die ›mysteriösen Morde in Iowa‹ lanciert. Das bringt uns eine Menge Sendezeit ein. Wenn wir ihn aber tatsächlich senden, bekommen wir später Ärger mit der Aufsicht über Wahlkampfaktivitäten. Und …« Er seufzte. »Die offenkundige Schwäche Bonners wegen Mexiko ist auch keine große Hilfe. Viele Leute sind stinksauer. In der vorigen Nacht hat es Überfälle an der Grenze nach Texas und New Mexiko gegeben. Dieses miese Pack …«
    »Ich werde das alles ändern, Larkie.«
    »Aber klar doch, Benjamin.«
    Von der Suite aus blickte man auf Chicago hinunter. In der Nachmittagshitze glich der Dunst einem Nebel. In der Ferne kreisten ein paar Hubschrauber mit Journalisten. Sobald der Präsident im Hotel war, würde der Luftraum darüber gebleicht und gereinigt sein – wie man sagte.
    Alle waren da. Mac, Ellen, Landesmann, mehrere Schreiberlinge und einige andere. Driskill sprach mit Larkie und dieser mit Mac. Alle, die nicht unbedingt bleiben mußten, wurden auf ihre Zimmer geschickt.
    »Na schön, Ladies und Gentlemen. Ich kann nicht ins Detail gehen; die Geschichte ist sehr kompliziert. Aber es gibt einen Schlußsatz, den kann ich Ihnen sagen.« Er betrachtete die Gesichter. Keiner wußte, ob er hoffnungsvoll oder verängstigt dreinschauen sollte.
    »Es ist alles vorbei. Bob Hazlitt zieht seine Kandidatur zurück.«
    Pause. Den meisten fiel der Unterkiefer herunter. Sie schauten sich verwirrt an.
    »Charlie Bonner wird nominiert werden.«
    Alle waren so verblüfft, daß keiner auf die Idee einer spontanen Feier kam. Driskill schärfte ihnen ein, auch nicht die kleinste Andeutung anderen gegenüber fallenzulassen. »Wir müssen darauf ein oder zwei Tage sitzen bleiben … aber, verdammt, ihr habt es verdient, Bescheid zu wissen. Ich kann den Brief nicht zeigen, weil der Präsident ihn noch nicht gesehen hat. Ich will ihm persönlich das Blatt Papier geben, auf dem Bob Hazlitt eigenhändig seinen Rückzug garantiert. Sobald Hazlitt nach Chicago kommt, wird er es bekanntgeben.«
    »Okay, Klugscheißer«, sagte Ellen Thorn. »Was soll das Ganze? Wie wollen Sie das bewerkstelligen?«
    »Na ja, ich will ja nicht wie ein Verschwörer klingen, aber

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