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Benedict-Clan "Der Mitternachtsmann"

Benedict-Clan "Der Mitternachtsmann"

Titel: Benedict-Clan "Der Mitternachtsmann" Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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einer kleinen Hausbootparty einladen.“
    „Oh, ich weiß nicht …“, begann April zweifelnd.
    „Ach, sei doch nicht so. Es wird dich schon nicht umbringen, ein bisschen was zu trinken und mit ein paar Leuten zu plaudern. Du bist doch die einzige Berühmtheit, die diese Stadt hat, da musst du uns wenigstens erlauben, ein bisschen mit dir anzugeben.“
    „Ich wusste gar nicht, dass du ein Hausboot hast.“
    „Es ist nicht meins, Schätzchen. Es gehört Freunden von mir, die unten bei Ferriday wohnen. Sie sind extra für das Festival raufgekommen. Das Boot liegt oben am Fluss an der Stelle, wo die Piraten reinkommen, damit sie die Entführungen und den ganzen Mummenschanz auch richtig gut mitbekommen. Ich habe ihnen versprochen, dich zu fragen, ob du nicht Lust hast, zu ihrer Begrüßungsparty zu kommen und vielleicht sogar die Nacht an Bord zu verbringen. Was meinst du dazu? Na, komm schon. Leb ein bisschen.“
    April verzog den Mund zu einem ironischen Lächeln. „So was Ähnliches höre ich heute schon zum zweiten Mal.“
    „Na ja, ein Partygirl bist du ja nicht gerade, stimmts? Allerdings erinnere ich mich an eine Zeit, wo du dich nicht so abgekapselt hast. Damals mit Luke konnte man sich immer darauf verlassen, dass ihr mittendrin im dicksten Gewühl seid.“
    Das stimmt, dachte April. Aber war sie damals wirklich lebenslustiger gewesen, oder hatte es nur an Lukes Einfluss gelegen? War sie von Natur aus ein eher in sich gekehrter Mensch, oder war sie es nur auf Grund ihres Berufs geworden und weil sie sich damals von allem, was ihr zusammen mit Luke Spaß gemacht hatte, zurückgezogen hatte?
    Sie wusste es wirklich nicht. In dem plötzlichen Wunsch, es herauszufinden, sagte sie: „Also schön, sag deinen Freunden, dass ich komme.“
    „Oh, toll! Meine Freundin ist ein großer Fan von dir und wird schrecklich aufgeregt sein.“
    April lächelte nur, weil sie nie wusste, was sie auf diese Art Kompliment erwidern sollte. Und während sie noch so dastand, verspürte sie ein Kribbeln im Nacken, als ob jemand sie beobachtete. Als sie sich umdrehte, sah sie, wie Luke auf sie und Betsy zukam.
    „Aufgeregt über was?“ mischte er sich mit größter Selbstverständlichkeit ein.
    „April hat zugesagt, zu der Party zu kommen, ganz wie du es dir gewünscht hast“, sagte Betsy triumphierend.
    „Was, du hast sie dazu gebracht zuzusagen? Du bist die Größte.“ Er umarmte sie kurz.
    April sagte ein bisschen spitz: „Von Luke war nie die Rede.“
    „Oh, habe ich nicht erwähnt, dass er auch vorbeischaut?“ Betsy legte den Kopf schräg und schaute mit einem verschmitzten Lächeln von April zu dem lachenden dunkelhaarigen Mann.
    „Du weißt ganz genau, dass du es nicht getan hast.“
    „Verklag mich“, gab Betsy mit munterer Unbesorgtheit zurück. „Wir werden uns prächtig amüsieren, warts nur ab.“ Nach diesen Worten winkte sie April fröhlich zu und ging zu ihrem Auto.
    Weder April noch Luke sprachen, während sie zuschauten, wie Betsy wegfuhr. Schließlich fragte April: „Warum versuchst du ständig, mein Leben unter deine Kontrolle zu bringen? Und wann gedenkst du damit aufzuhören?“
    „Ich weiß nicht, ob ich es wirklich als ,unter Kontrolle bringen’ bezeichnen würde.“ Luke rieb sich nachdenklich das Kinn.
    „Gefällt dir
einmischen
vielleicht besser? Was ist los mit dir? Was willst du?“
    „Muss ich irgendwas wollen?“
    „Die meisten Leute wollen irgendwas“, gab sie zurück, dann presste sie die Lippen zusammen, wobei sie sich wünschte, ihre Worte zurückholen zu können.
    „Wirklich?“ Er machte eine Pause, dann fügte er hinzu: „Ja, ich denke schon. Also gut, dann bin ich eben genauso. Ich will dich, nur dich. Wie findest du das?“
    Sie musterte ihn eindringlich. „Du gibst nicht auf, stimmts? Ich habe dir gesagt, dass …“
    „Widersteh mir ruhig weiter. Das ist schließlich deine Rolle, richtig?“
    Es war die traditionelle Frauenrolle. Und warum war es dann so unbefriedigend? „Vermutlich nicht“, sagte sie schroff. „Und was glaubst du wohl, was nach dieser ersten heißen Begegnung, die du ja offenbar so herbeisehnst, passiert?“
    „Ach, April …“
    „Ich habe dich etwas gefragt.“ Er war kein besonders introvertierter Mensch. Es war durchaus möglich, dass er nie übers Schlafzimmer hinausgedacht hatte, obwohl sie sich nicht ganz sicher sein konnte.
    Er starrte sie noch eine Sekunde länger an, dann nickte er. „Also gut, dann weiß ich es eben nicht. Das

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