Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Benedict-Clan "Der Mitternachtsmann"

Benedict-Clan "Der Mitternachtsmann"

Titel: Benedict-Clan "Der Mitternachtsmann" Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
Vom Netzwerk:
gegen den Türrahmen.
    April machte den Motor aus und stieg aus. Der Hund sprang ihr, immer noch laut bellend, vor den Füßen herum, als sie langsam auf den Mann zuging, aber es sah nicht so aus, als ob er die Absicht hätte, gleich zuzubeißen. Nachdem sie die Hälfte des Wegs zwischen ihrem Auto und der durchhängenden Vordertreppe des Trailers zurückgelegt hatte, blieb sie stehen.
    „Hallo, Frank“, sagte sie verhalten.
    Er starrte sie wortlos an, dann huschte um seinen schmallippigen Mund ein Lächeln. Als er sprach, klang seine Stimme heiser, als ob er eben erst aufgewacht wäre. „Na, das ist ja eine Überraschung. Wenn das nicht unsere berühmte Schriftstellerin ist. Lange nicht gesehen.“
    „Ich würde gern kurz mit dir sprechen, falls es dir nichts ausmacht.“ Als sie zu ihm hinaufschaute, musste sie die Augen zukneifen, weil die Sonne sie blendete. Sie trat noch näher heran in den Schatten, den der Trailer warf. Jetzt war sie nah genug, um den Geruch nach Zigarettenrauch und abgestandenem Bier riechen zu können, der von dem Mann in der Tür zu ihr herüberwehte.
    „Na, dann sag deinen Spruch schon auf.“
    Sein Tonfall war nicht gerade ermutigend. Darüber, dass er sie nicht einlud hereinzukommen, war sie nicht allzu traurig, weil es ihr auf diese Weise erspart blieb, dankend abzulehnen. „Ich weiß nicht, ob dir schon zu Ohren gekommen ist, dass ich ein paar Probleme habe.“
    „Nicht dass ich wüsste. Doch wohl nicht mit diesem Benedict-Typ?“
    „Warum sagst du das?“
    Seine geröteten Augen, die so hellbraun waren, dass sie fast gelbgrün wirkten, bohrten sich in ihre, während er die Kiefer fest aufeinander presste. „Hab ihn bei deinem Haus gesehen. Er macht jeder Frau Probleme.“
    „Was meinst du denn damit?“
    „Das muss ich dir ja wohl nicht sagen.“ Er schnaubte verächtlich.
    „Das ist alles schon lange her. Jetzt ist jetzt.“
    „Die Leute ändern sich nicht. Er hat meine Schwester benutzt, und anschließend hat er sie weggeworfen. Er wollte sie nicht, weil er hinter dir her war. Er war so scharf auf dich, dass er sich einen Scheiß darum gekümmert hat, ob meine El überlebt oder nicht, er hat nicht mal den kleinen Finger krumm gemacht, um sie aus dem brennenden Auto rauszuholen.“
    „Woher willst du das wissen? Schließlich warst du nicht dabei.“ Es war lächerlich, Luke zu verteidigen, aber Franks wüste Anschuldigungen hatten dieses Bedürfnis in ihr geweckt.
    „Ich habe einen Beweis, und außerdem weiß ich, was El mir erzählt hat. Sie war verrückt nach ihm und hätte alles für ihn getan, sie konnte es nicht ertragen, dass er sie nicht mal angeschaut hat. Sie hat ihn eine Million Mal angerufen und ist sogar spät nachts noch zu ihm gefahren, weil sie ihn unbedingt sehen wollte, sie ist durchs Fenster in sein Zimmer geklettert, um mit ihm zu reden … und was weiß ich nicht noch alles.“
    „Das wusste ich nicht.“ April hatte zwar gewusst, dass Mary Ellen heftig in Luke verknallt war, weil es kaum zu übersehen gewesen war. Aber dass Franks Schwester dermaßen hartnäckig hinter ihm her gewesen war, überraschte sie doch. Widerwillig musste sie jetzt einräumen, dass man Mary Ellens verzweifelte Anstrengungen, Luke zu bekommen, kaum ihm anlasten konnte.
    „Dabei ist er doch immer nur dir nachgerannt, auch wenn du es vielleicht nicht gemerkt hast. Aber jeder kann ja sehen, dass er heute noch genauso ist. Man könnte fast meinen, dass er das Nachrennen zu seinem Lebensinhalt gemacht hat.“
    „Glaubst du?“
    „Na klar! Das ist doch der größte Schürzenjäger, den die Welt je gesehen hat. Nimmt alles mit, was er kriegen kann.“
    Sie musterte den Mann vor sich, während sie der Verbitterung, die in seiner Stimme mitschwang, nachlauschte. „Du hasst ihn, stimmts?“
    „Ich habe El großgezogen, nachdem unsere Mom verduftet und unser Dad gestorben war. Sie war alles, was ich hatte. Sie war ein gutes Mädchen, trotz allem. Warum sie unbedingt einen von diesen üblen Benedicts haben musste, ist mir total schleierhaft, aber sie hat es mit Sicherheit nicht verdient, deswegen zu sterben.“
    „Nein, ganz bestimmt nicht. Aber … ich frage mich, ob du mir im Nachhinein vielleicht genauso viel Schuld gibst wie Luke“, tastete sie sich behutsam vor.
    „Und warum sollte ich?“ fragte er gedehnt. „Du warst ein Stadtmädchen, sanft und hübsch, immer schön angezogen. Außerdem warst du nie so besonders freundlich zu meiner Schwester.“
    „Immerhin hat sie

Weitere Kostenlose Bücher